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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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aber er fuhr immer weiter, und als wir zurück zu dem Fest kamen, war es zu spät. Kannst du mir nicht verzeihen? Ich würde die Sache gern wiedergutmachen und zwar bald.«
    Er würgte nur hervor: »Aber Sie müssen sich doch nicht entschuldigen, Miß Pond. Dafür ist wirklich kein Grund vorhanden.« Er ging steif weg.
    Er hatte nicht den Mut, sie später noch einmal einzuladen, und im nächsten Jahr kam sie nicht mehr an das College. Er erfuhr nie, was mit ihr geschehen war, aber lange Zeit gab er sich der wütenden Vorstellung hin, daß er vielleicht Ellen Pond geheiratet hätte, wenn George nicht gewesen wäre.
     
2
     
    Die Maschine flog in der Dunkelheit nach Osten, und er beobachtete die Lichter der Städte unter sich und dachte an diese Dinge, die so weit weg waren. Er konnte jetzt ein wenig lächeln, aber es bereitete ihm immer noch einen feinen, ganz besonderen Schmerz, wenn er sich daran erinnerte. Er hatte nie geheiratet. Jetzt, da er über die Dreißig hinaus war, hielt er es für viel zu spät. Aber manchmal – wie jetzt, wenn er nichts zu tun hatte und außer ein paar Lichtpunkten in der Dunkelheit nichts zu sehen war – fragte er sich, ob je die echte Möglichkeit bestanden hatte, daß Ellen ihn heiraten würde.
    Er warf einen ungeduldigen Blick auf die Uhr. Bis zur Landung auf dem Flughafen von Newark war immer noch eine halbe Stunde Zeit. George war etwas früher von Washington gestartet und hatte ihm versprochen, einen Wagen zu schicken, der Clark zu dem Platz bringen sollte, an dem das sogenannte Raumschiff unter Bewachung examiniert wurde. Ein Raumschiff, dachte er. Wie unwahrscheinlich!
    Und doch mußte es so sein. Es paßte nur zu gut, daß die Verbindung zwischen ihm und George Demars gerade auf diese Weise aufrechterhalten wurde. Er hatte während seiner Karriere als Kernforscher Hunderte von Nächten wach gelegen und hatte davon geträumt, was er und seine Kollegen erreichen würden: das erste Raumschiff – der Griff des Menschen nach den Sternen.
    Aber George mußte es sein, der zuerst auf eines stieß und es ihm präsentierte. So war es immer zwischen ihm und George Demars gewesen.
    George war ein guter Ingenieur geworden, einer der besten seines Landes; und Clark hatte sich als Raumfahrtphysiker ebenfalls an die Spitze vorgearbeitet. Beide hatten während des Krieges eine schnelle und steile Karriere gemacht, aber es war George gewesen, der sich mit Verwaltung, Politik und den Verhandlungen beschäftigte, die zur Anwendung der Grundlagenforschung geführt hatten. Und als habe es nie böses Blut zwischen ihm und Clark gegeben, nahm George Kontakt mit Clark auf und sicherte sich sein Talent für Dutzende von scheinbar unlösbaren Fragen.
    Sie hatten gut gearbeitet und nie von der Vergangenheit gesprochen, so als würde jeder von ihnen aufgrund eines Paktes darauf achten, daß die genau definierte Schranke zwischen ihnen aufrechterhalten blieb. Als sie sich bei Kriegsende trennten, hatte Clark angenommen, daß es diesmal endgültig sein würde. Er wollte sich in die Tiefen rein mathematisch-physikalischer Forschung zurückziehen und George Demars seine brillanten, öffentlich gelobten Triumphe lassen.
    Vage spürte er, daß es am besten so geblieben wäre. Er hätte nicht kommen sollen. Es war falsch, daß er wieder mit George zusammenzuarbeiten versuchte, jetzt, da der Druck des Krieges sie nicht mehr, aneinander kettete. Er hätte nicht kommen sollen – aber er hätte auch nichts anderes tun können; er mußte mehr über das Schiff erfahren, das nach Georges Bericht aus dem Raum gekommen war.
    Die Maschine landete bei Regen. Er lief auf das Tor zu, das das Landefeld vom Verwaltungsgebäude trennte. Zwei Männer traten aus dem Regenschutz, und einer legte ihm die Hand auf den Arm. »Dr. Jackson?« fragte er.
    Clark warf einen Blick auf die Uniformen. »Ja.«
    »General Demars hat uns geschickt«, sagte der Mann.
    Clark nickte und ging mit ihnen auf das Parkgelände neben dem Gebäude. »Ist George – General Demars – am Ziel?«
    »Ja. Wir sind in Kürze bei ihm. Hier entlang, bitte, Sir.«
    Keiner von Ihnen war sehr gesprächig. Clark saß vorn neben dem Mann, der ihn angesprochen hatte, und gab den Versuch auf, ihn auszuhorchen. Er starrte durch die fächerförmigen Flächen, die der Scheibenwischer freimachte und versuchte sich die dunkle Landschaft einzuprägen, durch die sie fuhren.
    Nach anderthalb Stunden vorsichtiger Fahrt auf dem nassen Highway bogen sie in einen Kiesweg ein,

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