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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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gekommen ist. Selbst wenn gesagt wird, daß Hain Egoth nichts anderes als eine Anhäufung von Metallteilen und elektrischen Impulsen ist, so behaupte ich doch, daß er kein totes Ding ist.
    Wir sehen nachts zu den Sternen auf und können nicht einmal sagen, ob sie schon längst verschwunden sind; wir sehen nur das Licht, das aus der fernen Vergangenheit zu uns kommt. Auf die gleiche Weise bringt uns Hain Egoth das Licht eines Volkes, das es gut mit uns meinte, das seine letzte Energie erschöpfte, damit wir es weiterbringen könnten als sie. Der Roboter bringt den Auftrag dieses Volkes; er trägt sein Leben. Wir haben nicht das Recht, es zu verletzen. Das Leben und das Vermächtnis der Alkardier existieren in der Person von Hain Egoth, so sicher wie die Sterne, deren Licht wir jede Nacht sehen, von denen wir jedoch nicht wissen, ob sie nicht längst erloschen sind.«
    Als er sich setzte, bemerkte er das zustimmende Nicken von fast allen Wissenschaftlern. Das Militär demonstrierte eisige Mißbilligung. Aber Clarks Argument trug die Debatte für den Augenblick. Er ließ es auch gar nicht erst zur Diskussion darüber kommen, welche Waffen oder Alarmsignale der Roboter haben könnte, um sich gegen einen solchen Angriff zu wehren.
    Als die lange Sitzung endlich vorbei war, fühlte er sich erschöpft von seiner inneren Rebellion gegen das Verfahren, gegen die lächerlichen Bedingungen, die das Komitee sich selbst auferlegte. Er fand, daß das alles so völlig nutzlos war. Warum benahmen sie sich wie streitende Kinder und nicht wie reife, zivilisierte Menschen?
    Die Komiteemitglieder verließen den Raum, ohne miteinander zu sprechen. Oglethorpe ging hinaus, ohne in Clarks Richtung zu sehen, aber Clark beschloß, später mit ihm Verbindung aufzunehmen.
    George rief ihn zu sich, als die anderen fort waren. »Ich schätze, du verstehst die Situation jetzt«, sagte er grimmig. »Weißt du nun, was ich meinte, als ich dir deinen Auftrag erklärte?«
    Clark nickte. »Ich fürchte ja. Und was ich heute nachmittag so gesehen habe, läßt mich zu dem Schluß kommen, ich sollte mich auf ein Messer in den Rippen gefaßt machen.«
    »Ja«, sagte George. »Auch auf das.«
     
    *
     
    George blieb am Stützpunkt. Clark aß allein im Speisesaal des Hotels und rief Oglethorpe unmittelbar danach an. Der Engländer meldete sich mit vorsichtiger Zurückhaltung: »Hier Oglethorpe.«
    »Dan, hier spricht Clark. Ich wollte mich etwas länger als heute nachmittag mit dir unterhalten. Könnten wir uns nicht heute abend zusammensetzen und Erinnerungen austauschen ...«
    »Es tut mir leid wegen heute nachmittag«, sagte Oglethorpe. »Ich hätte so gern mit dir gesprochen, aber – na ja, sie wollen es nicht. Vielleicht könntest du in mein Hotel kommen. Dann setzen wir uns für ein paar Minuten ins Foyer.«
    Seine Stimme klang äußerst zurückhaltend, und Clark hatte das Gefühl, daß er befürchtete, sein Telefon könnte überwacht werden.
    »Ich bin in einer Viertelstunde da«, sagte Clark.
    Oglethorpes Vorsicht und Zurückhaltung hatte sich etwas gelegt, als Clark kam. Der Engländer hatte in einem tiefen Sessel im Foyer Platz genommen und erhob sich, als er den Freund sah. Er begrüßte Clark mit einem warmen Händedruck und führte ihn zu einem braunen Ledersofa gegenüber dem Fenster. Er lächelte, aber seine Stimme war ernst. »Sie beobachten mich«, sagte er. »Es hat keinen Sinn, anderswohin zu gehen. Ich glaube, ich bin heilfroh, wenn das alles vorbei ist.«
    »Muß es denn immer so wie heute nachmittag sein?« fragte Clark.
    »Ich weiß nicht«, seufzte Oglethorpe. »Wie stellst du es dir vor?«
    »Ganz anders – du und ich, Fenston, Smernoff und die anderen Wissenschaftler müßten sich zusammentun und alles allein ausarbeiten – ohne daß unsere Beschützer dauernd mit einem Pistolenlauf in unserem Rücken herumfuchteln. Weshalb können wir nicht unter uns die wissenschaftlichen Probleme lösen?«
    Oglethorpes Züge schienen wieder kühl und fremd zu werden. Als er Clark ansah, wirkten seine Augen beinahe feindselig. »Du weißt, daß es so nicht gehen würde«, sagte er. »Die Welt ist in zwei bewaffnete Lager gespalten, und die Wissenschaftler machen keine Ausnahme.
    Euer größter Chemiker setzt sich für den Wohlfahrtsstaat ein; ein Physiker verkauft sorgfältig gehütete Prinzipien über die Grenze an das andere Lager. Wem von diesen Männern könntest du trauen? Könnte ich dir das Leben und das Wohlergehen meines Staates in

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