Gespenst aus der Zukunft
besitzen, sich vorwärtszukämpfen.
Und doch war vielleicht der Tag nicht mehr fern, an dem es hauptsächlich um eine Welt der Atome, der Sterne und der Matrizenrechnung ging. Vielleicht konnte auch George damit fertig werden. Und vielleicht war die wichtigste Frage in diesem Moment, zu welcher Art von Welt das Schiff von Hain Egoth gehörte.
»Den Idealismus zugunsten des gesunden Menschenverstandes aufgeben – du wirst es wieder tun ...«
Es war nicht kindisch; es gab nur eine Auslegung. George hatte ihn gerufen, weil er glaubte, er würde sich unbedingt dem Zwang des Militärs beugen, wie er es schon einmal getan hatte, und dabei die Ideale aufgeben, die vielleicht durch die eindrucksvollen Gaben der Alkardier geweckt wurden.
Er erhob sich, als der erste Glanz der Morgensonne durch das Fenster drang. Was er auch tat, er würde sich nicht noch einmal beugen. Er wußte im Moment noch nicht recht, was er von dem Roboter und dem Schiff dachte und fühlte – aber er wußte, was er an seinen Begleitern im Hangar entdeckt hatte, und das war etwas Furchtbares. Das gegenseitige Mißtrauen und die primitiven Verdächtigungen hingen lähmend über der Gruppe.
Etwas mußte in dieser Richtung geschehen. Wenn Hain Egoths Geschenk so groß war, wie er vermutete, dann mußte es aus den gierigen Klauen des Militärs gerettet werden. Es würde seine Aufgabe sein, sich für eine freie und gerechte Verteilung dieser Geheimnisse an alle Menschen einzusetzen.
Und gegen diesen Entschluß konnte auch ein General Demars nichts ausrichten.
*
Er frühstückte schließlich im Speisezimmer des Hotels und kehrte in sein Zimmer zurück, um ein paar Stunden zu schlafen. Gegen Mittag wachte er auf. Er war noch ein wenig müde, aber schlafen konnte er nicht mehr.
Er rief den Stützpunkt an und erfuhr, daß George noch nicht anwesend war. Er beschloß, direkt hinauszufahren. Das würde George vermutlich nicht passen, aber er wollte sich eine Zeitlang auf dem Gelände umsehen, ohne den General ständig neben sich zu haben. Er freute sich darauf, mit den anderen Wissenschaftlern des Projektes zusammenzutreffen. Dabei konnte er alte Bekanntschaften erneuern und sich die fremden Kapazitäten vorstellen lassen, die an dem Forschungsauftrag beteiligt waren.
Er rief eine Mietwagenfirma an und ließ sich einen Wagen zum persönlichen Gebrauch schicken. Auch das würde George nicht passen, aber er hatte keine Lust, während seines Aufenthaltes hier nur auf die Militärfahrer angewiesen zu sein.
Die Fahrt zum Stützpunkt verging viel schneller als während des gestrigen Abends, an dem es geregnet hatte. Der Himmel war wolkenlos, und eine steife kühle Brise, die der Kaltfront gefolgt war, wehte in Richtung Ozean. Eine Meile vom Stützpunkt entfernt bemerkte Clark die UN-Flagge am Hangar. Irgendwie stimmte ihn der Anblick fröhlich; wenn sich die Ideale der Organisation je verwirklichen ließen, dann würde die Menschheit eines Tages diese Flagge auf fremden Planeten hissen.
Und nachdem man ihn am Tor des Stützpunktes durchgelassen hatte, sah er noch einmal um und lächelte. Sobald er und die anderen Wissenschaftler ihre Arbeit getan hatten, konnten all die Zäune eingerissen werden.
Das Büro erschien beinahe verlassen. Ein amerikanischer Oberst sah auf, als Clark eintrat. Er runzelte einen Moment lang die Stirn, dann kam er Clark entgegen.
»Dr. Jackson, nicht wahr?« fragte er. »Ich bin Oberst Allison. Ich habe eben am Tor mit Ihnen telefoniert. General Demars ist noch nicht eingetroffen, aber er wird jeden Moment hier sein. Wenn Sie sich setzen wollen ...« Er deutete auf einen Stuhl. »Sie müssen entschuldigen, wenn es mit der Zeiteinteilung und den übrigen Dingen noch nicht recht klappt. Es war alles etwas kompliziert.«
Er warf einen Blick in den dahinterliegenden Raum, und Clark sah, daß sich hier ein Großteil des Personals aufhielt. Der Raum war zugleich ein Arbeits- und Konferenzzimmer, das mit langen Bibliothekstischen und -stühlen ausgestattet war. An den Wänden standen Bücherregale. Ein einziger Blick zeigte Clark Männer der verschiedensten Nationalitäten.
»Es wird schon besser gehen«, meinte Clark. »Sie haben versucht, alles auf einer militärisch-politischen Basis zu organisieren. Ich glaube, Sie werden entdecken, daß die Wissenschaftler dieser Gruppe internationale Schranken mit größerer Leichtigkeit überwinden als andere Menschen.«
»Daran zweifle ich nicht«, erwiderte Oberst Allison freundlich.
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