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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Selbstmordversuch waren komplett verdeckt.
    Griffin nahm Michaels Hände in seine und hielt die beiden frisch tätowierten Handgelenke nebeneinander, sodass sie zusammen eine ganze Spannweite bildeten.
    „Atemberaubend, Mick. Sie sind umwerfend.“ Griffin drückte Michaels Finger. „So wie du.“
    Die Schmerzen der zweistündigen Tätowiersitzung hatten Michael bereits an den Rand der Erregung gebracht. Griffins Berührung und der Hunger in seiner Stimme machten ihn jetzt schmerzhaft auf einen Teil seines Körpers aufmerksam, der noch mehr wehtat als seine blutenden Handgelenke.
    „Ich bin gleich wieder da.“ Michael riss sich von Griffin los und rannte beinahe aus dem Zimmer und ins Badezimmer am Ende des Flurs. Er beugte sich übers Waschbecken, stellte das Wasser an und spritzte es sich in sein erhitztes Gesicht.
    Er konnte das nicht mehr. Seit zwei Monaten war sein Verlangen nach Griffin so wie die Narben auf seinen Handgelenken – etwas, das er versteckte, für das er sich schämte, von dem er sich nicht traute, es zu zeigen. Aber mittlerweile konnte er seine Gefühle nicht mehr ignorieren.
    Michael liebte Griffin, das wusste er nun. Und er hatte keine Ahnung, was er deswegen unternehmen sollte.
    „Engel?“ Die Tür zum Badezimmer öffnete sich, und Nora schaute ihn besorgt an.
    „Nora …“ Michael hob seine Arme in einer Geste der Unterwerfung. „Nora … ich …“
    „Ich weiß, Engel“, sagte sie. „Ich weiß.“
    Sie schloss die Tür hinter sich und streckte die Arme nach ihm aus, zog ihn fest an sich. Er stöhnte leise unter der Berührung ihrer Hand an seinem Gesicht, ihrer Lippen an seiner Wange. Sie öffnete seine Jeans, während Michael ihren Rock hochhob.
    Er zog ihr den Slip herunter und drang in sie ein. Noch nie zuvor war er bei Nora so aggressiv gewesen. Aber hier ging es nicht um Sex oder SM. Hier ging es um sein Überleben. Er stieß grob in sie hinein, während sie mit ihren Händen durch sein Haar und über seinen Rücken strich.
    Michael kam schnell und hart. Zitternd vergrub er sein Gesicht an Noras Hals.
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll, Nora“, flüsterte er und zog sich aus ihr zurück. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er wird mich umbringen. Mein Vater wird mich umbringen. Und meine Mutter wird mich nie wieder anschauen. Ich weiß nicht …“
    „Du musst es Griffin sagen“, erwiderte sie. „Ihr müsst miteinander reden, Michael. Du musst mit ihm reden.“
    „Ich kann nicht. Ich kann nicht.“ Die Qualen seiner Lust und seiner Liebe schüttelten Michaels gesamten Körper. Seine Knie gaben nach, und gemeinsam sanken er und Nora auf den Fußboden des Badezimmers.
    „Doch, du kannst, Engel. Du bist diesen Sommer so tapfer gewesen. Du hast dich so vielen Dämonen gestellt. Und ich bin so stolz darauf, wer du bist und wie großartig du dich entwickelt hast … Sag es einfach. Erzähl mir, was du Griffin erzählen willst. Sprich es einmal aus. Niemand außer mir wird dich hören. Aber du musst es jemandem erzählen. Rede einfach drauflos, Engel. Sprich. Was willst du? Sag es mir.“
    „Ich …“, setzte Michael an und hielt inne. Selbst Nora gegenüber war es eine Herkulesarbeit zu sagen, was er empfand.
    „Michael, das ist ein Befehl von deiner Herrin. Sag mir, was du willst. Und zwar jetzt.“
    „Ich will Griffin.“ Die Worte kamen sofort. Nora hatte ihn zu gut ausgebildet. „Ich will Griffin so sehr, dass es wehtut. Ich liebe ihn, Nora. Ich habe noch nie zuvor so etwas empfunden. Und es ist total blöd, weil er reich und perfekt und unglaublich ist und ich bin nur ein Niemand. Ich bin ein Niemand und ich bin in jemanden verliebt, mit dem ich nicht zusammen sein kann. Er ist so wunderschön. Ich kann nicht aufhören, ihn anzusehen, kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Nachts träume ich von ihm. Und wenn ich morgens aufwache, ist er es, dem mein erster Gedanke gilt …“
    Michael seufzte. „Ich will ihn berühren. Ich will sein Gesicht berühren und diese verdammt perfekten Haare. Und seine Lippen und seine Brust und seine Arme – ich träume davon, diese Arme um mich zu spüren, und es ist beschämend, wie sehr ich mir das wünsche. Und Gott, ich will in seinem Bett leben. Ich will den Rest meines Lebens unter ihm verbringen. Ich will ihn auf mir und in mir spüren. Und ich will mich ihm ergeben. Ich will vor ihm auf die Knie gehen. Ich will ihn Meister nennen und sein Halsband tragen und ihm die verdammten Füße küssen, wenn er es mir befiehlt.

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