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Gesponnen aus Gefuehlen

Gesponnen aus Gefuehlen

Titel: Gesponnen aus Gefuehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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heraus.
    Colin betrachtete sie sorgenvoll.
    »Es ist alles in Ordnung, Lucy. Eine Menge Leute kümmern sich um die Bücher. Mach dir keine Sorgen. Wichtig ist, dass du gesund wirst.«
    »Ich kann nicht tatenlos hier herumliegen. Ich muss etwas tun. Ich darf ihm die Bücher nicht überlassen.«
    »Wovon redest du, Lucy?«
    »Das Feuer, das war sein Werk. Das war kein normaler Brand. Es hat mich gejagt.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    Lucy seufzte. »Ich habe versucht, es dir zu erklären. Das war das Werk von Nathan oder seinem Großvater.«
    »Wie kommst du auf diesen Unsinn? Es hat gebrannt, ja, aber weshalb sollten Nathan oder sein Großvater Feuer in dem Archiv legen?«
    »Verstehst du nicht, Colin«, begann sie. »Ich habe mich geweigert, gemeinsam mit Nathan die Bücher auszulesen. Die Bücher haben mich um Hilfe gebeten. Ich soll ihnen helfen, Nathan und seinen Großvater zu stoppen. Madame Moulin wollte mich fortbringen, deshalb musste sie sterben und dann wollten sie mich töten. Die Bücher haben geschrien. Sie haben um ihr eigenes und um mein Leben gekämpft, Colin. Sie wollten nicht zulassen, dass das Feuer mich tötet. Sie haben sich für mich geopfert. Ich konnte sie nicht davon abhalten. Sie hätten das nicht tun dürfen, nicht für mich. Es war meine Aufgabe, sie zu schützen. Ich kann sie nicht im Stich lassen.«
    Lucy schmiegte sich weinend in Colins Arm und er hielt sie fest.
    »Lucy«, sagte er. »Du stehst unter Schock. Es sind nur Bücher. Du bist wichtiger.«
    »Es sind nicht nur Bücher, Colin. Wenn ein Mensch, ein Buch liest, schenkt er diesem ein Stück von sich selbst – einen winzigen Traum, eine Erinnerung, einen Wunsch. Die Seele jedes Buches wird gespeist aus den Sehnsüchten und Begierden der Menschen, die es lesen. Und wenn ein Buch so grausam ums Leben kommt, dann geht dies unwiederbringlich verloren.«
    Lucy wollte, dass Colin verstand, was passiert war. Die Bücher hatten sie gebeten, ihnen zu helfen, aber stattdessen hatte sie ihren Vernichter direkt zu ihnen geführt.
    »Du glaubst mir doch Colin, oder?«, fragte sie zaghaft.
    Er nickte und strich ihr sanft über die Wange.
    »Wir finden einen Weg, damit alles gut wird. Irgendetwas wird uns einfallen. Aber du solltest trotzdem mit Nathan sprechen.«
    Lucy glaubte, sich verhört zu haben. Wütend funkelte sie ihren Freund an.
    »Hast du nicht begriffen, was ich gesagt habe? Er ist an allem schuld. Er hat mich belogen und betrogen. Er wollte mich für seine Zwecke benutzen. Ich wäre gestorben, wenn die Bücher mich nicht beschützt hätten«, fügte sie hinzu. Ich dachte, dass ich ihm etwas bedeute.« Ein bitteres Lachen verließ ihre geschundene Kehle. »Stattdessen hat er versucht, mich umzubringen.«
    »Lucy. Sieh mich an! Hör mir zu!« Colin schüttelte sie sacht. Verwirrt hielt sie inne und sah ihn an.
    »Es war nicht so, wie du denkst. Du hast dich da in etwas hineingesteigert. Nathan hat das Feuer nicht gelegt.«
    »Nicht?«, flüsterte sie.
    »Er war es, der dich gerettet hat. Wäre er nicht gewesen, wärst du verbrannt«, sagte Colin.
    Ungläubig blickte Lucy ihn an.
    »Das kann nicht sein«, widersprach sie nach einer Weile. »Weshalb hätte er das tun sollen? Ich bin ihnen im Weg. Sie wollten mich umbringen, genau wie Vikar Ralph und Madame Moulin. Ihnen ist jedes Mittel recht.«
    Colin sah sie mitleidig an.
    »Wenn Nathan nicht gewesen wäre, würdest du hier nicht liegen. Ich schwöre es dir. Genau so war es. Die Feuerwehr hat sich geweigert hinunterzugehen. Alles stand in Flammen. Sie konnten nicht zu dir vordringen. Er hat dich gerettet. Er hätte mit dir verbrennen können. Es war ihm egal.«
    »Er wird einen guten Grund gehabt haben«, fuhr Lucy Colin wütend an.
    »Ok ay «, lenkte dieser ein. »Wir besprechen das ein anderes Mal. Es ist besser, du ruhst dich jetzt aus.«
    Eine Krankenschwester betrat den Raum und musterte Colin vorwurfsvoll. »Sie regen sie zu sehr auf«, sagte sie mit strenger Miene. »Ich muss Sie bitten zu gehen.«
    Colin lächelte sie an. »Nur einen Moment noch, bitte.«
    Die Schwester nickte, und machte sich an Lucys Tropf zu schaffen. »Ich gebe Ihnen etwas, damit Sie schlafen können«, erklärte sie.
    Colin bettete Lucy sanft auf das Kissen und strich ihr das wirre Haar aus dem Gesicht.
    »Du musst mir glauben«, sagte er eindringlich.
    Lucys Augenlider senkten sich bereits. Trotzdem versuchte sie, den Kopf zu schütteln.
    »Wir reden später. Ich bleibe hier«, sagte

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