Gespräche mit Gott - Band 2
die wenigen Machthabenden ihre Geldhaufen schützen und vermehren, auf Seidenlaken schlafen und jeden Morgen Badezimmerarmaturen aus Gold betätigen. Und während ausgezehrte Kinder, die nur noch aus Haut und Knochen bestehen, in den Armen weinender Mütter sterben, sind die »Führer« des Landes in politische Korruption verstrickt, durch die verhindert wird, daß gespendete Nahrungsmittel die hungernden Massen erreichen.
Niemand scheint die Macht zu haben, diese Umstände zu verändern, doch die Wahrheit ist, daß nicht die Macht das Problem ist. Niemand scheint den Willen dazu zu haben.
Und so wird es immer sein, solange niemand die Notlage des anderen als seine eigene betrachtet.
Und warum tun wir es nicht? Wie können wir jeden Tag all diese schrecklichen Dinge mit ansehen und zulassen, daß sie weitergehen?
W EIL ES EUCH nicht kümmert. Es ist ein Mangel an Mitgefühl. Der ganze Planet steckt in einer Bewußtseinskrise. Ihr müßt entscheiden, ob ihr Mitgefühl füreinander habt.
Es scheint eine so erbärmliche Frage zu sein, die ich stellen muß. Warum können wir die Angehörigen unserer eigenen Familie nicht lieben?
I HR LIEBT DIE Angehörigen eurer eigenen Familie. Ihr habt nur einfach eine sehr begrenzte Sicht in bezug darauf, wer eure Familienangehörigen sind.
Ihr betrachtet euch selbst nicht als Teil der menschlichen Familie, und damit sind deren Probleme nicht eure eigenen.
Wie können die Völker der Erde ihre Weltsicht tatsächlich verändern?
D AS HÄNGT DAVON ab, wohingehend ihr sie verändern wollt.
Wie können wir mehr von diesem Schmerz, diesem Leiden eliminieren?
I NDEM IHR ALLE Trennung zwischen euch eliminiert.
Indem ihr ein neues Modell von der Welt aufbaut. Indem ihr es in den Rahmen einer neuen Idee stellt.
Die wäre?
D IE EINE RADIKALE Verabschiedung von der gegenwärtigen Weltsicht bedeuten wird.
Gegenwärtig betrachtet ihr die Welt – wir sprechen nun im geopolitischen Sinn – als eine Ansammlung von Nationalstaaten, ein jeder souverän, getrennt und unabhängig von den anderen. Die inneren Probleme dieser unabhängigen Nationalstaaten werden im großen und ganzen nicht als die Probleme der Gruppe in ihrer Gesamtheit betrachtet – es sei denn, sie wirken sich grundsätzlich oder plötzlich auf die gesamte Gruppe (oder die mächtigsten Mitglieder dieser Gruppe) aus.
Die Reaktionen der Gruppe als Ganzes auf die Umstände und Probleme der einzelnen Staaten gründen sich auf die Eigeninteressen der größeren Gruppe. Wenn niemand in der größeren Gruppe irgend etwas zu verlieren hat, kann ein Einzelstaat zum Teufel gehen, und keiner würde sich groß darum scheren.
Tausende können jedes Jahr verhungern, Hunderte können in einem Bürgerkrieg sterben, Despoten können ihr Land ausplündern, Diktatoren und ihre bewaffneten Schläger können vergewaltigen, stehlen und morden, Regime können die Menschen ihrer Grundrechte berauben – und ihr werdet nichts unternehmen. Das heißt, ihr sagt, das ist eine »innere Angelegenheit«.
Wenn aber eure Interessen bedroht sind, wenn eure Investitionen, eure Sicherheit, eure Lebensqualität davon betroffen werden, dann trommelt ihr die Nation zusammen und versucht, euch der Rückendeckung eurer Welt zu versichern, und stürmt dort hinein, wo selbst Engel ihren Fuß kaum hinzusetzen wagen.
Dann erzählt ihr die große Lüge – behauptet, daß ihr das, was ihr tut, aus humanitären Gründen unternehmt, um den unterdrückten Völkern auf der Welt zu helfen, wo ihr doch in Wahrheit nur ganz einfach eure eigenen Interessen schützt.
Der Beweis dafür ist der, daß ihr dort, wo ihr keine Interessen zu verteidigen habt, euch auch um nichts kümmert.
Die politische Maschinerie der Welt agiert auf der Basis des Eigeninteresses. Das ist nichts Neues.
ETWAS WIRD NEU sein müssen, wenn ihr eure Welt verändern wollt. Ihr müßt anfangen, die Interessen eines anderen als eure eigenen zu betrachten. Und das wird nur geschehen, wenn ihr eure globale Realität umgestaltet und euch dementsprechend regiert.
Sprichst du von einer Weltregierung?
D AS TUE ICH.
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Du hast versprochen, daß du in Band 2 auf die größeren geopolitischen Themen eingehen wirst, um die es auf diesem Planeten geht (im Gegensatz zu den persönlicheren Belangen, die im ersten Band angesprochen wurden), aber ich hätte nicht gedacht, daß du dich auf diese Debatte einlassen würdest!
E S IST AN der Zeit, daß die Welt aufhört, sich selbst etwas vorzumachen, daß sie
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