Gespräche mit Gott - Band 2
Gesundheitsfürsorgesystems und die Nutzung von Sonnenenergie in jedem Heim.
Seit Jahren habt ihr schon das Know-how und die Technologie, um alle diese Dinge zu produzieren. Warum habt ihr sie dann noch nicht? Schaut, wer Geld verlieren würde, wenn ihr sie hättet. Dort werdet ihr eure Antwort finden.
Ist das die großartige Gesellschaft, auf die du so stolz bist?
Eure »großartige Gesellschaft« muß unter Gestrampel und Gezeter dahin geschleift werden, daß sie das Allgemeinwohl überhaupt in Betracht zieht. Wann immer vom Gemeinwohl oder kollektiven Interesse die Rede ist, schreit jeder: »Kommunismus!« Wenn in eurer Gesellschaft das Wohl vieler nicht für jemanden einen enormen Profit abwirft, wird das Wohl vieler in der Mehrheit der Fälle ignoriert.
Das gilt nicht nur für dein Land, sondern für alle Länder rund um den Globus. Deshalb lautet die Grundfrage, mit der sich die Menschheit konfrontiert sieht: Kann das Eigeninteresse je durch das beste Interesse, das gemeinschaftliche Interesse der Menschheit ersetzt werden? Und wenn ja, wie?
Die Vereinigten Staaten haben versucht, durch Gesetze für das Gemeinwohl, das beste Interesse aller, zu sorgen. Darin habt ihr kläglich versagt. Eure Nation ist die reichste und mächtigste der Erde und weist eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten auf. Warum? Weil arme Leute sich keine gute Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Geburt leisten können – und eure Gesellschaft von Profit besessen ist. Ich erwähne das nur als ein Beispiel eures kläglichen Versagens. Die Tatsache, daß eure Babys eine höhere Sterblichkeitsrate aufweisen als die der meisten anderen Industrienationen, sollte euch aufrütteln. Doch das tut sie nicht. Und das spricht Bände darüber, wie die Prioritäten in eurer Gesellschaft gesetzt sind. Andere Länder sorgen für die Kranken und Bedürftigen, die Alten und die Schwachen. Ihr sorgt für die Reichen und Wohlhabenden, die Einflußreichen und Gutsituierten. 85 Prozent der in Rente gegangenen Amerikaner leben in Armut. Viele dieser älteren Amerikaner und die meisten Menschen mit niedrigem Einkommen wenden sich an die Notaufnahme der örtlichen Krankenhäuser statt an ihren Hausarzt, suchen unter den schrecklichsten Umständen zu einer medizinischen Behandlung zu kommen und erhalten praktisch keinerlei Gesundheitsfürsorge.
Mit Menschen, die wenig Geld ausgeben können, läßt sich kein Profit machen … sie sind nicht länger nützlich, siehst du …
Und das ist eure großartige Gesellschaft.
So wie du das sagst, klingt das ganz schön schlimm. Und doch hat Amerika für die Unterprivilegierten und die Unglücklichen – sowohl im eigenen Land wie auch im Ausland – mehr getan als jede andere Nation auf Erden.
A MERIKA HAT VIEL getan, das ist nachweislich wahr. Aber weißt du, daß die Vereinigten Staaten von ihrem Bruttosozialprodukt prozentual gesehen weniger für Entwicklungshilfe ausgeben als viele viel kleinere Länder? Der Punkt ist, daß ihr euch vielleicht einmal die Welt um euch herum anschauen solltet, bevor ihr euch selber allzusehr beglückwünscht. Denn wenn das das Beste ist, was ihr für die weniger Glücklichen tun könnt, dann habt ihr alle noch viel zu lernen.
Ihr lebt in einer verschwenderischen, dekadenten Gesellschaft. Ihr baut praktisch in alles, was ihr macht, eine sogenannte »künstliche Veralterung« ein. Autos kosten dreimal so viel, als sie müßten, und halten nur ein Drittel so lang, wie sie könnten, Kleider fallen auseinander, nachdem sie zehnmal getragen worden sind. Ihr versetzt eure Nahrungsmittel mit Chemikalien, damit sie länger in den Regalen liegen können, auch wenn das für euch ein kürzeres Verweilen auf diesem Planeten bedeutet. Ihr unterstützt und ermuntert und befähigt Sportvereine dazu, daß sie für lächerliche Leistungen unglaubliche Gehälter zahlen, während Lehrer, Geistliche und Forscher, die darum kämpfen, Heilmittel für Krankheiten zu entdecken, um Geld betteln müssen. Ihr werft jeden Tag in den Supermärkten eurer Nation, in den Restaurants und zu Hause mehr Nahrungsmittel weg, als nötig wären, um die halbe Welt zu ernähren.
Das ist keine Anklage, es ist nur eine Beobachtung. Und dies gilt nicht nur für die Vereinigten Staaten, denn diese Einstellung, die das Herz krank macht, findet sich in epidemischen Ausmaßen überall auf der Welt.
Die Unterprivilegierten allerorten müssen im Dreck wühlen und knapsen, nur um am Leben zu bleiben, während
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