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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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war, zurückzuweichen. »Diese Ratten verstecken sich in den Uniformkisten. Manchmal kann man sie hören. Sie quieken richtig laut.«
    Zwei Hände legten sich von hinten um meine Taille und quetschten mir die Rippen. Ein kurzer Aufschrei löste sich aus meiner Kehle. Als ich herumwirbelte, gackerte Houston, nur um gleich darauf Lincoln in den Funkraum zu folgen.
    Ehe mein Gehirn irgendeine passende Antwort ausbrüten konnte, war Chase bei mir, krallte die Faust in Riggins Kragen und drückte ihn an die Wand. Und da Chase deutlich größer war als Riggins, war der gezwungen, zu ihm aufzuschauen, als er den finsteren Blick erwiderte.
    »Ganz ruhig«, krächzte Riggins.
    »Was ist hier los?«, durchdrang Wallace’ Stimme meine Verblüffung. Er hatte Regeln aufgestellt, was Streitereien betraf. Wir waren eine Familie, das sagte er ständig. Was Chase und ich bestimmt nicht brauchen konnten, war, rausgeworfen zu werden und wieder vor den MM flüchten zu müssen.
    Ich drückte Chase’ Bizeps und fühlte, wie sich die Muskeln unter meinen Fingern spannten. Dann, endlich, löste sich die Anspannung.
    Riggins lächelte, ehe er Wallace besänftigend zuwinkte.
    »Komm«, sagte Sean, ergriff meinen Ellbogen und zerrte mich den Korridor hinunter zu den beiden Brüdern, die gerade Frühstücksflocken verteilten.
    Riggins beugte sich zu mir herab, als ich an ihm vorbeiging. »Willst du dich irgendwann mal wirklich nützlich machen? Oder verschwindest du einfach wieder?« Als ich mich umdrehte, schlenderte er gemächlich zum Westausgang und kicherte in sich hinein.
    Mein ganzer Körper brannte.
    Es war kein Geheimnis, dass Chase und ich das Motel seit unserer Flucht aus der Basis nicht verlassen hatten, aber ich hatte nicht gewusst, dass irgendjemandem aufgefallen war, dass ich manchmal, wenn es mir im dritten Stock zu eng wurde, auf das Dach flüchtete, um einen klaren Kopf zu bekommen. Aber schließlich tat ich damit niemandem weh, und wir leisteten auch unseren Beitrag, wo wir nur konnten. Wir verteilten Rationen, und Chase übernahm Schichten beim Wachdienst, aber das war nicht das Gleiche wie draußen herumzuziehen, um Lieferwagen aufzuhalten oder Menschen in Gefahr zu helfen, und das wusste ich so gut wie Riggins.
    Nicht, dass ich nicht gern mehr getan hätte. Ich wollte etwas bewirken, wollte helfen, wie meiner Mutter niemand hatte helfen können . Die MM mochte uns für tot halten, aber ich wusste nur zu gut, wie es sich anfühlte, gesucht zu werden. Erst als nicht statutenkonform, da meine Mutter eines Verstoßes gegen Artikel 5 beschuldigt worden war, dann als Reformschulflüchtling. Chase wurde alles von der unerlaubten Entfernung von der Truppe bis hin zu tätlichem Angriff zur Last gelegt. Ich konnte noch immer den Atem der MM in meinem Nacken spüren.
    Aber so etwas zählte für Leute wie Riggins nicht. Er war mir mit Argwohn begegnet, seit Sean uns hergebracht hatte. Und dass wir uns hier versteckten, während die anderen ihr Leben aufs Spiel setzten, trug in seinen Augen nicht eben dazu bei, meine Einsatzbereitschaft für den Widerstand zu beweisen.
    Zorn erfasste mich, plötzlich und scharf. Ich hatte die gnadenlosen Gesetze der MM überlebt, war der Exekution entgangen und hierhergekommen, zum Widerstand, wo eigentlich alle auf derselben Seite stehen sollten. Ich konnte es nicht brauchen, dass Riggins mir das Gefühl vermittelte, schwach zu sein, oder dass irgendjemand von den anderen an mir zweifelte.
    Ich schüttelte Seans Hand ab, wirbelte um die eigene Achse und prallte direkt gegen Chase, gute fünfzehn Zentimeter größer und deutlich breiter. Die beiden waren schon ein Pärchen. Fast als hätte ich meine eigenen Bodyguards. Ich hätte ihnen für ihre Hilfe dankbar sein sollen, aber stattdessen kam ich mir klein vor und viel zu sehr auf ihren Schutz angewiesen.
    »Ich rede mit Riggins«, sagte Chase. »Der weiß einfach nicht, wann es reicht.«
    »Schon in Ordnung. Er albert doch nur rum.« Doch meine Stimme war zu dünn, um glaubwürdig zu klingen, und ich fühlte, wie die Furcht und die Leere sich hinter der dünnen Oberfläche der Selbstbeherrschung regten. So war es schon, seit ich von der Ermordung meiner Mutter erfahren hatte. Manchmal schien die Schutzmauer dicker zu sein, manchmal kam ich mir stärker vor, aber eigentlich war das alles nur eine Illusion, die jederzeit zerbrechen konnte, so wie in diesem Moment.
    Chase trat einen Schritt vor. »Pass auf«, sagte er und beugte sich etwas herab, um mit

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