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Gespräche mit Gott - Band 1

Titel: Gespräche mit Gott - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
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krassen Fehlurteil über das, was »gut« und »böse« oder »schlecht« ist. Laß mich dir ein Beispiel geben.
    Ich bitte dich darum.
    D U SCHLEPPST DEN Gedanken mit dir herum, daß Geld etwas Schlechtes ist. Und du trägst auch den Gedanken in dir, daß Gott gut ist. Sei gesegnet! Von daher sind innerhalb deines gedanklichen Systems Gott und Geld nicht miteinander vereinbar.
    Nun, ich nehme an, in gewisser Hinsicht stimmt das. So denke ich jedenfalls.
    D AS MACHT DIE Dinge interessant, weil du es dir auf diese Weise erschwerst, für irgend etwas Gutes Geld zu nehmen.
    Ich meine, wenn du etwas als sehr »gut« beurteilst, erachtest du es hinsichtlich des Geldes als etwas Geringeres. Das heißt, je »besser« (sich im Wert steigernd) etwas ist, desto weniger Geld ist es wert.
    Das geht nicht nur dir so. Eure ganze Gesellschaft glaubt das. So verdienen eure Lehrer einen Hungerlohn und eure Stripteasetänzerinnen sich goldene Nasen. Eure kommunalen Führer verdienen im Vergleich zu euren Sporthelden so wenig, daß sie das Gefühl haben, sich noch anderweitig bedienen zu müssen. Eure Priester und Rabbis leben nicht selten am Existenzminimum, während ihr euren TV-Entertainern das Geld hinterherwerft.
    Denk darüber nach. Ihr beharrt darauf, daß euch alles, dem ihr einen inhärenten hohen Wert zumeßt, billig zukommen muß. Der einsame Wissenschaftler, der nach einer Heilungsmethode für Aids forscht, sucht verzweifelt nach Sponsoren, während die Frau, die ein Buch über hundert neue Sexualpraktiken schreibt und dazu Tonbandkassetten produziert und Wochenendseminare abhält, ein Vermögen scheffelt.
    Ihr habt diese Neigung, alles verkehrt herum zu betrachten, und diese wiederum entspringt einem falschen Gedanken.
    Der falsche Gedanke betrifft eure Vorstellung vom Geld.
    Ihr liebt es, und doch behauptet ihr, es sei die Wurzel allen Übels. Ihr betet es an, und doch sprecht ihr vom »schmutzigen Profit«. Ihr sagt, daß eine Person »stinkreich« ist.
    Und wenn besagte Person tatsächlich dadurch vermögend geworden ist, daß sie »gute« Dinge tut, werdet ihr sofort mißtrauisch. Ihr vermutet sogleich etwas »Unrechtes« dahinter.
    Ein Arzt sollte also lieber nicht zuviel Geld verdienen oder aber lernen, die Sache für sich zu behalten. Und erst eine Geistliche! Die sollte nun wirklich besser nicht ein Spitzeneinkommen haben (vorausgesetzt, ihr laßt überhaupt eine »Sie« Geistliche werden), sonst gerät sie mit Sicherheit in Schwierigkeiten.
    Siehst du, in eurer geistigen Vorstellung sollte eine Person, welche die höchste Berufung erwählt, den niedrigsten Lohn erhalten …
    Hmm.
    J A, »HMM« IST richtig. Ihr solltet darüber nachdenken. Denn es ist wirklich ein sehr falscher Gedanke.
    Ich dachte, so etwas wie »falsch« oder »richtig« gibt es nicht.
    G IBT ES AUCH nicht. Es gibt nur das, was euch dient und was euch nicht dient. »Richtig« und »falsch« sind relative Begriffe, und in diesem Sinn benutze ich sie, falls überhaupt.
    In diesem Fall sind deine Gedanken über das Geld in Relation zu dem, was dir dient – in Relation zu dem, was du deiner Aussage nach haben willst –, falsche Gedanken.
    Denk daran: Gedanken sind schöpferisch. Wenn du also glaubst, daß Geld etwas Schlechtes ist, du dich selbst aber für gut hältst … na, du wirst schon sehen, welch ein Konflikt sich daraus ergibt.
    Besonders du, mein Sohn, agierst das diesbezügliche kollektive Bewußtsein in großem Stil aus. Für die meisten Menschen stellt dies keinen auch nur annähernd so enormen Konflikt dar wie für dich. Sie üben ungeliebte Tätigkeiten aus, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und so macht es ihnen auch nichts aus, Geld dafür zu nehmen.
    »Schlechtes« für »Schlechtes« sozusagen. Aber du liebst das, was du mit den Tagen und Zeiten deines Lebens anfängst. Du liebst die Aktivitäten, mit denen du sie vollstopfst.
    Wenn du große Geldsummen für das erhieltest, was du tust, so hieße das nach deinem Selbstverständnis, »Schlechtes« für »Gutes« nehmen, und das ist für dich inakzeptabel. Du würdest lieber Hunger leiden, als »schmutzigen Profit« aus »sauberer Dienstleistung« zu schlagen … so als würde die Dienstleistung irgendwie ihre Lauterkeit verlieren, wenn du Geld dafür nimmst.
    Wir haben es hier also konkret mit einer Ambivalenz hinsichtlich des Geldes zu tun. Ein Teil von dir lehnt es ab, und ein Teil grollt, weil du es nicht hast. Das Universum weiß nun nicht, was es mit dem Widerspruch

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