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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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beobachtete.
    „Die Reporterschlampe ist gestern Abend in die Kirche gekommen und hat versucht, ihn auszuhorchen“, sagte Nora. „Sie hat ihn geradeheraus gefragt, ob er und ich miteinander schlafen.“
    „Mist.“ Michael drückte sich nervös das Kopfkissen gegen den Bauch. „Das ist schlecht.“
    „Sie ist klug und uns dicht auf den Fersen. Wir müssen sie von unserer Spur abbringen.“
    „Irgendwelche Vorschläge?“, fragte Griffin.
    „Wir brauchen eine Ablenkung. Sie könnte mich mit dir sehen. Wir lassen sie glauben, wir beide wären zusammen.“
    „Das gefällt mir. Könnte funktionieren.“ Griffin zuckte mit den Schultern. „Schlepp mich bloß nicht mit auf eine BroadwayPremiere“, fügte er mit solch einem Widerwillen hinzu, dass Michael lachte.
    Nora schaute Michael an und lächelte. Dann schaute sie Griffin an und lächelte. Griffin schaute Michael an, Michael schaute Griffin an. Von ihnen lächelte keiner.
    „Lasst uns ins Sin Tax gehen.“
    Griffin stieß einen Pfiff aus, der gleichzeitig anrüchig und beeindruckt klang.
    „Ich weiß nicht, Nora. Wir gehören zu Kingsley. Würden sie uns überhaupt reinlassen?“
    „Natürlich werden sie das. Na ja, sie lassen zumindest mich rein, und ihr seid meine Begleitung.“ Nora pustete gegen ihre Fingernägel und polierte sie dann spielerisch an ihrem T-Shirt. „Ich habe da einen Freund.“
    „Warte, was ist Sin Tax?“, fragte Michael, der Noras und Griffins Unterhaltung mal wieder nicht folgen konnte.
    „Der einzige BDSM-Club in der Stadt, bei dem Kingsley nicht seine Finger im Spiel hat“, erklärte Nora. „Er ist öffentlicher als Kingsleys Clubs. Ins Sin Tax gehen die Reichen und Berühmten, wenn sie mal düster und cool wirken wollen. Die Berühmten, die in Kingsleys Clubs gehen, sind hingegen wirklich düster und cool.“
    „Wie wir.“ Griffin zwinkerte ihm zu. „Also wir gehen dahin, erregen ein wenig Aufmerksamkeit, lassen ein paar Fotos von uns machen, die in den Klatschblättern erscheinen, und dann denkt die Reporterin, wir sind zusammen. Ist das dein Plan?“
    „Das ist der Plan.“
    „Was ist mit unserem armen Sklaven hier drüben?“ Griffin warf Michael ein Grinsen zu.
    „Oh, mach dir keine Sorgen um Michael.“ Nora stieg aus dem Bett und ging zur Tür. „Wir nehmen ihn mit.“
    „Und Søren hat nichts dagegen, wenn wir drei uns gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen?“, rief Griffin ihr hinterher.
    Doch Nora rief nur mit gefährlich unschuldig klingender Stimme zurück: „Wer?“

13. KAPITEL
    Mittwochabend um fünf, hatte er gesagt. Mary Queen Junior High, zwei Straßen von der Sacred Heart entfernt. Wenn Suzanne auftauchte, würde sie Father Stearns ohne seinen Kragen sehen. Und obwohl sie wusste, dass es eine ganz schlechte Idee war, musste Suzanne einfach hingehen.
    Sie parkte und ging einmal außen um die Schule herum. Er hatte ihr keine spezifischen Informationen gegeben, vermutlich, weil er ihre Vorstellungskraft ordentlich arbeiten lassen wollte. Als sie sich dem hinteren Teil der Schule näherte – der den katholischen Schulen ihrer Kindheit und Jugend viel zu sehr ähnelte, mit dem verhärmten Äußeren und den angeschlagenen Marienstatuen überall –, hörte Suzanne Rufe gefolgt von Klatschen.
    Okay. Sie hatte recht gehabt. Das hier war eine wirklich schlechte Idee. Auf einem Feld trugen zwei Dutzend Teenager und junge Leute Anfang zwanzig sowie ein großer blonder Mann Mitte vierzig ein hartes Fußballspiel aus. Obwohl er mehrere Jahre älter war als die anderen Spieler, konnte Father Stearns nicht nur mithalten, er schien den Boden mit seinen Gegnern aufzuwischen. Er trug ein eng anliegendes schwarzes T-Shirt, das seine unglaublich ausgebildeten Armmuskeln und seine breite Brust betonte, sowie eine schwarze Laufhose, die ohne Zweifel ähnlich gut geformte Hüften und Beine verbarg.
    Sie stellte sich an den Spielfeldrand und sah dem Match eine Weile zu. Nein, nicht dem Match. Sie beobachtete nur Father Stearns – sein blondes Haar, das in der Abendsonne wie ein Heiligenschein leuchtete, seine Augen, die er hinter einer schwarzen Sonnenbrille verbarg, der leichte Hauch von Schweiß, der sein T-Shirt am Hals und am unteren Rücken benetzte.
    „Heilige Scheiße“, hauchte sie. Sie hatte nackte Männer gesehen, die visuell weniger anziehend waren als dieser Fußball spielende Priester.
    „Nix da“, sagte da eine Stimme neben ihr. Ein junger Mannmit sonnengebleichten Haaren saß an der Seitenlinie

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