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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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»Aber gewisse Grenzen sind nun mal erforderlich, und manchmal ist schwer festzustellen, wie man sie am besten setzt.«
    Clark warf dem Offizier einen scharfen Blick zu, aber Allisons Gesicht blieb freundlich, als habe er nur eine allgemeine Bemerkung hingeworfen und keineswegs an einen Tadel gedacht.
    »Wir werden die Lösung schon finden«, sagte Clark. »Und meiner Meinung nach besteht sie darin, daß die Mitglieder dieser Gruppe möglichst frei über alle Themen diskutieren.«
    Der Oberst lächelte und widersprach nicht. »Vielleicht möchten Sie sich einmal im Arbeitsraum umsehen, bis der General kommt. Wir haben bereits den Grundstock einer umfangreichen Bibliothek.«
     
    *
     
    Im Arbeits- und Konferenzzimmer versuchte sich Clark ein Bild von der allgemeinen Atmosphäre zu machen. Was er entdeckte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Die Nervosität und Geheimnistuerei schien bereits in jeden Stein des Gebäudes übergegangen zu sein und vergiftete die Atmosphäre.
    An einem Tisch in der Nähe der Tür sah Clark den englischen Physiker Oglethorpe in einer angeregten Unterhaltung mit anderen Mitglieder seiner Gruppe. Als er Clark erkannte, hellte sich seine Miene auf, und er erhob sich mit ausgestreckter Hand.
    »Dr. Jackson! Ich freue mich so, daß Sie hier sind. Ich hoffte schon gestern abend, wir würden etwas Zeit zum Plaudern finden, aber ich konnte natürlich verstehen, daß Sie nach der Reise müde waren und unbedingt das Schiff sehen wollten.«
    Und dann, während Clark dem Engländer die Hand reichte, hatte er plötzlich das Gefühl, als sei ein eisiger Wind durch das Zimmer gefahren. Eine Gänsehaut lief ihm über den Rücken. Das Leuchten in Oglethorpes Augen war schwächer geworden. Sein Händedruck wurde schlaff, und er warf einen nervösen Blick über seine Schulter.
    Er folgte dem Blick des Engländers. Er ging zu dem Tisch, an dem seine fünf Gefährten saßen und ihn beobachteten, drei Militärs und zwei Zivilisten. Ihre Augen waren auf Oglethorpe und seinen amerikanischen Freund gerichtet – sie wägten ab, kalkulierten, verdächtigten und mißbilligten.
    »Ganz schön lange her, seit wir uns getroffen haben, was?« sagte Oglethorpe ohne Schwung. »Dreiundvierzig in Monmouth ...«
    Clark nickte. »Ich habe später eine Reihe Ihrer Veröffentlichungen gelesen. Die letzte über die Strahlungsreflexion war ausgezeichnet.«
    »Ja – vielen Dank, freut mich, daß Sie das sagen.« Oglethorpe bewegte sich unruhig. »Hm, ich fürchte, ich muß Sie jetzt allein lassen. Ich diskutierte gerade eine kleinere Sache mit meiner Gruppe, und wir wollen uns noch vor der Konferenz einigen. Warten Sie, ich stelle Sie wenigstens noch meinen Kollegen vor.«
    Er schüttelte einem nach dem anderen die Hand. Die kühle Erwiderung seines Händedrucks war zugleich Begrüßung und Verabschiedung. Als er vorgestellt war, konnte er nichts anderes tun als wieder gehen.
    Er warf einen Blick auf die anderen Gruppen, die sich um die Tische drängten. Die Schweden saßen zusammen, ebenso die Italiener, Franzosen und Russen. Nirgends überquerte einer die Schranke und gesellte sich einer fremden Gruppe zu. Niemand lud ihn ein, an der Diskussion teilzunehmen. Niemand begrüßte ihn.
    Er setzte sich allein an einen leeren Tisch und starrte um sich. Was war nur mit ihnen geschehen? fragte er sich. Es war die Furcht vor den militärischen Wächtern, die sie wie Marionetten handeln ließ. Er mußte sich noch heute Oglethorpes Adresse geben lassen und den Kollegen privat besuchen, damit sie sich wieder wie Menschen unterhalten konnten.
    Seine düsteren Gedanken wurden durch das Eintreten von. General Demars unterbrochen. George sah sich um, und Verärgerung huschte über seine Züge, als er Clark sah, aber er brachte ein herzliches Lächeln hervor, als er auf den Wissenschaftler zukam. »Du bist aber ein Frühaufsteher«, sagte er. »Ich dachte, du würdest bis nachmittags durchschlafen.«
    »Je älter man wird, desto weniger Schlaf braucht man«, sagte Clark.
    »Dann müssen wir jede Stunde ausnützen, solange es geht«, sagte George. Er warf einen Blick auf die Uhr. »Es ist gleich Zeit für unsere Konferenz. Mir lag besonders am Herzen, daß du dabei bist, damit du dir ein vollständiges Bild der Lage machen kannst und außerdem einen Einblick in die Regeln bekommst, die wir ausgearbeitet haben. Aber zuerst sollst du die Mitglieder unseres Subkomitees kennenlernen. Sie sind draußen im Büro.«
    Clark folgte George und wurde mit Dr.

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