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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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die Wand neben mir zurück und grummelte etwas Unverständliches. Je mehr Zeit er außer Haus verbrachte, desto weniger blieb uns, um uns auf Rebeccas Befreiung aus dem Resozialisierungszentrum in Chicago zu konzentrieren. Aber Sean war klug genug zu wissen, dass er den Widerstand, wollte er ihn für seine Zwecke nutzen, unterstützen musste, also tat er, was man ihm sagte.
    Während der nächsten paar Minuten wies Wallace den Leuten ihre täglichen Pflichten zu: Patrouille, Motelsicherheitsdienst und schließlich die Verteilung der Rationen. Ich stutzte, als er diese Pflicht, die während der letzten paar Wochen mir zugekommen war, zwei Brüdern übertrug, die gegenüber dem Badezimmer auf dem Korridor standen. Ich hatte mich gerade an die Routine gewöhnt, und nun änderte Wallace die Abläufe.
    »Wir bekommen Vorräte von einem Überfall in der vergangenen Nacht herein«, informierte er uns, und mir wurde klar, dass das der Auftrag sein musste, den Cara und die anderen erhalten hatten. »Der Truck steht im Checkpoint und muss entladen werden. Und in der Zeltstadt wartet ein Paket auf seine Auslieferung.«
    Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass Menschen als Pakete bezeichnet wurden. Flüchtige wurden um ihrer Sicherheit willen zu einem Checkpoint gebracht, einem geheimen Ort, an dem sie sich verstecken konnten, bis ein Fahrer aus dem Widerstand, ein sogenannter Schleuser, sie durch die evakuierte Rote Zone zu einem sicheren Haus an der Küste bringen konnte. Wenn wir Sean erst geholfen hätten, Rebecca zu befreien, wollten Chase und ich auch dorthin.
    Ich atmete schneller. Der Checkpoint war auf der anderen Seite der Stadt, jenseits des großen Platzes.
    Zwei eifrige Hände reckten sich in die Luft.
    »Gut. Lagerbestand?«
    Spontan hob ich die Hand. Die Bestandsaufnahme würde mich hier festhalten und alles andere draußen lassen, wo es direkt hinter den regennassen Fenstern lauern konnte.
    »Miller«, sagte Wallace gedehnt. »Gut. Miller kümmert sich um die Vorräte.«
    Chase zog die Brauen hoch.
    Ich ließ die Hand sinken und knibbelte an der sich abschälenden gelben Tapete in meinem Kreuz. Houston flüsterte Riggins etwas zu, worauf der mir über die Schulter einen höhnischen Blick zuwarf.
    »Und was ist mit nebenan?«, ließ sich der vierzehnjährige Billy hinter Chase vernehmen. »Du hast gesagt, du würdest mich heute da postieren.« Er strich sich einen Wust mausbrauner Haare aus den Augen.
    Wallace’ schmale Lippen verzogen sich zu einem Grinsen – ein Ausdruck, der allein für das jüngste Mitglied des hiesigen Widerstands reserviert war.
    »Billy, wie schön, dass du uns auch beehrst.«
    »Ich war die ganze Zeit hier!« Eine Behauptung, der diejenigen, die ihm am nächsten standen, fröhlich widersprachen.
    »Du warst hier?«, spottete Wallace. »Du hast verschlafen, nehme ich an. Du kümmerst dich um die Latrinen, Junge, und Jennings und Banks übernehmen das verlassene Gebäude nebenan.«
    Jennings? Chase sollte das Haus verlassen? Er hatte seit seiner letzten Schicht noch nicht geschlafen. Ich versuchte, seine Miene zu lesen, aber nun blockierten mir andere den Blick.
    Billy schob gekränkt das Kinn vor. »Aber …«
    »Wie wäre es, wenn du morgen wieder die Latrinen übernimmst?«
    Billy warf den Kopf zurück und ächzte.
    Ein Summen, eines, das mir einen Schauer über den Rücken jagte, und die kugelförmigen Deckenlampen leuchteten auf. Die Ausgangssperre war vorbei. Der Tag hatte begonnen.
    Nun leerte sich der Korridor. Ich sah mich nach Chase um, als sich mir jemand in den Weg stellte.
    »Lagerbestand, was?«, höhnte Riggins. Er trug ein jämmerliches Exemplar von einem Schnurrbart, der nun direkt vor meinen Augen hing.
    Ich drückte den Rücken durch, nicht bereit, mich von ihm unter Druck setzen zu lassen. Die Kerle hier waren derb, das mussten sie sein, und mit ihnen zu leben, bedeutete, dass ich mich bisweilen auch dickhäutig zeigen musste.
    »Das hat Wallace gesagt, ja«, entgegnete ich.
    »Holen wir uns was zu essen.« Sean wollte sich zwischen uns drängen, aber Riggins hielt ihn mit einer starken Hand auf.
    »Pass im Vorratsraum gut auf. Da gibt es Ratten , weißt du.« Er grinste, wodurch die spärlichen Härchen über seiner Oberlippe noch dünner wirkten.
    Ich war nicht sicher, ob er es ernst meinte oder mich nur aufziehen wollte. »Ich habe schon Ratten gesehen«, sagte ich zu ihm.
    »Nicht so große Ratten«, gab er zurück und trat so nahe, dass ich gezwungen

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