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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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der zur See führte. Eine Meile weiter vorn wurden sie von einem bewaffneten Posten aufgehalten, der am Tor eines hohen Drahtmaschenzaunes stand. Sie wiesen sich aus und fuhren auf eine riesige, düstere Masse zu, die im Licht der Scheinwerfer langsam Gestalt annahm.
    »Zerlegbarer Hangar«, sagte der Fahrer auf Clarks unausgesprochene Frage. »Wir haben ihn von der Navy ausgeliehen – das heißt, die UN haben es getan.« Er versuchte nicht, die Bitterkeit in seiner Stimme zu verbergen.
    In einer Ecke des Hangars zeigte eine lange Fensterreihe an, wo sich das Büro und die Arbeitsräume befanden, die man für das Projekt errichtet hatte. Die Männer brachten Clark aus dem Wagen in die rauchige, stickige Atmosphäre des Raumes.
    Es waren ungefähr ein Dutzend Leute anwesend, aber ihre Gesichter erschienen Clark erst einmal verwischt – alle bis auf eines. George sah von seinem Schreibtisch hoch und stand auf. Er kam mit ausgestreckten Händen auf Clark zu. Er lächelte, als hätten sie im Laufe der Jahre eine feste und unerschütterliche Freundschaft entwickelt. Seit ihrem letzten Zusammentreffen war er ein wenig voller geworden, und seine Haare zeigten eine Spur von Grau.
    »Freut mich, dich wiederzusehen, Clark«, sagte er mit echter Herzlichkeit. »Du weißt ja gar nicht, wie dankbar wir dir sind, daß du sofort gekommen bist.«
    Clark erwiderte den Händedruck. »Und ich weiß nicht, warum ich es tat. Hoffentlich ist es die Sache wert. Könnte ich mir dieses Ding nun mal ansehen?«
    »Sofort. Du kannst dir jetzt einen allgemeinen Überblick verschaffen; später wird das Schiff in allen Einzelheiten untersucht. Ich stelle eine Begleitmannschaft zusammen.«
    Er ging, und Clark sah sich im Zimmer um. Fast ein wenig schockiert stellte er fest, daß die meisten Anwesenden fremden Nationen angehörten. Einige waren in Uniformen gekommen, andere in Zivilkleidung. Mit Freude sah er, daß auch drei Bekannte darunter waren: Dr. Oglethorpe, der englische Physiker; Professor Rousseau aus Paris und der Deutsche Dr. Schwartz.
    Er ging auf sie zu, aber George kam plötzlich zurück, legte die Hand auf Clarks Schulter und wandte sich an die Gruppe: »Meine Herren, das hier ist Dr. Clark Jackson, der das amerikanische Subkomitee leiten wird. Wie Sie sicher verstehen werden, brennt er darauf, das Schiff zu sehen. Wenn Sie gestatten, warten wir mit der offiziellen Vorstellung, bis wir mehr Zeit haben und Dr. Jacksons Neugier befriedigt ist.«
    Vier andere Männer tauchten jedoch hinter George auf, und er stellte sie rasch namentlich vor. Clark kannte keinen von ihnen. Sie verließen zusammen mit ihm und George den Raum.
    »Wir sind nie allein, wenn wir uns in der Umgebung des Schiffes befinden«, sagte George, der sich bemühte, etwas Abstand von den anderen zu gewinnen. »Sobald wir an Bord gehen, wird einem Wissenschaftler ein Vertreter des Militärs mitgegeben. Zu jeder Zweiergruppe von uns gesellt sich eine Zweiergruppe der anderen und eine neutrale Gruppe. Das ist das sogenannte Minimum-Team. Nicht weniger als sechs dürfen an Bord – drei Wissenschaftler, die einander über die Schultern gucken, damit keiner etwas entdeckt, das dem anderen entgehen könnte, und drei bewaffnete, schießfreudige Militärs, die jeden faulen Zauber verhindern sollen.«
    George sprach erbittert, aber Clark kam die Situation so komisch vor, daß er beinahe laut aufgelacht hätte. »Gemütlicher hättet ihr es gar nicht arrangieren können.«
    »Ich wußte, daß du nicht kommen würdest, wenn ich etwas von diesen Dingen am Telefon erwähnt hätte, aber jetzt bleibst du vielleicht.«
    Sie traten durch die Tür in den Haupthangar. George deutete auf den Gegenstand im Zentrum, der von Scheinwerfern angestrahlt wurde und von einer kreisförmigen Abgrenzung umgeben war. Das Schiff war keine Untertasse. Es hatte die Form einer Kugel, war grau und besaß einen Durchmesser von etwa zwanzig Metern.
    Clark blieb stehen, um das Schiff als Ganzes zu betrachten. Obwohl es vom Boden her hell beleuchtet war, wirkten seine oberen Flächen dunkel und schemenhaft. Es flüsterte von Geheimnissen und unbekannten Welten, und Clark dachte daran, wie es einsam und schnell zwischen den Sternensystemen des Raumes dahingeeilt war.
    Aber andererseits sah es auch so aus, als wäre es direkt hier im Hangar hergestellt worden. Clark wandte sich an George: »Ist das nicht irgendein komplizierter Scherz?« Seine Stimme klang fast bittend. »Kommt es wirklich von den Sternen

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