Gesund bleiben nach Kreb
ist wichtig, weil sowohl die Krebserkrankung als auch deren Therapie (u. a. Operation, Chemo-, Strahlen-, Hormontherapie) den Organismus bzw. einzelne Organe beeinträchtigen können. Eventuelle krankhafte Veränderungen müssen nicht zwangsläufig mit der Krebserkrankung zusammenhängen, können aber eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der optimalen Sportart spielen.
Individuelle Sporttauglichkeit prüfen
Lassen Sie Ihre Sporttauglichkeit prüfen, bevor Sie mit dem körperlichen Training beginnen. Dies gilt vor allem
für Anfänger bzw. Wiedereinsteiger über 35 Jahre,
bei Vorerkrankungen (Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen) bzw. Beschwerden,
bei Risikofaktoren durch die Krebserkrankung, z. B. Metastasen, Stoma (künstlicher Darmausgang), Implantate,
bei allgemeinen Risikofaktoren, z. B. Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker-, Blutfett-, Blutharnsäurewerte, Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Neueinsteiger bzw. Menschen, die eine Krebstherapie abgeschlossen haben, sollten die ersten Übungseinheiten unter fachkompetenter Anleitung mit entsprechender Vorsicht angehen. Sportgruppen der Landessportbünde (LSB) bzw. des Deutschen Sportbundes (Adressen siehe Anhang) bieten bundesweit vielfältige Programme unter Anleitung an, insbesondere moderates Ausdauertraining in kontrollierter Form (auf dem Laufband bzw. Fahrradergometer) sowie als Blutdruck und Puls kontrolliertes Walking, Jogging oder Radfahren. Bei den Angeboten der Landessportverbände »Sport in der Krebsnachsorge« handelt es sich z. T. um Sportarten und Übungen, bei denen gruppendynamische Prozesse hinsichtlich der Trainingsintensität auftreten können, die für Ungeübte, Neueinsteiger und Rekonvaleszenten eine Überforderung darstellen. Daher sollte zunächst ein individuelles Bewegen innerhalb der Wohlfühlgrenzen erfolgen, ehe dann durch Gruppentraining eine Verbesserung von Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit angestrebt werden.
Info
Anfänger oder Neueinsteiger sollten langsam mit dem Training beginnen und die Belastung (Intensität, Häufigkeit, Dauer) nach und nach steigern.
Wer die Standardtherapien gegen Krebs gerade erst hinter sich hat, sollte unter fachkundiger Anleitung mit den ersten Übungen beginnen.
Meiden Sie jede Art der Überbelastung, da diese in der Regel mit Einbußen der Befindlichkeit (u. a. Muskelkater, Gelenkbeschwerden, Schwäche, Unwohlsein) sowie der allgemeinen Gesundheit einhergehen kann (u. a. Schwächung der körpereigenen Abwehr, Infektneigung, Stressreaktion, Herz-Kreislauf-Symptomatik wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen, Schwindelgefühle). Vergessen Sie nicht, dass nach jeder Belastung auch eine angemessene Erholungfolgen muss und dass körperliches Fitnesstraining (auch moderater Ausdauersport) bei Erkrankungen, insbesondere bei Infektionen, Fieber nicht erfolgen sollte.
Tipp
Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und passen Sie die Medikamenteneinnahme Ihrer sportlichen Belastung an!
Mit dem empfohlenen moderaten Ausdauersport können Sie Folgendes erreichen:
Verhütung, Beseitigung, Minderung von krankheits- sowie therapiebedingten Auswirkungen,
Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung sowie von sozialer Integration (Zugehörigkeitsgefühl),
Steigerung von Lebensqualität,
Reduktion von schwer wiegenden Erkrankungen und Sterblichkeit.
Welche Sportarten sind geeignet?
Zu den moderaten Ausdauersportarten gehören alle, die mit einer niedrigen Intensität durchgeführt werden, also Wandern, Langlauf, Radfahren, Joggen, Skaten, Walking und Nordic Walking, Schwimmen, Skilanglauf, Rad fahren, Ergometertraining usw. Die Spielsportarten Fußball, Tennis, Handball, Volleyball, Basketball usw. sind Sportarten mit mittlerer Intensität, die für den vorbeugenden Gesundheitssport nicht empfohlen werden können. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Sportarten etwas genauer vor.
TIPP
Ballsportarten, z. B. Basketball, Handball, Volleyball und Fußball eignen sich nur eingeschränkt als Sport in der Krebsnachsorge. Es ist weder auszuschließen, dass einzelne Bewegungen über persönliche Belastungs-/Dehnungsgrenzen hinaus ausgeführt werden, noch ist durch den Körperkontakt mit anderen Mitspielern zu vermeiden, dass Verletzungen, u. a. im operierten Bereich, entstehen. In abgewandelter Form lassen sich jedoch auch die populären Ballspiele für den Sport in der Krebsnachsorge nutzen. Beispielsweise kann Volleyball mit einem Wasserball
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