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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Reden.“
    Michael wartete, dass Griffin zurückkehrte. Vielleicht konnte er ihm etwas Vernunft einreden. Er erinnerte sich an die Geschichte, die Griffin ihn an dem Morgen nach seiner ersten Nacht mit Nora erzählt hatte – wie Griffin zu Father S. gegangen war, um ihn um Erlaubnis zu fragen, mit Nora zusammen sein zu dürfen. Father S. hatte gesagt, er würde sie nur bekommen, wenn er gewillt war, sich echten Schmerzen, echter Dominanz zu unterwerfen. Damals hatte Griffin das nicht gekonnt. Nicht für Nora. Aber für ihn … für ihn …
    „Ich kann das nicht zulassen. Es ist dumm. Wir finden einen anderen Weg.“ Michael wollte verzweifelt alles tun, um Griffin zu schützen. „Ich rede mit ihm. Ich rede mit Father S. Er …“
    Das Geräusch eines aufheulenden Motors unterbrach Michael und alle Pläne, die er hatte, um Griffin von seiner lächerlichen Idee, sich mit Father S. anzulegen, abzuhalten.
    „Was zum …“
    Nora seufzte.
    „Das war eine Ducati, die gerade die Auffahrt hinuntergeschossen ist“, sagte sie. „Und zwar in hohem Tempo. Wenn er nicht aufpasst, fängt er sich einen dicken Packen Strafzettel ein.“
    „Nora …“ Michael schaute sie an. In seinem Magen lag ein dicker Klumpen aus Hoffnung, Traurigkeit, Freude und Angst.
    Sie atmete aus und lachte.
    „Können wir hier nicht mal ein einziges Wochenende ohne Drama verbringen? Komm mit, Engel, ich will dir etwas zeigen.“
    Suzanne fuhr in die Stadt zurück, hielt dort aber nicht an. Sie fuhr weiter und weiter, bis sie Wakefield, Connecticut, erreicht hatte. Auf dem ganzen Weg hatte sie an Søren gedacht, Father Stearns, Elizabeth’ Bruder … Wie konnte er ein und dieselbe Person sein? Für Claire war er der ideale ältere Bruder. Für Elizabeth das Symbol für den schlimmsten Teil ihres Lebens. Für seine Gemeinde war er praktisch die Wiedergeburt Gottes. Und Nora Sutherlin nannte ihn „Geliebter“. Aber dass sie ihn liebte,bedeutete nicht, dass er sie auch liebte – oder nicht auf die gleiche Weise. Suzanne wusste, dass Patrick sie liebte, in sie verliebt war. Aber sie empfand nicht das Gleiche.
    Oder doch?
    Sie holte ihr Handy aus der Tasche und wählte Patricks Nummer. Beinahe hätte sie gelacht, als sie die Erleichterung in seiner Stimme hörte.
    „Suz. Verdammt. Wo bist du gewesen? Ist alles in Ordnung?“
    „Ich denke schon. Oder auf einem guten Weg dahin. Kannst du mir einen Gefallen tun? Ich bin gerade mit dem Auto unterwegs und muss etwas nachgucken.“
    „Sicher. Was immer du willst.“
    „Kannst du sehen, ob eine Frau namens Elizabeth Stearns aus New Hampshire irgendeine Vorstrafe hat?“
    „Dabei kann Google mir wohl nicht weiterhelfen. Ich rufe mal eben einen Freund vom NYPD an und melde mich dann wieder.“
    Suzanne legte auf und wartete. Allerdings nicht lang, denn kurz darauf klingelte ihr Handy schon.
    „Und?“, fragte sie statt einer Begrüßung.
    „Sie wurde wegen des Verdachts des Totschlags festgenommen. Der Vater ist mehrere Treppen hinunter in den Tod gestürzt. Er war für sein Alter unglaublich fit und gesund, sodass niemand geglaubt hat, dass er von alleine gestürzt ist.“
    „Sie ist nicht verurteilt worden?“
    „Nein. Es gab keine Zeugen und nur dürftige Beweise. Das Einzige, was Elizabeth Stearns überhaupt zur Verdächtigen gemacht hat, war, dass sie einen Tag nach dem Tod ihres Vaters direkt nach Wakefield gefahren ist, um mit ihrem Bruder, dem Priester, zu reden.“
    „Die Polizisten dachten, sie hätte ihm ein Verbrechen gebeichtet.“
    „Richtig. Sie haben versucht, etwas aus ihm herauszukriegen. Doch er hat kein Wort gesagt, obwohl seine Schwester nicht katholisch ist. Offensichtlich sollen nur getaufte Katholiken beichtendürfen, also haben sie ziemlichen Druck auf ihn ausgeübt. Selbst die Diözese wollte, dass er was sagte. Doch er verweigerte die Aussage aus religiösen Gründen.“
    „Und weil er seiner Schwester den Arsch retten wollte. Da ich weiß, was ihr Mistkerl von Vater ihnen angetan hat, mache ich ihm keine Vorwürfe.“
    Patrick atmete so heftig aus, dass es beinahe in Suzannes Ohr kitzelte. Sie lächelte. Patrick … was würde sie nur ohne ihn tun?
    „Also bist du jetzt fertig, oder? Die ganze Geschichte ist durch? Du kommst jetzt heim? Oder?“
    Suzanne grinste in die Dunkelheit.
    „Ich habe noch eine Sache zu erledigen.“
    „Aber dann kommst du nach Hause, ja?“
    „Ja. Aber warte nicht auf mich. Es könnte länger dauern.“
    „Ich werde warten.“
    Das

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