Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
Vom Netzwerk:
zu gehen.
    „Dann sollte ich Sie besser nicht weiter von Ihren Pflichten abhalten.“ Sie trat einen Schritt zurück.
    „Werde ich Sie wiedersehen?“, fragte er mit vollkommen ruhiger Stimme. Sie konnte kein Verlangen in seinem Ton entdecken. Nur Neugierde.
    „Sie werden mich jede Woche sehen, bis ich herausgefunden habe, was Sie hinter Ihrem Kollar verbergen.“
    Er hob die Augenbrauen.
    „Ich verberge nichts außer meiner Kehle.“
    „Samstagabend. Leere Kirche. Tragen Sie den Kragen wirklich immer und überall?“
    „Nicht immer. Gelegentlich schlafe oder dusche ich auch.“ Die Worte, so beiläufig ausgesprochen, ließen ganz und gar unerwünschte Bilder in ihrem Kopf entstehen. Wie sah er wohlunter seinem schlichten Priestergewand aus? Wie sah sein vor Wasser tropfender Körper aus? Seine Haut auf weißen Laken?
    „Natürlich … sicher. Das sind auch die einzigen Gelegenheiten, zu denen ich meinen Kragen abnehme. Gute Nacht, Father Stearns. Wir sehen uns.“
    Suzanne wandte sich zum Gehen.
    „Ich freue mich drauf.“
    Suzanne wäre beinahe gestolpert, ging aber einfach weiter, als wäre nichts gewesen.
    „Ms Kanter?“
    Ganz langsam drehte sie sich zu ihm um. Gott, hatte sie in ihrem Leben schon jemals einen schöneren Mann gesehen?
    „Mein Kollar … würden Sie mich gerne mal ohne sehen?“

12. KAPITEL
    Michael rollte sich auf den Rücken, stöhnte vor Schmerzen auf und drehte sich sofort wieder auf den Bauch. Irgendwo in diesem riesigen Haus musste es doch Schmerztabletten geben. Wenn er nur aufstehen könnte, ginge es ihm schon viel besser.
    Von der Tür zu seinem Zimmer hörte er ein unterdrücktes Kichern.
    „Lach nicht.“ Michael vergrub seinen Kopf in den Kissen. „Es ist unhöflich, einen sterbenden Mann auszulachen.“
    „Armer kleiner Subby.“ Griffin betrat Michaels Schlafzimmer, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. „Hat sie dich letzte Nacht beinahe umgebracht?“
    Michael hob den Kopf und schaute Griffin an. Keine gute Idee. Er saß ohne Hemd und von einem leichten Schweißfilm bedeckt neben ihm. Wahrscheinlich kam er gerade von seiner morgendlichen Joggingrunde, denn er trug nur Shorts, seinen gesunden Teint und seine verdammt heißen Tattoos.
    Michael hob eine Hand und spreizte alle fünf Finger.
    „Fünf Mal?“, fragte Griffin. „Ich bin beeindruckt. Gott, noch einmal siebzehn sein …“
    „Warum tun mir Stellen weh, an denen sie mich gar nicht geschlagen hat?“, wollte Michael wissen. Er versuchte sich aufzusetzen, brach aber einfach wieder zusammen.
    „Das kommt von den Fesseln. Man muss sich entspannen, wenn man gefesselt ist, sonst zerrt man sich die Muskeln.“
    „Ihr habt keine Schmerzmittel im Haus, oder? Am liebsten eines, das mich bewusstlos macht.“
    Michael sah einen Schatten über Griffins Gesicht huschen, doch das Lächeln kehrte schnell zurück.
    „Nein. Keine Medikamente. Aber ich habe etwas Besseres. Eine Sekunde.“
    Griffin ging zur Wand und drückte den Knopf an der Gegensprechanlage.
    „Alfred, ich brauche Eis und dieses Vitamin-K-Zeug. In den Kindertrakt. Sofort.“
    Michael hörte statisches Knacken.
    „Ich verabscheue Sie, Master Griffin“, erklang der britische Akzent aus dem Lautsprecher.
    „Danke, Alfred“, erwiderte Griffin und kehrte zum Bett zurück.
    „Dein Butler heißt wirklich Alfred?“
    „Nein. Eigentlich heißt er Jamison. Glaube ich zumindest. Was weiß ich. Vor ein paar Jahren habe ich ihn in Alfred umbenannt. Der erste Kerl, in den ich verliebt war, war Batman. Wie auch immer, ich weiß, wie man Schmerzen auch ohne Medikamente in den Griff bekommt. Ich habe das hier“, er zeigte auf den leichten Knick in seiner Nase, „ohne eine einzige Schmerztablette überlebt.“
    „Wahnsinn“, sagte Michael und musterte Griffins Gesicht. Die gebrochene Nase machte ihn nur noch attraktiver. „Wie ist es dazu gekommen?“
    „Das ist eine peinliche Geschichte. Ich war in meinem Leben in vielleicht fünf oder sechs Kneipenschlägereien verwickelt, aber es bedurfte eines fünfzig Kilo leichten Mädchens namens Rainbow Smite, um mir die Nase zu brechen. Ich glaube, es war ein Unfall.“
    „Rainbow Smite?“
    „Ja, sie ist in meinem Roller-Derby-Team ‚Bronx Zoom‘.“
    „Du hast ein eigenes Roller-Derby-Team?“
    „Ich bin der Sponsor. Manchmal pfeife ich auch ein Spiel für andere Ligen. In meiner eigenen geht das ja schlecht.“
    „Du fährst Rollschuh?“
    „Wenn ich es nicht täte, könnte ich nicht

Weitere Kostenlose Bücher