Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gespräche mit Gott - Band 3

Titel: Gespräche mit Gott - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
Vom Netzwerk:
uns anschauen, was sich daraus für die Gesellschaft ergibt, dann ist es wichtig, daß ihr den Unterschied zwischen »Fairneß« und »Gleichheit« versteht. Der Urinstinkt aller fühlenden Wesen ist nicht das Streben nach Gleichheit oder danach, gleich zu sein. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall.
    Der Urinstinkt aller lebendigen Dinge ist auf Einzigartigkeit gerichtet, nicht auf einförmige Gleichheit. Das Schaffen einer Gesellschaft, in der zwei Wesen wirklich gleich sind, ist nicht nur unmöglich, sondern auch nicht wünschenswert. Gesellschaftliche Mechanismen, die zu einer reinen Gleichheit führen sollen – mit anderen Worten, zu ökonomischer, politischer und sozialer »Einförmigkeit« –, arbeiten nicht für, sondern der großartigsten Vorstellung und höchsten Absicht entgegen, die darin besteht, daß jedes Wesen die Gelegenheit hat, sein größtes Verlangen zu verwirklichen und sich somit wahrhaft aufs neue wiederzuerschaffen.
    Chancengleichheit ist es, was hier erforderlich ist, nicht faktische Gleichheit. Das nennt man Fairneß. Eine durch äußere Kräfte und Gesetze herbeigeführte faktische Gleichheit würde diese Fairneß nicht herstellen, sondern beseitigen.
    Sie würde die Gelegenheit für die echte Selbstwiedererschaffung, das höchste Ziel aller erleuchteten Wesen allerorten, ausschalten.
    Und was würde eine solche Chancenfreiheit schaffen? Es wären Systeme, die der Gesellschaft erlauben, die für das Überleben notwendigen Grundbedürfnisse eines jeden Individuums zu befriedigen. So wären alle Wesen frei, sich ihrer Selbstentwicklung und Selbsterschaffung widmen zu können, statt sich ausschließlich um ihr eigenes Überleben kümmern zu müssen. Mit anderen Worten, Systeme, die das wahre System namens Lebens imitieren, in dem das Überleben garantiert ist.
    Nun, da in erleuchteten Gesellschaften das eigene Überleben kein Thema ist, würden diese Gesellschaften nie zulassen, daß eines ihrer Mitglieder leidet, wenn genug für alle da ist. In ihnen sind Eigeninteresse und das wechselseitig beste Interesse identisch.
    Eine Gesellschaft, die sich auf einen Mythos vom »angeborenen Bösen« oder dem »Überleben der Stärksten« gründet, kann unmöglich zu solchen Einsichten und zu einem solchen Selbstverständnis gelangen.
    Ja, das sehe ich. Der Frage des »kulturellen Mythos« möchte ich später zusammen mit den Verhaltensweisen und ethischen Prinzipien der fortgeschritteneren Gesellschaften genauer nachgehen. Aber ich würde gerne ein letztes Mal auf etwas zurückkommen und die Fragen beantworten, die hier am Anfang standen.
    Eine der Herausforderungen im Gespräch mit dir besteht darin, daß deine Antworten in so interessante Richtungen führen, daß ich zuweilen meinen Ausgangspunkt vergesse.
    In diesem Fall habe ich das nicht getan. Wir sprachen über die Ehe. Wir sprachen über die Liebe und ihre Bedingungen.
    L IEBE HAT KEINE Bedingungen. Das macht sie zur Liebe.
    Wenn deine Liebe zu einer anderen Person Bedingungen beinhaltet, ist sie keine Liebe, sondern nur irgendeine vorgetäuschte Version davon.
    Das habe ich dir hier zu sagen versucht. Das habe ich dir hier bei jeder Frage, die du gestellt hast, auf dutzendfach verschiedene Weise vermittelt.
    Bei der Eheschließung zum Beispiel tauscht ihr Schwüre aus, die für die Liebe nicht erforderlich sind. Doch ihr verlangt sie, weil ihr nicht wißt, was Liebe ist. Und so laßt ihr euch gegenseitig etwas versprechen, was die Liebe nie erbitten oder fordern würde.
    Dann bist du gegen die Ehe!
    I CH BIN »GEGEN« nichts. Ich beschreibe nur, was ich sehe.
    Nun könnt ihr verändern, was ich sehe. Ihr könnt eure gesellschaftliche Konstruktion namens Ehe so umändern, daß sie nicht fordert, was Liebe nie erbitten würde, sondern statt dessen erklärt, was nur Liebe verkünden kann.
    Mit anderen Worten, wir sollen unsere Ehegelübde anders ab fassen.
    M EHR ALS DAS. Ändert die Erwartungen, auf denen eure Gelübde basieren. Doch diese Erwartungen zu verändern wird schwer sein, weil sie euer kulturelles Erbe sind und eurem kulturellen Mythos entspringen.
    Hier sind wir schon wieder bei diesem kulturellen Mythos angelangt. Was hast du bloß damit?
    I CH HOFFE, EUCH hier in die richtige Richtung zu dirigieren.
    Ich sehe, wo ihr euch mit eurer Gesellschaft hinentwickeln wollt, und hoffe, Worte und Begriffe zu finden, die euch in diese Richtung führen können.
    Darf ich dir ein Beispiel geben?
    Bitte.
    E INER EURER KULTURELLEN

Weitere Kostenlose Bücher