Gesetze der Lust
verspannt?“
Er schluckte hart, drehte sich um und zog sein T-Shirt wieder über.
Dann wandte er ihr den Rücken zu und starrte aus dem Fenster.
„Da draußen ist ein riesiger Swimmingpool“, sagte er.
Nora lächelte. „Ich weiß. Du möchtest ihn gerne trockenlegen und darin skaten, stimmt’s?“
„Woher weißt du das?“ Er grinste sie verlegen an.
„Ich bin alt. Ich habe Tödliches Risiko ungefähr eine Million Mal gesehen. Christian Slater als blonder Skateboard-Punk? Dieser Film ist vermutlich der Grund, warum ich mich so zu blonden Männern hingezogen fühle.“
„Den habe ich nie gesehen.“
„Dann leihen wir ihn uns aus. Jetzt aber zurück zu meiner Frage: Was ist los mit dir?“
Seufzend zog Michael seine Beine an und stützte sein Kinn auf die Knie.
„Ich gehöre hier nicht her, Nora. In dieses Haus, mit dir, mit Griffin … das ist verrückt.“
Nora sagte erst einmal nichts. Sie stand auf und schaltete die kleine Nachttischlampe an. Als Kind hatte Michael eine hässliche Power-Rangers-Lampe aus Plastik gehabt. Der junge Griffin hatte eine Tiffanylampe.
„Geh ins Bett“, befahl Nora.
„Es ist erst halb elf“, protestierte Michael.
„Ich komme zu dir.“
Michael konnte plötzlich nicht schnell genug unter die Laken kriechen. Im weichen Licht sah er zu, wie Nora aus ihrenSchuhen schlüpfte, ihren Rock und die Bluse auszog. Nur mit ihrem schwarzen BH und einem winzigen Slip bekleidet, kroch sie neben ihm ins Bett.
„Klamotten aus“, befahl sie, und Michael zog ungelenk T-Shirt und Boxershorts aus. „Guter Junge. Jetzt Löffelchenstel-lung – dein Rücken an meiner Brust.“
Nervös drückte Michael sich gegen Nora und hätte beim ersten Kontakt ihrer Haut beinahe gestöhnt. Das tat er dann, als Nora ihre Hand ausstreckte und ihn umfasste.
„Du bist nicht nur größer geworden“, flüsterte sie ihm ins Ohr, „sondern ich sehe, du hast auch an anderer Stelle einige Zentimeter hinzugewonnen.“
Michael errötete und sagte nichts.
„Ich werde jetzt zwei Dinge tun“, sagte Nora. „Ich werde dir einen Orgasmus verschaffen und dir eine Gutenachtgeschichte erzählen. Was willst du zuerst?“
„Äh … den Orgasmus?“, erwiderte Michael zögernd. Wenn er nicht erst kommen würde, könnte er sich vermutlich nicht auf Noras Worte konzentrieren.
„Verständlich.“ Sie verstärkte ihren Griff um ihn, biss ihm in die Schulter und fing langsam an, ihre Hand auf und ab zu bewegen. Sein Körper spannte sich unter ihrer Berührung an, und schließlich kam er mit einem leichten Zittern. „Besser?“
Michael nickte. „Und feuchter.“
„Lass es so“, sagte Nora. „Das hier ist Griffins altes Bett. Vertrau mir. Dein Samen ist nicht der erste, der diese Laken besudelt. Jetzt also die Gutenachtgeschichte. Bist du bereit? Sag ‚Ja, Ma’am‘.“
Seine eigene persönliche Gutenachtgeschichte von Nora Sutherlin?
„Ja, Ma’am“, sagte er mit so viel Begeisterung, wie er in seinem Repertoire hatte.
„Es war einmal“, fing Nora an und hauchte ihm lauter kleine Küsse auf die Schultern, die jeden Nerv in seinem Körper zum Leben erweckten, „ein sehr armes Mädchen aus einer ziemlichzerrütteten Familie. Sie wurde eine erfolgreiche Schriftstellerin mit einem sündigen Stift und einer noch sündigeren Zunge und verdiente bald ein siebenstelliges Jahresgehalt. Sie reiste, wohin sie wollte, und tat alles, was sie tun wollte. Und niemand hat je versucht, sie aufzuhalten. Und sie hatte ihren eigenen kleinen Hausengel, der jedoch lernen musste zu reden. Also rate, was sie getan hat?“
„Was?“, fragte Michael und lachte überrascht, als Nora ihn auf den Rücken drehte und sich auf ihn setzte.
Sie legte ihren Mund auf seinen und zwang seine Lippen auseinander.
„Sie gab ihm ihre Zunge.“
9. KAPITEL
Eine leichte Berührung an der Schulter weckte Nora aus dem Schlaf. Sie drehte sich um und sah Griffin neben dem Bett stehen. In der Hand hielt er ihr Handy.
Der Papst , formte er mit den Lippen.
Nora nickte und nahm das Telefon entgegen. Sie drehte sich um und sah Michael zusammengerollt im Bett liegen. Er schlief tief und fest.
Nachdem sie ihm ihre Zunge in den Hals gesteckt hatte, um ihn zum Lachen zu bringen, hatten sie noch ungefähr eine Stunde zusammengelegen und sich unterhalten. Gut, den Großteil der Unterhaltung hatte sie allein bestritten, aber er hatte ihr zugehört und ihr ein paar nervöse Fragen darüber gestellt, was mit ihm diesen Sommer über geschehen
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