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Gestohlene Leidenschaft

Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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und setzte sich ans Steuer.
    „Werde ich von Mr Tannous erwartet?“, fragte sie.
    „Ja, aber Sie können sich gern vorher frisch machen und etwas entspannen.“
    Das entscheide ich selbst, dachte Grace irritiert. Sie konnte es nicht leiden, wenn man sie bevormundete. „Ich dachte, es wäre dringend.“
    Eric lachte amüsiert. „Wir sind hier auf einer Mittelmeerinsel, Ms Turner. Was ist da schon dringend?“
    Was war denn das für eine Arbeitsauffassung? Völlig entgegengesetzt zu ihrer eigenen: professionell und diskret.
    Eine Schotterstraße führte zu dem extra gesicherten, abweisend wirkenden Haupttor des Anwesens. Geräuschlos glitt das Tor zur Seite und schloss sich wieder, sowie der Jeep es passiert hatte. Im Gegensatz zu Grace, die sich sofort wie eine Gefangene fühlte – wieder einmal –, machte Eric einen völlig entspannten Eindruck. Aber offensichtlich war ihm auch der Sicherheitscode zum Tor bekannt. Herzrasen und Übelkeit überfielen sie, als sie so unvermutet an ihre Vergangenheit erinnert wurde.
    Warum habe ich mich nur auf diesen Auftrag eingelassen? dachte sie verzweifelt.
    Sicher nicht nur, weil Michel darauf bestanden hatte. Denn er hätte ihr nicht gleich den Stuhl vor die Tür gestellt, wenn sie es abgelehnt hätte, nach Alhaja zu fliegen. Nein, sie hatte eingewilligt, weil sie die Kunstsammlung gern mit eigenen Augen sehen und dafür sorgen wollte, dass die Gemälde bald wieder an ihrem rechtmäßigen Platz im Museum hängen würden. Mit anderen Worten: Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen.
    Dabei wusste sie doch nur zu gut, wohin das führen konnte.
    Als der Wagen hielt, stieg sie aus und blickte sich langsam um. Das Gebäude ähnelte einem Bunker. Doch die üppigen, duftenden Gärten entschädigten Bewohner und Besucher für den hässlichen Anblick. Einen Moment atmete Grace selbstvergessen den betörenden Duft der Bougainvilleas ein.
    Eric führte sie zur Haustür, die sich erst öffnete, nachdem er seinen Fingerabdruck auf dem Sicherheitspanel hinterlassen hatte. Sie gelangten in ein riesiges, lichtdurchflutetes Foyer mit Terrakottaboden, dem sich ein elegantes und in dezenten Farben eingerichtetes Wohnzimmer anschloss. Einige geschickt platzierte Antiquitäten verliehen dem Raum etwas Edles, und ein Panoramafenster bot einen atemberaubenden Blick aufs Meer.
    „Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“, fragte Eric. Die Hände hatte er lässig in die Hosentaschen geschoben. „Saft, Wein, Piña Colada?“
    Machte er sich etwa über ihre zugeknöpfte Art lustig? Sollte er doch! „Ein Glas Mineralwasser, bitte“, antwortete sie kühl.
    „Klar.“ Er verschwand, und Grace sah sich das Zimmer an. Aufgrund ihrer Erfahrung sah sie auf den ersten Blick, dass es sich sowohl bei den Antiquitäten als auch bei den Gemälden um Reproduktionen handelte. Gut gemacht, aber trotzdem nicht echt.
    Eric brachte ihr das gewünschte Mineralwasser und entschuldigte sich sofort wieder mit dem Versprechen, dass Tannous in wenigen Minuten bei ihr wäre. Und wieder schlug er ihr vor, sich in der Zwischenzeit etwas zu entspannen.
    Nein danke! Grace trank einen Schluck Wasser. Langsam wurde sie wirklich ungeduldig. Zuerst behauptete Tannous, sein Anliegen sei dringend, sie kam herbeigeeilt, und dann ließ er sie warten. Warum?
    Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Ebenso wenig wie es ihr passte, überhaupt hier zu sein. Das schwer gesicherte Anwesen und der Mann, der sie angefordert hatte, weckten äußerst schmerzliche Erinnerungen in ihr. Was dich nicht umbringt, macht dich stärker, oder? Grace lächelte missmutig. Dann muss ich ja ausgesprochen stark sein, dachte sie. Leider fühlte sie sich momentan eher verletzlich und ausgeliefert. Darum war sie auch so angespannt. Sie hatte so hart daran gearbeitet, kühl und professionell zu erscheinen, doch die Atmosphäre hier nagte an ihrem Nervenkostüm.
    Energisch versuchte sie, dagegen anzugehen, bevor sie sich vollends in ein Nervenbündel verwandelte. Sie ging zur Tür und drückte die Klinke hinunter. Dabei stellte sie erleichtert fest, dass die Tür sich öffnen ließ. Ich leide wohl schon an Verfolgungswahn!
    Kopfschüttelnd verließ sie das Zimmer und fand sich im Foyer wieder. Am anderen Ende entdeckte sie eine Terrassentür, die zu einem Innenhof mit Infinity Pool führte. Tiefblau schimmerte das Wasser zwischen Palmwedeln hindurch.
    Grace ging hinaus und atmete die würzig nach Rosmarin und Lavendel duftende Luft ein. Eine leichte

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