Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
Vom Netzwerk:
wir am größten waren«, sagte Hain Egoth.
    Er veränderte die Szene. Die Urwelt machte einem riesigen Garten Platz. Es schien nirgends große Städte zu geben, aber überall fanden sich Häuseransammlungen vom Umfang kleinerer Dörfer.
    »Klimakontrolle ermöglichte es uns, die gesamte Landfläche des Planeten auszunützen.«
    »Sie werden uns das natürlich auch zeigen«, sagte der russische Oberst in einem beinahe vorwurfsvollen Ton, als würde der Roboter ihnen etwas verheimlichen.
    »Gewiß. Und jetzt – das Ende.«
    Er zeigte ein neues Bild, und es war, als sei die erste Szene noch einmal auf dem Schirm. Die Dörfer waren verschwunden, aber hier und da konnte man noch Spuren von Ruinen erkennen. Dunkler Dschungel hatte sich über das Land gebreitet, nur von gelben Wüstenflecken unterbrochen.
    Clark spürte Entsetzen, und der Roboter schien seine Reaktion zu bemerken. »Ja«, sagte er, »mein Volk hat sich selbst vernichtet. Ein paar der Überlebenden machten einen letzten verzweifelten Versuch, die Herrschaft über die Welt ihrer Vorfahren wiederzugewinnen, doch sie hatten wenig Hoffnung auf Erfolg.
    Ihre wahre Hoffnung lag darin, daß ich mit meinem Schiff die Kultur ihres Volkes weitertragen würde, damit sie nicht für immer unterging.«
    »Weshalb sind sie nicht mitgekommen?« fragte Clark. »Und sie hätten auch andere Schiffe ausschicken und irgendwo Kolonien gründen können.«
    »Vielleicht«, sagte der Roboter. »Es waren viele, die für einen solchen Plan stimmten, aber man führte ihn nicht aus. Es war ihnen wichtig, auf ihrer eigenen Welt, bei ihrer eigenen Rasse, zu überleben. Die persönliche Rettung bedeutete ihnen nichts, wenn sie nicht in der Heimat bleiben konnten.
    Und ich war so konstruiert, daß ich Dinge vollbringen konnte, die ihnen versagt bleiben würden. Sie wußten, daß meine Reise wahrscheinlich über viele ihrer Lebensalter hinweg dauern würde, und das hat sich bewahrheitet. Es geschah alles, wie sie es wünschten. Kritik hat keinen Sinn, denn sie leben nicht mehr. Aber wenn Sie ihre Geschichte und all ihre Taten kennen, werden Sie vielleicht nicht mehr den Wunsch haben, sie zu kritisieren.«
    »Wir können alles in diesem Bildschirm sehen?« fragte Clark.
    »Ja. Jeder Tag aus der Geschichte meines Volkes ist aufgezeichnet. Ich hoffe, ihr findet es der Mühe wert, das Leben meines Volkes genau zu studieren und all das zu lernen, was es erreicht hat.«
    Er schaltete den Apparat aus und verschloß ihn. »Das ist genug für heute abend«, sagte er. »Ich vergesse manchmal, daß ihr Müdigkeit kennt. Meines Wissens nach ist durch Dr. Jacksons Ankunft die Organisation vollzählig, und wir können mit den formellen Instruktionen beginnen. Habe ich recht, General Demars?«
    George nickte. »Morgen müßten wir mit den Vorbereitungen fertig werden. Dann können wir beginnen.«
    Clark hatte den etwas lächerlichen Impuls, Hain Egoth die Hand zu schütteln, als sie den Schiffsausgang erreichten und zurück durch die Düsterkeit des Hangars gingen. Er und George verließen die anderen vor dem Büro und gingen zu einem Wagen.
    »Ich habe dir in meinem Hotel ein Zimmer besorgt«, sagte George. »Ich fahre dich hin. Ich weiß, daß du müde bist, aber es gibt noch ein paar Dinge zu klären. Du mußt so schnell wie möglich ein vollständiges Bild der Lage bekommen.«
    Es hatte zu regnen aufgehört, und der Mond ließ den Highway silbern glänzen.
    »Es hat keinen Sinn, über die Dummheit derjenigen zu schimpfen, die das Schiff der UN übergaben«, fuhr George fort. »Du siehst selbst, was uns dieser Schnitzer eingebracht hat. Der Inhalt des Schiffes bedeutet militärische Sicherheit für jede Nation, die ihn zuerst für sich gewinnen kann.«
    »Es sieht nicht so aus, als würde das unter den gegenwärtigen Umständen jemandem gelingen.«
    »Der erste Eindruck ist sehr trügerisch. Jeder, der an der Untersuchung des Schiffes teilnimmt, hat den Auftrag, Daten zu sammeln und mit allen möglichen Mitteln zu verhindern, daß die anderen sie ebenfalls bekommen. Sie tun es, und wir tun es auf Biegen und Brechen. Sie werden versuchen, Schlüsselinformationen zu erhalten oder zu vernichten, um sie nicht in unsere Hände fallen zu lassen, sobald sie sie ausgewertet haben.«
    »Wir tun das gleiche?«
    »Genau«, sagte George. »Es gibt keine andere Wahl.«
    »Wirklich nicht?« fragte Clark. »Wie wäre es, wenn sich alle Nationen das gleiche Wissen aneignen und es für friedliche Zwecke nutzen

Weitere Kostenlose Bücher