Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
Vom Netzwerk:
„Er ist ein Priester. Und er ist ihr Priester, seitdem sie fünfzehn ist. Wenn er mit ihr schläft oder mit ihr geschlafen hat, als sie noch ein Kind war? Ja, das macht etwas aus. Nur ein Monster würde so etwas tun. Ein Sexualstraftäter. Ein …“
    Kingsley hob eine Hand und schüttelte den Kopf.
    „Sie haben keine Ahnung, wer er ist, Suzanne. Wenn Sie ihnnach seinen Taten beurteilen, werden Sie ihn niemals kennenlernen.“
    Sie schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    „Das ergibt keinen Sinn. Man kann einen Menschen nur anhand seiner Taten beurteilen.“
    „Sie sehen nur einen Bruchteil der Wahrheit. Und eine Lüge kann Ihnen mehr verraten als eine unvollständige Wahrheit.“
    Suzanne atmete tief ein.
    „Dann erzählen Sie mir alles. Sie sagen, Sie kennen ihn besser als jeder andere Mensch auf der Welt. Ich will ihn auch kennenlernen.“
    Kingsley legte das Kästchen auf den Nachttisch und trat so nah an Suzanne heran, dass zwischen sie kein Blatt Papier mehr gepasst hätte.
    „Sie wissen nicht, worum Sie da bitten.“ Er hob eine Hand an ihr Gesicht und streichelte ihre Wangen mit den Fingerspitzen. „Zu versuchen, ihn zu verstehen, ist wie mit Gott zu ringen. Sie erinnern sich, was mit Jakob passiert ist, oder? Er hat mit Gott gerauft und ist am nächsten Morgen davongehumpelt.“
    Suzanne nickte langsam.
    „Ich humple seit dem Tag, an dem Adam gestorben ist. Bitte … ich weiß, dass Sie mir helfen können.“
    Kingsley drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange, ganz nah am Ohr.
    „Ich kann Ihnen helfen. Aber ich tue das nicht umsonst. Wenn Sie den Fluss Styx überqueren wollen, müssen sie Charon ihren Obolus entrichten.“
    „Ich habe nicht viel Geld. Ich bin nur eine Reporterin.“
    „Ich habe mehr Geld, als ich jemals ausgeben kann. Es ist nicht Ihr Geld, was ich will.“ Kingsleys Hände glitten zu ihrem Hals. Mit dem Daumen drückte er leicht in die Kuhle über ihrem Schlüsselbein. „Aber wenn Sie gewillt sind zu bezahlen, bin ich gewillt zu antworten.“
    Suzanne schluckte und spürte den Druck seines Daumens.
    War sie gewillt zu zahlen? Sie hatte keinen Zweifel daran,von welcher Währung sie hier sprachen. Abgesehen von Father Stearns, von Søren, hatte sie in ihrem Leben keinen verführerischeren Mann gesehen. Alles an ihm … die Kleidung, sein sinnlicher Mund, seine Stimme und der Akzent … in Wahrheit war es kein sonderlich schlimmer Preis, den sie zahlen musste. Selbst ohne das Versprechen von Antworten wäre sie versucht …
    „Ich will glauben, dass es noch einen guten Priester auf dieser Welt gibt“, flüsterte sie. „Aber wenn er …“
    „Er ist ein guter Priester. Und ein guter Mann. Und ich kann Ihnen die Beweise dafür verschaffen, wenn es das ist, was Sie wollen.“
    Schließlich nickte Suzanne.
    „Ja, das will ich.“
    „Dann kommen Sie mit mir.“
    Kingsley streckte seine Hand aus, und Suzanne ergriff sie mit mehr Angst, als sie je auf dem Schlachtfeld verspürt hatte. Er ging voran, aus dem Schlafzimmer und den Flur hinunter.
    „Wohin gehen wir?“ Sie dachte, er würde sie in Father Stearns’ Bett nehmen oder sogar auf dem Fußboden, aber er schien vorzuhaben, das Haus zu verlassen.
    „Nach Manhattan. Dort gibt es etwas, das ich Ihnen geben möchte – wenn Sie es sich verdienen.“
    Sie betraten den Garten, und Kingsley führte sie ums Haus herum, wo ein Rolls-Royce auf sie wartete. Eine wunderschöne Frau in Chauffeuruniform sprang aus dem Wagen und öffnete schwungvoll die hintere Tür. Kingsley stieg als Erster ein. Suzanne folgte ihm – und bedauerte es bereits.
    „Aber ich habe ein eigenes Auto. Na ja, besser gesagt, Patricks Auto.“
    „Ich werde es zu Patrick zurückbringen lassen. Er wohnt immer noch im Village, oui ?“
    „Mein Gott, Sie wissen ja wirklich alles über mich.“
    Kingsley lächelte nur. Der Wagen setzte sich in Bewegung und fuhr auf die Straße.
    „Nicht ganz.“ Er legte eine Hand an ihre Wange und strichmit seinem Daumen über ihre Lippen. „Ich weiß nicht, wie Sie klingen, wenn Sie kommen. Sollen wir das gemeinsam herausfinden?“
    Bevor sie etwas erwidern konnte, beugte Kingsley sich vor und presste seinen Mund auf ihren. Mehr tat er erst einmal nicht, er wartete auf ihre Reaktion. Suzanne sagte sich, dass sie es für Adam tun würde … und öffnete langsam ihre Lippen. Mit geschlossenen Augen überließ sie Kingsley die Führung. Er vergrub seine Finger in ihrem Haar. Eine Hand hatte er fest um ihren Nacken

Weitere Kostenlose Bücher