Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
nicht. Genetische Gründe können von vornherein ausgeschlossen werden, denn Gene ändern sich so schnell und vor allem weltweit nicht.
Am Fettkonsum kann es ebenfalls nicht liegen, denn der Anteil der Übe r gewichtigen nimmt auch in Ländern zu, in denen der Anteil des Fetts an der täglichen Kalorienaufnahme seit Jahrzehnten rückläufig ist.
Schließlich ist auch das Argument, dass wir zu viel essen und uns zu wenig bewegen, nicht wirklich stimmig, zumal Übergewicht in den Industrien a tionen eher mit Armut assoziiert ist. Denn eine Frage bleibt auch dabei unbeantwortet: Warum hören wir nicht einfach auf zu essen, wenn wir bereits etliche Kilogramm Fett zu viel auf dem Leib tragen?
Warum etwa stehen hochgradig übergewichtige Menschen oftmals mitten in der Nacht auf, um sich weitere Kalorien einzuverleiben? Warum ve r braucht ihr Körper nicht stattdessen zunächst die Kalorien, die er bereits in überreichlichen Mengen selbst besitzt? Ein auf einem ganzen Berg g e sammelter Eicheln schlafendes Eichhörnchen würde jedenfalls nicht mitten in der Nacht aufstehen, um panisch weitere Eicheln zu sammeln.
Die evolutionär-systemische Analyse des vorliegenden Textes liefert auf die gestellte Frage eine meiner Ansicht nach äußerst plausible Antwort: Das Gehirn von Übergewichtigen hat keine Verwendung für die zahlre i chen Kalorien der körperlichen Fettdepots, denn es ist ausschließlich an Glukose als Energieträger interessiert. Glukose kann jedoch nur zu einem ganz geringen Anteil aus den Triglyceriden der Fettzellen produziert werden.
Auch legen die Analysen nahe, dass sich die Übergewichtsepidemie unter den aktuell gültigen offiziellen Ernährungsempfehlungen eher noch weiter verschärfen könnte, da solche Diäten die alleinige Ausrichtung des Gehirns auf den Betriebsstoff Glukose gewissermaßen zementieren. Dies gilt umso mehr, als die meisten Menschen die von der Ernährungsberatung empfo h lenen ballaststoffreichen Lebensmittel aus evolutionären Gründen übe r haupt nicht vertragen. Aus diesem Grund lässt sich vermuten, dass a llg e meine Ernährungsempfehlungen für kohlenhydratreiche Diäten einen erhöhten Konsum an Zucker und Weißmehl in der Bevölkerung zur Folge haben werden . Aufgrund der allgemeinen Entwicklung des Ernährungsve r haltens der Bevölkerungen von Industrienationen in den letzten Jahrzeh n ten kann die These praktisch als verifiziert gelten.
Bei der langjährige n durchgehenden Anwendung einer kohlenhydratre i che n Ernährung verliert das Gehirn der meisten Menschen die Fähig keit, spontan Ketonkörper zu metabolisieren. Es ist dann nicht länger verzög e rungsfrei ketolysefähig. Die Medizin sieht das zwar überwiegend als unproblematisch an, in Wirklichkeit handelt es sich dabei jedoch um ein gravierendes körperliches Defizit mit erheblichen negativen gesundheitl i chen Folgewirkungen, da der Körper dann nicht länger in der Lage ist, mittels Eigensteuerung für eine ausgeglichene Energiebilanz zu sorgen. Man muss so etwas dann selbst erledigen, beispielsweise durch Hungern und/oder Sport. Gelingt einem das nicht, hat man gute Chancen, dauerhaft übergewichtig zu werden.
Im Folgenden wird es also vor allem darum gehen, Ihre Fitness zu steigern. Nun werden Sie vielleicht sagen: „Ausreichend fit bin ich bereits, denn ich jogge dreimal pro Woche eine Strecke von zehn Kilometern, und vier Stockwerke schaffe ich ebenfalls zu Fuß, ohne nennenswert außer Atem zu geraten.“ Die Frage ist jedoch: Können Sie auch einen ganzen Tag auf Kohlenhydrate oder vielleicht sogar auf alle kalorienhaltigen Speisen und Getränke verzichten, ohne dabei einen nennenswerten Leistungsverlust zu erleiden? Nein? Nun, dann sind Sie nicht wirklich fit.
Wie Sie gleich sehen werden, besteht ein Großteil der empfohlenen Maßnahmen aus Erläuterungen verschiedener, vorwiegend kohlenhydra t armer ( Low-Carb- )Diäten. Möglicherweise werden Sie denken: „Warum erklärt mir der Autor nicht einfach, was ich essen soll, um schlank zu bleiben?“
Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen geht es bei den em p fohlenen Maßnahmen gar nicht so sehr ums Essen – und damit um die Frage, was und wie viel man essen soll –, sondern eher ums Nicht-Essen, das heißt, um die lange Zeit nach der Nahrungsaufnahme, wenn die Versorgung der Körperorgane – einschließlich des Gehirns – aus den verschiedenen Energiedepots (der Batterie) des Organismus erfolgt. Die meisten Diäten und
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