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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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und Hemingway waren lange vorbei. Bei Nora Sutherlin könnte es sich gut um eine übergewichtige fünfzigjährige Hausfrau handeln, die in ihrem Leben nichts anderes als die Missionarsstellung kennengelernt hatte – und zwar ausschließlichmit ihrem Ehemann. Das war zumindest Suzannes Theorie über die meisten Romance-Autorinnen.
    Sie schloss Datei #1 und sah einen weiteren Ordner namens ‚Pics‘. Sie öffnete ihn und riss die Augen auf.
    „Wow!“, rief sie laut in den leeren Raum hinein. Offensichtlich hatte Patrick viel Zeit und Mühe investiert, um Fotos von Nora Sutherlin zu finden. Armer Kerl. Was für eine Aufgabe. Nora Sutherlin hätte die Schwester von Rachel Weisz sein können – gewelltes schwarzes Haar, große grüne Augen, volle Lippen, blasse Haut und Kurven, die einfach kein Ende nahmen. Auf einem Foto saß Nora Sutherlin an einem Tisch und gab Autogramme. Das Korsett, das sie trug, zauberte ein hinreißendes Dekolleté. Auf einem anderen Bild stand sie in einem kurzen roten Rock neben einem unglaublich gut aussehenden Mann mit kurzen Haaren oben auf einer Wendeltreppe. Autorin Nora Sutherlin mit Zachary Easton, Lektor von Royal House , stand darunter. Irgendetwas an der Art, wie die beiden sich anschauten, ließ Suzanne sich fragen, ob Mr Easton wohl mehr tat, als nur ihre Bücher zu lektorieren. Nicht dass sie es ihm vorwerfen könnte. So viel zu ihrer Theorie über Romance-Autorinnen.
    Das letzte Foto schien auf einer Feier oder Spendengala aufgenommen worden zu sein. Nora trug ein umwerfendes blutrotes Seidenkleid. Neben ihr stand ein Mann, nein, eher ein Junge. Obwohl er wesentlich größer war als sie, sah er sehr viel jünger aus. Er konnte nicht einen Tag älter sein als achtzehn, maximal neunzehn. In seinem Smoking wirkte er wie ein Teenager, der sich verkleidet hatte. Genau wie Zachary Easton auf dem anderen Foto sah er Nora Sutherlin mit einer Mischung aus Sehnsucht und Verehrung an. Sie schien eine wahre Männerfängerin zu sein. Suzanne fragte sich, ob Nora jemals Father Stearns „gefangen“ hatte.
    Okay, dachte Suzanne, Nora Sutherlin ist also eine Sirene. Interessant. Und sie schrieb Erotikromane. Und tat in Interviews so, als wären ihre Bücher nur blasse Schatten ihres wahren Lebens.
    Suzanne hatte ein paar der Bücher gelesen. Schwer zu glauben, dass Nora Sutherlin ein wilderes Leben führte als ihre Charaktere. Das wäre definitiv nicht einfach. Suzanne erinnerte sich an Patricks Anweisung – lies zuerst #1, dann #69. Einfallsreich, Patrick, dachte sie, sehr einfallsreich.
    Sie doppelklickte auf Datei #69. Das Dokument enthielt nur zwei Sätze.
    „Wenn du mehr wissen willst, musst du mit mir zu Abend essen“, hieß der erste Satz. Aber Suzannes Aufmerksamkeit erregte der zweite Satz. „Nora Sutherlin ist eine weltberühmte Domina.“
    Michael stöhnte vor Ekstase, als Nora die Rückseiten seiner Beine mit ihren extrem talentierten Händen massierte. Er war ein wenig enttäuscht gewesen, als sie ihm gesagt hatte, dass sie weder zusammen spielen noch Sex haben würden. Doch eine Ganzkörpermassage der einen wahren Nora Sutherlin? Er wusste nicht, worüber er sich beschweren sollte.
    „Ich bin der Sub“, sagte Michael, als Nora sich seinem Rücken zuwandte. „Sollte ich nicht eher dich massieren?“
    „Du bist der gestressteste, verspannteste Sub der Welt“, sagte Nora und grub ihre Finger in den Knoten, der seinen ganzen Rücken überzog. „Ich kann dich nicht schlagen, bevor du dich nicht ein wenig entspannst, sonst würde bei der ersten Sitzung jeder Muskel in deinem Körper reißen. Entspann dich. Das ist ein Befehl.“
    „Ja, Ma’am.“ Michael verspannte sich leicht, als Nora ihre Hände in seine Boxershorts gleiten ließ.
    „Michael“, sagte Nora mit offensichtlicher Verzweiflung. „Du hast deinen Hintern gerade fester angespannt als eine Drag-queen, die zwei Paar Spanx -Höschen übereinander trägt. Hast du vergessen, dass ich dir befohlen habe, dich zu entspannen?“
    „Es tut mir leid, es tut mir leid“, erwiderte Michael lachend.
    „Was stresst dich so, Engel?“ Nora nahm ihre Hände weg und legte sich ausgestreckt neben ihn.Michael drehte den Kopf, um sie anzuschauen.
    „Du bist die Freundin meines Priesters. Ich bin in dem Haus eines völlig Fremden. Meine Eltern würden ausflippen, wenn sie wüssten, dass ich hier bin.“
    Nora streckte die Hand aus und streichelte ihm über die Wange.
    „Sag mir die Wahrheit. Warum bist du wirklich so

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