Gespräche mit Gott - Band 1
Halleluja-Gesänge anstimmen!
Dem ist schwer zu widerstehen. Einer solchen Zustimmung, einem solchen Jubel darüber, daß ihr das Licht gesehen habt; daß ihr errettet wurdet!
Zustimmung und Beifallsbekundungen dieser Art sind selten die Begleiter innerer Entscheidungen. Feiern umrahmen in den wenigsten Fällen den Entschluß, der persönlichen Wahrheit zu folgen. In Wirklichkeit ist meist das Gegenteil der Fall. Eure Wahl wird nicht nur nicht von anderen gefeiert, sie werden euch zudem der Lächerlichkeit preisgeben. Was? Du denkst selbst nach? Du entscheidest selbst ? Du wendest deine eigenen Maßstäbe an, deine eigene Urteilskraft, deine eigenen Werte? Wer glaubst du eigentlich zu sein!
Und das ist in der Tat genau die Frage, die ihr beantwortet.
Aber die Arbeit muß in großer Einsamkeit getan werden.
Weitgehend ohne Belohnung, ohne Billigung und Zustimmung, vielleicht sogar, ohne überhaupt bemerkt zu werden.
Folglich hast du eine absolut berechtigte Frage gestellt.
Warum weitermachen? Warum sich überhaupt auf einen solchen Weg begeben? Was kann bei einer solchen Reise herausspringen? Wo ist der Anreiz? Was ist der Grund?
Der Grund ist lächerlich einfach.
E S GIBT NICHTS ANDERES ZU TUN.
Was meinst du damit?
I CH MEINE DAMIT, daß es das einzige Spiel ist, das es gibt.
Etwas anderes verbleibt nicht zu tun. Tatsächlich gibt es nichts anderes, was ihr tun könnt. Ihr tut, was ihr tut, für den Rest eures Lebens – so wie ihr es von Geburt an getan habt. Die einzige Frage ist die, ob ihr es bewußt oder unbewußt tut.
Schau, ihr könnt bei dieser Reise nicht aussteigen. Ihr habt euch darauf eingelassen, bevor ihr geboren wurdet. Eure Geburt war lediglich ein Zeichen dafür, daß die Reise begonnen hat.
Also stellt sich nicht die Frage: Warum sich überhaupt auf diesen Weg begeben? Ihr seid schon auf diesem Weg – vom ersten Herzschlag an. Die Frage ist: Will ich diesen Weg bewußt oder unbewußt gehen? In Gewahrsein oder Nicht-Gewahrsein? Als Ursache meiner Erfahrung oder als ihre Auswirkung?
Den größten Teil deines Lebens hast du als eine Auswirkung deiner Vergangenheit gelebt. Nun bist du eingeladen, deren Ursache zu sein. Das ist es, was man bewußtes Leben nennt. Das Seiende im Gewahrsein, das Sich-Bewegen in Achtsamkeit.
Nun haben viele von euch, wie ich schon sagte, eine ganz schöne Wegstrecke zurückgelegt und beachtliche Fortschritte dabei gemacht. Ihr sollt also nicht das Gefühl haben, daß ihr nach all diesen Leben noch nicht besonders weit gekommen seid. Manche von euch sind höchst entwickelte Geschöpfe mit einem sehr sicheren Gefühl für das Selbst. Ihr wißt, wer-ihr-seid, und ebenfalls, was ihr werden wollt. Und ihr kennt auch den Weg, den ihr einschlagen müßt, um von hier nach dort zu gelangen.
Das ist ein großartiges Zeichen – ein sicherer Hinweis.
Worauf?
A UF DIE TATSACHE, daß euch ab jetzt nur noch sehr wenige Leben verbleiben.
Ist das gut?
J ETZT IST ES das – für euch. Und zwar deshalb, weil ihr sagt, daß es so ist. Noch bis vor kurzem wolltet ihr nichts weiter als hierbleiben. Nun wollt ihr nichts weiter als weg von hier. Das ist ein sehr gutes Zeichen.
Noch bis vor kurzem habt ihr getötet – Käfer, Pflanzen, Bäume, Tiere, Menschen –, nun könnt ihr nichts töten, ohne genau zu wissen, was ihr tut und warum. Das ist ein sehr gutes Zeichen.
Noch bis vor kurzem habt ihr das Leben so gelebt, als hätte es weder Sinn noch Zweck. Nun wißt ihr, daß es keinen Sinn und Zweck hat außer dem, den ihr ihm gebt. Das ist ein sehr gutes Zeichen.
Noch bis vor kurzem habt ihr das Universum angefleht, euch die Wahrheit zu übermitteln. Nun sagt ihr dem Universum eure Wahrheit. Und das ist ein sehr gutes Zeichen.
Noch bis vor kurzem habt ihr danach gestrebt, reich und berühmt zu sein. Nun trachtet ihr danach, ganz einfach und – wie wunderbar – euer Selbst zu sein.
Und es ist noch gar nicht so lange her, daß ihr mich gefürchtet habt. Jetzt liebt ihr mich in dem Maße, um mich als euch gleichgestellt anzusehen.
Das alles sind äußerst gute Zeichen.
Bei Gott! … Du gibst mir ein gutes Gefühl.
D U SOLLTEST DICH gut fühlen. Jeder Mensch, der in einem Satz »bei Gott« verwendet, kann nicht ganz schlecht sein.
Du hast Sinn für Humor, oder …?
I CH HABE DEN Humor erfunden!
Ja, das hast du schon mal betont. Nun gut, der Grund fürs Weitermachen ist der, daß es nichts anderes zu tun gibt.
Und das ist das, was hier passiert.
G ENAU.
Darf ich
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