Gesetze der Lust
würde, was sie von ihm erwartete und was er brauchte. Schließlich hatte er sich so weit entspannt, dass er eingeschlafen war.
Nora schlüpfte vorsichtig unter der Decke hervor. Griffin stand immer noch da und starrte wie gebannt auf die weiche Rundung von Michaels blasser Schulter, die unter der Decke hervorschaute und sich im Mondlicht hell hervorhob. Nora packte Griffin am Hemd und zog ihn mit sich auf den Flur hinaus. Sie schloss die Tür hinter sich und bedachte Griffin mit einem ernsten Blick.
„Ja, Sir“, sagte sie dann ins Telefon, als sie außer Hörweite von Michaels Zimmer war.
„Wie geht es meiner Kleinen?“, kam Sørens Stimme durch die Leitung.
„Sie sehnt sich nach einem gewissen, einen Meter fünfundneunzig großen blonden Skandinavier.“
Griffin wollte in Michaels Zimmer zurückkehren, doch Nora versperrte ihm den Weg.
„Jemand, den ich kenne?“, fragte Søren.
„Alexander Skarsgård.“ Griffin täuschte einen Schritt nach rechts an und wollte unter Noras Arm hindurchtauchen. Sie stemmte ein Bein gegen den Türrahmen.
„Ich fürchte, der Gentleman ist mir noch nicht vorgestellt worden.“
„Er ist ein schwedischer Vampir. Wie auch immer, wie geht es dir, Meister?“
Sie hörte Søren am anderen Ende der Leitung lachen.
„Ich bin fasziniert.“
Bei dem Wort wurde Noras Blut kurzfristig zu Eis. Fasziniert . Søren war fasziniert? Das konnte nichts Gutes bedeuten.
„Fasziniert von was? Oder sollte ich besser fragen, von wem?“
„Von einer gewissen Reporterin, die heute Abend im Gottesdienst auftauchte. Suzanne Kanter.“
Nora stöhnte, und zwar nicht nur aus Sorge, sondern auch aus widerwilligem Vergnügen. Griffin versuchte es nun mit einer anderen Taktik und küsste die empfindliche Stelle, an der ihr Hals in ihre Schulter überging. Während er sie küsste, knöpfte er sein Hemd auf, um seine prächtigen Brust- und Bauchmuskeln zu entblößen.
„Oh Gott, sie ist hübsch, oder?“, fragte sie, wobei sie keinerlei Eifersucht verspürte, sondern nur Angst. Ein faszinierter Søren war ein abgelenkter Søren. Sie brauchte ihn kühl, kalkulierend und unbeteiligt, damit er das Chaos in den Griff bekam, das sich in Wakefield um ihn herum aufzubauen drohte.
„Ja, sie ist entzückend. Dunkelrotes Haar, dunkle Augen, ziemlich groß.“ Seine Stimme klang schwärmerisch. Griffin öffnete ihren BH und schob ihn ihr über die Arme. „Sie würde auf meinem Andreaskreuz ganz entzückend aussehen.“
Mit einem Mal fluteten mögliche Schlagzeilen ihren Kopf: Angesehener katholischer Priester als SM-Meister enttarnt Erotisches Verlies eines katholischen Priesters gefunden Beklagter SM-Priester aus dem Priesteramt verstoßen und exkommuniziert
Verbindungen zwischen Erotikautorin und verbanntem Priester aufgedeckt
Bestsellerautorin wegen Unzucht mit Minderjährigem verurteilt .
„Wir kommen alle ins Gefängnis“, seufzte sie.
„Eleanor, beruhige dich.“ Sørens Stimme klang ernst und bestimmend, so wie sie es am liebsten hatte. „Alles wird gut. Ich werde mich um Ms Kanter kümmern. Sie ist wegen eines Verdachts gekommen, nicht aus reiner Neugier, und das fasziniert mich mehr als alles andere. Trotz ihres Lächelns und ihrer höflichen Umgangsformen schien sie fürchterliche Angst vor mir zu haben.“
„Angst?“, wiederholte Nora, während Griffin an ihren Hüften knabberte und sich daran machte, ihre Unterhose auszuziehen.
Im Gegensatz zu ihr übertrieb Søren nie. Sie wusste, dass die meisten Menschen Søren beim ersten Treffen ziemlich einschüchternd fanden, was mit seiner Größe, seinem guten Aussehen, seinem Kollar und seinem zurückhaltenden Auftreten zu tun hatte. Zach Easton würde ihr da sofort zustimmen. Aber Angst vor ihm zu haben schien ihr dann doch ein wenig weit hergeholt – außer diese Journalistin hatte eine Priesterphobie. Nora kannte ein paar traumatisierte Absolventen von katholischen Schulen, die sich in Gegenwart von Nonnen und Schwestern immer noch beinahe in die Hose machten.
„Sie muss Katholikin sein“, schloss Nora deshalb laut.
„Ehemalige“, bestätigte Søren. „Außerdem ist sie ein Fan von dir. Oder behauptet zumindest, einer zu sein. Irgendwie hat sie erfahren, dass du die Sacred Heart besuchst.“
„Wenn sie ein Fan ist, dann muss ich sie mögen“, sagte Nora und hasste die Reporterin, die gekommen war, um hinter Søren hinterherzuschnüffeln, insgeheim. Es war ein ganz schlechtes Zeichen, dass es bereits jemandem gelungen
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