Gespräche mit Gott - Band 2
IM MOMENT möchte ich nicht vom Thema abschweifen, aber ich will später darauf zurückkommen.
Großartig.
D U HAST GEFRAGT, wo diese neuen Gelder herkommen sollen. Sie müssen gar nicht über irgendwelche Steuern aufgebracht werden, die die neue Weltgemeinschaft auferlegen würde. (Obgleich Mitglieder dieser Gemeinschaft – einzelne Bürger – unter Führung einer intelligenten und aufgeklärten Regierung 10 Prozent ihres Einkommens freiwillig abgeben würden, damit den Bedürfnissen und Notwendigkeiten der Gesellschaft als Ganzes entsprochen werden kann.) Und diese Summen würden auch nicht mit Hilfe neuer Steuern aufgebracht werden, die irgendeine regionale Regierung auferlegt. Tatsache ist, daß manche regionalen Regierungen sogar in der Lage wären, die Steuern zu senken.
All das – alle diese Vorteile – würden sich aus einer einfachen Umstrukturierung eurer Weltsicht ergeben, aus der vereinfachten Neuordnung eurer weltpolitischen Konfiguration.
Wie?
S IE ERGÄBEN SICH aus dem, was ihr an Geld für den Aufbau und Erhalt von Verteidigungssystemen und Angriffswaffen spart.
Oh, ich verstehe. Du willst, daß wir das Militär abschaffen!
N ICHT NUR IHR. Jeder auf der Welt.
Und es geht auch nicht darum, daß ihr euer Militär völlig abschafft, sondern daß ihr es einfach reduziert – drastisch reduziert. Es bestünde lediglich die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der inneren Ordnung. Ihr könntet die Polizeikräfte auf lokaler Ebene verstärken – was ihr, wie ihr sagt, ohnehin tun wollt, doch jedes Jahr, wenn der Etat aufgestellt wird, erhebt sich wieder das Geschrei, daß es euch eben doch nicht möglich ist –, während ihr gleichzeitig eure Ausgaben für Kriegswaffen und Kriegsvorbereitungen drastisch kürzt; das heißt die Ausgaben für Angriffs- und Verteidigungswaffen zum Zweck der Zerstörung und Massenvernichtung.
Erstens glaube ich, daß die von dir genannten Summen, welche dadurch eingespart werden könnten, zu hoch angesetzt sind. Zweitens glaube ich nicht, daß du die Menschen je davon überzeugen kannst, ihre Möglichkeit zur Selbstverteidigung aufzugeben.
L ASS UNS EINEN Blick auf die Zahlen werfen. Gegenwärtig (heute haben wir den 25. März 1994) geben die Regierungen auf der Welt pro Jahr in etwa eine Billion Dollar für militärische Zwecke aus. Das sind weltweit eine Million Dollar pro Minute.
Die Nationen, die am meisten Geld dafür ausgeben, könnten auch am meisten Geld in andere Kanäle leiten und es für die eben erwähnten Prioritäten verwenden. Größere, reichere Nationen würden somit erkennen können, daß es in ihrem besten Interesse ist, wenn sie dies täten – vorausgesetzt, sie hielten so etwas auch für möglich. Doch größere, reichere Nationen können sich nicht vorstellen, daß sie ohne ein Verteidigungssystem auskommen, weil sie die Aggression und den Angriff von Nationen fürchten, die sie beneiden und das haben wollen, was sie haben.
Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Bedrohung auszuschalten.
Teilt mit allen Völkern der Welt das Gesamt des Reichtums und der Ressourcen der Welt in so ausreichendem Maße, daß niemand haben will und braucht, was ein anderer hat, und jedermann ein Leben in Würde und ohne Angst führen kann.
Schafft ein System zur Konfliktlösung, das die Notwendigkeit von Kriegen ausschaltet – ja, deren Möglichkeit überhaupt aufhebt.
Die Menschen auf der Welt würden so etwas wahrscheinlich nie tun.
S IE HABEN ES bereits getan.
Tatsächlich;
J A, ES FINDET gegenwärtig ein großangelegtes Experiment genau dieses politischen Kalibers in eurer Welt statt. Und dieses Experiment nennt sich die Vereinigten Staaten von Amerika.
Ein Experiment, das bisher kläglich gescheitert ist, wie du sagtest.
R ICHTIG. ES HAT noch einen weiten Weg vor sich, bevor man es als erfolgreich bezeichnen könnte. (Wie ich bereits sagte, werde ich darauf – und auf die Einstellungen, die gegenwärtig den Erfolg verhindern – später zu sprechen kommen.) Doch es ist das beste derzeit laufende Experiment.
Wie Winston Churchill sagte: »Demokratie ist das schlechteste System, mit Ausnahme aller anderen.«
Eure Nation war die erste, die eine lockere Konföderation von Einzelstaaten erfolgreich zu einem festen Gruppenverband zusammenschmiedete, wobei sich jeder einzelne Staat einer zentralen Autorität unterordnete.
Zu jenem Zeitpunkt war keinem der Staaten sonderlich daran gelegen, jeder wehrte sich mit aller Macht dagegen aus Angst, seine Bedeutung
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