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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ein Lieferwagen war. Die Wände waren aus Metall, der Boden hart und kalt, und am hinteren Ende sah sie zwei Ladetüren. Vor ihr versperrte ihr ein Drahtnetz den Zugang zu den beiden vorderen Sitzen.
    Das Seil schnitt ihr ins Fleisch. Ihre Finger begannen zu bluten, während sie sich zu befreien versuchte. Doch sie hörte nicht auf. Als sie kurz davor war, verzweifelt loszubrüllen, lockerten sich ihre Fußfesseln.
    Ja!
    Sie strampelte und wand sich aus den Seilen heraus und kam rasch auf die Beine. Keine Zeit, sich um ihre Hände zu kümmern. Sie musste schleunigst von hier verschwinden.
    Die Ladetüren waren verschlossen – was keine Überraschung war – also blieb nur der vordere Teil. Sie streifte mit ihren gefesselten Händen über die Absperrung und versuchte irgendeinen Durchlass zu finden. Als das erfolglos blieb, packte sie das Metall mit den Fingern und rüttelte heftig daran.
    Immer noch nichts.
    » Verfluchte Scheiße! Komm schon!«
    Ihre Atemzüge wurden mühsam und schwer. Schweißnass sah sie sich den Rand des Netzes an, und ihr Blick fiel auf zwei winzige Klammern. Als sei das Ding nur eingehängt und nicht fest verankert.
    Hoffnung überkam sie.
    Auf allen vieren bearbeitete sie den unteren rechten Verschluss, bis ihre Finger vor Schmerz schrien, dann den am oberen Ende. Und brach fast in Freudentränen aus, als die Trennwand aufklappte wie eine Tür.
    Sie kroch hindurch, ließ sich auf den Fahrersitz fallen und sah sich das Zündschloss an. Keine Schlüssel.
    Verdammt! Aber was hatte sie auch erwartet? Eine eingravierte Einladung, der Freiheit entgegenzurasen wie der Rennfahrer Greg Biffle?
    Sie biss sich auf die Lippe. Sie musste die Behörden verständigen und Pete über Minyawi informieren. Sie konnte aussteigen und wegrennen oder … sie konnte das Ding kurzschließen, wie Rafe es ihr beigebracht hatte, als sie zusammen gewesen waren. Mist, sie war sich nicht sicher, ob sie noch wusste, welcher Draht wohin gehörte.
    Während sie um eine Entscheidung mit sich rang, warf sie noch einmal einen Blick hinaus. Da wurde ihr schlagartig klar, wo sie sich befand.
    Absolut unmöglich.
    Vergiss das mit dem Autorennen. Sie hatte eine Idee, wie es schneller ging.

28
    Pete fühlte sich rundherum wohl. Bis in die Zehenspitzen.
    Er lächelte, als er von der Seite die schlafende Kat betrachtete, die sich mit dem Gesicht zu ihm auf dem Bett in Marias Gästezimmer zusammengerollt hatte. Er hatte vorhin das Licht ausgeschaltet, und jetzt beleuchtete nur noch der Widerschein der Stadt durch die riesigen Fenster die Form ihres Gesichtes, die zarte Haut ihrer Schulter, ihre Hände, die sie dicht an den Körper gezogen hatte.
    Oh Mann, er hätte einfach nur stundenlang daliegen und sie ansehen können.
    Der Regen hatte sich in ein sachtes Trommeln an den Fensterscheiben verwandelt. Die nächtlichen Geräusche der Stadt wurden von Kats rhythmischen Atemzügen geschluckt.
    Er konnte sich nicht überwinden, sie zu wecken, obwohl er sich nichts mehr wünschte, als sie vor Sonnenaufgang noch einmal zu lieben. Also gab er sich damit zufrieden, neben ihr zu liegen und ihr beim Schlafen zuzusehen. Er streichelte ihr über den Arm und sah bewundernd, wie ihre Wimpern wie kleine Fächer auf den Wangen ruhten, wie sich ihre Lippen öffneten, wenn sie atmete, und wie ihn jener kleine Leberfleck an ihrem Mund anflehte, sie zu küssen. Er zeichnete die Silhouette ihrer Schulter nach, glitt mit dem Finger über ihr Schlüsselbein und folgte der Kette um ihren Hals bis zu dem Medaillon, das zwischen ihren Brüsten lag.
    Der heilige Judas Thaddäus, Schutzpatron der hoffnungslosen Fälle. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass sie es trug, weil sie der allerhoffnungsloseste Fall sei. Aber da hatte sie unrecht. Sie war so viel mehr, als sie selbst wusste.
    Ein gedämpfter Schlag durchdrang die Stille der Nacht, und Petes Finger hielten auf Kats Amulett inne. Er hob den Kopf und lauschte und vernahm einen zweiten dumpfen Schlag.
    Er drehte sich auf den Rücken und blickte auf das Knäuel aus Klamotten am Boden. Er hatte nicht die geringste Lust, das Bett zu verlassen, aber irgendein seltsames Gefühl hieß ihn, aufzustehen und dem Geräusch nachzugehen.
    Maria schlief für gewöhnlich wie eine Tote, und nichts konnte sie nachts aufscheuchen. Und sosehr er sich auch bemühte, es fiel ihm keine logische Erklärung ein, warum ihre Haushälterin zu dieser Stunde schon auf den Beinen und im Haus unterwegs sein sollte.
    Er zögerte noch, als er

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