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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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habe, mit seinem eigenen Schlüssel –, setzt sich mir gegenüber und sagt solange nichts, bis ich ihm in die Augen schaue. Dann erklärte er mir, dass er mich da herausholen könnte, aber dafür müsste ich alles tun, was er mir sagt.“
    „Für wie lange?“
    „Das habe ich ihn auch gefragt. Er sagte, ‚Für immer‘.“
    „Was hast du daraufhin gesagt?“ Michael faszinierte das Bild der jungen Nora, die versuchte, sich vor dem Knast zu bewahren, indem sie einen verzweifelten Deal mit einem mysteriösen Priester eingeht.
    „Du hast ihn kennengelernt. Was glaubst du, was ich gesagt habe?“ Sie zwinkerte ihm zu. „Aber genug von mir und den alten Geschichten. Wie geht es dir?“
    „Ganz gut. Griffin ist nett“, sagte er und bereute es sofort. Wo zum Teufel war das hergekommen?
    „Ja, das ist er. Sehr nett.“ Nora schaute ihn lange und eindringlich an. Michael senkte den Blick und betrachtete die Schmutzstreifen auf den weißen Kappen seiner Chucks. „Ich bin froh, dass du ihn magst. Er und Søren verstehen sich nicht besonders gut.“
    „Wie kommt’s?“
    „Das wollen sie mir beide nicht verraten. Wenn du es herausfindest, gebe ich dir alles, was du willst.“
    Michael schüttelte lächelnd den Kopf. „Nora, ich bin hier – mit dir. Was könnte ich mehr wollen?“
    Nora stand auf und ging zu ihm. Als sie vor ihm stand, musterte sie ihn von Kopf bis Fuß.
    „Wie wäre es hiermit?“, fragte sie und öffnete seine Hose.
    „O…okay“, flüsterte Michael. „Vielleicht das.“
    Als Suzanne in ihrer Wohnung ankam, fand sie auf dem Desktop ihres Computers einen Ordner vor, den Patrick mit Nora Sutherlin, Fine Writer beschriftet hatte. Erst fand sie die Bezeichnung ziemlich seltsam, bis ihr auffiel, dass die Anfangsbuchstaben NSFW ergaben – Not Safe For Work, die weltweit im Internet gültige Abkürzung für pornografisches oder auf sonstige Weise anstößiges Material. Dass die Datei so etwas enthielt, glaubte sie nur zu gerne.
    Immer noch durcheinander von ihrem Treffen mit dem überirdisch attraktiven Priester schenkte Suzanne sich ein Glas Wein ein, um ihre Nerven zu beruhigen. Dann setzte sie sich an ihren Computer und öffnete den Ordner.
    „Hey, Schöne“, erschien eine Nachricht von Patrick, sobald sie auf die Datei geklickt hatte. „Ich habe das Internet für dich durchforstet und alles zum Thema Nora Sutherlin herausgesucht. Du wirst schockiert sein zu erfahren, dass ich nicht ansatzweise so viel über sie herausgefunden habe, wie ich dachte. Genau wie dein Priester scheint sie eine Art Internetkraftfeld um sich herum zu haben. Informationen über ihre Karriere als Autorin? Massig vorhanden. Über ihr Privatleben? Kaum etwas. Aber ich habe einige Anrufe getätigt und bin jetzt einigermaßen im Bilde. Lies als Erstes die Datei #1. Dann lies #69. Dann ruf mich an und lass mich dich zum Dinner ausführen, du wunderschöne, besessene Frau. Ich bin attraktiver als jeder Priester, oder?“
    Suzanne stieß ein klägliches Lachen aus. Jeder Priester außer Father Stearns. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er so … Nein, schalt sie sich. Sie würde sich nicht von seinem Aussehen blenden lassen. Irgendetwas Schlimmes musste bei demPriester vor sich gehen, sonst hätte ihr nicht jemand ein anonymes Fax geschickt. So gut er auch aussah, es war nicht schwer, sich ihn als sexuelles Raubtier vorzustellen. Selbst wenn er es nicht auf Kinder abgesehen hatte, könnte er den Frauen seiner Gemeinde nachstellen.
    Sie öffnete die Datei #1 und fand eine Liste von Zitaten von Nora Sutherlin aus verschiedenen Interviews.
    Aus Writer’s Weekly .
    Interviewer: Woher nehmen Sie Ihre Ideen?
    N. S.: Meine besten Ideen kommen mir an dem gleichen Ort wie meine besten Orgasmen .
    Interviewer: Im Bett?
    N. S.: In der Kirche .
    Suzanne lachte laut auf.
    Aus Literary Friction, dem größten Erotikblog im Web. Interviewer: Greifen Sie bei der Beschreibung der Sexszenen auf persönliche Erfahrungen zurück?
    N. S.: Nein .
    Interviewer: Sind Sie heimlich eine Vanilla?
    N. S.: Empfehlung meines Anwalts: Ich will nicht irgendetwas sagen, das später vor Gericht gegen mich verwendet werden kann .
    Suzanne las noch ein paar weitere Zitate, die Patrick zusammengestellt hatte. Nora Sutherlin wusste, was die Leser hören wollten. Doch Suzanne hatte zu viele Schriftsteller kennengelernt, um zu glauben, dass irgendein Autor ein so wildes Leben führte wie seine oder ihre Helden. Die Tage der verrückten Typen wie Kerouac

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