Gespräche mit Gott - Band 2
wenn es sein muß.
Komm mir nahe. Komm mir nahe! Tu, was du kannst. Tu, was du dazu tun mußt, was dazu nötig ist.
Bete einen Rosenkranz. Küß einen Stein. Verbeug dich nach Osten. Singe. Laß das Pendel schwingen. Teste einen Muskel.
Oder schreib ein Buch.
Tu, was dazu nötig ist.
Jeder von euch hat seine eigene Struktur. Jede von euch hat mich auf ihre eigene Weise verstanden – mich erschaffen.
Für manche von euch bin ich ein Mann. Für manche von euch bin ich eine Frau. Für manche bin ich beides. Für manche bin ich keines von beidem.
Für manche von euch bin ich reine Energie. Für manche bin ich dieses höchste Gefühl, das ihr Liebe nennt. Und manche von euch haben keine Ahnung, was ich bin. Ihr wißt nur einfach, daß ICH BIN.
Und so ist es.
ICH BIN.
Ich bin der Wind, der dir durchs Haar streicht. Ich bin die Sonne, die deinen Körper wärmt. Ich bin der Regen, der auf deinem Gesicht herumtanzt. Ich bin der in der Luft schwebende Duft der Blumen, und ich bin die Blumen, die ihren Wohlgeruch nach oben verströmen. Ich bin die Luft, die den Duft dahinträgt.
Ich bin der Anfang deines ersten Gedankens. Ich bin das Ende deines letzten Gedankens. Ich bin die Idee, die den Funken deines brillantesten Augenblicks entzündet. Ich bin die Herrlichkeit seiner Erfüllung. Ich bin das Gefühl, das die liebevollste Tat nährte, die du je ausgeführt hast. Ich bin der Teil in dir, der sich immer und immer wieder nach diesem Gefühl sehnt.
Was immer für dich funktioniert, was immer es geschehen läßt, was immer du brauchst, um dich »wiederzuverbinden« – Ritual, Zeremonie, Vorführung, Meditation, Besinnung, Gesang, Wort oder Tat –, tu’s.
Tu es in Erinnerung an mich.
3
Wenn ich also Rückschau halte und zusammenfasse, was du mir sagst, so scheine ich auf folgende Hauptpunkte zu kommen.
- Das Leben ist ein fortwährender Schöpfungsprozeß.
- Ein Geheimnis aller Meister besteht darin, daß sie keinem Sinneswandel mehr unterliegen; daß sie sich immer für dasselbe entscheiden.
- Laß kein Nein als Antwort gelten.
- Das, was wir denken, fühlen und sagen, das »rufen wir hervor«.
- Das Leben kann ein Schöpfungsprozeß sein oder Reaktion.
- Die Seele erschafft, der Verstand reagiert.
- Die Seele versteht, was der Verstand nicht begreifen kann.
- Hör mit dem Versuch auf, herausfinden zu wollen, was das »Beste« für dich ist (wie du am meisten gewinnen, am wenigsten verlieren kannst, wie du bekommen kannst, was du möchtest), und fang an, dem Gefühl Folge zu leisten, das dir innerlich sagt, wer du wirklich bist.
- Deine Gefühle sind deine Wahrheit. Das beste ist für dich das, was für dich wahr ist.
- Gedanken sind keine Gefühle; sie sind vielmehr Vorstellungen davon, was du fühlen »solltest«.
- Kehr zurück zu deinen Gefühlen, laß den Verstand weg, und komm wieder zu deinen Sinnen.
- Hast du deine Wahrheit erkannt, dann lebe sie.
- Negative Gefühle sind eigentlich keine wahren Gefühle; sie sind vielmehr Gedanken, die sich auf deine eigenen vormaligen Erfahrungen und die Erfahrungen anderer Menschen gründen.
- Vormalige Erfahrungen sind kein Kriterium für die Wahrheit, da die reine Wahrheit hier und jetzt erschaffen und nicht wiederinszeniert, zum wiederholten Mal ausagiert wird.
- Ändere deine Reaktion auf die Dinge, lebe im gegenwärtigen Moment – so wie er »auf dich zukommt«, noch bevor du dir auch nur einen Gedanken darüber gemacht hast … Mit anderen Worten, sei im Hier und Jetzt, lebe nicht in der Vergangenheit oder Zukunft.
- Vergangenheit und Zukunft können nur in Gedanken existieren. Der gegenwärtige Moment ist die einzige Realität. Bleib darin!
- Sucht, und ihr werdet finden.
- Tu alles, was nötig ist, um mit Gott/der Göttin/der Wahrheit in Verbindung zu bleiben. Hör nicht mit deiner Praxis auf, den Gebeten, den Ritualen, den Meditationen, dem Lesen, dem Schreiben, was immer passend für dich ist, um mit Allem-Was-Ist in Berührung zu bleiben.
Wie findest du das soweit?
G ROSSARTIG! SO WEIT, so gut. Du hast es kapiert. Doch kannst du es auch leben?
Ich werde es versuchen.
G UT.
Ja. Können wir nun da weitermachen, wo wir aufgehört haben? Erzähl mir etwas über die Zeit.
E S GIBT KEINE andere Zeit als die der Gegenwart.
Ich bin sicher, das hast du schon mal gehört. Aber du hast es nicht verstanden. Jetzt verstehst du.
Es gibt keine Zeit außer dieser Zeit. Es gibt keinen Augenblick außer diesem Augenblick. Das »Jetzt« ist alles,
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