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Gesund bleiben nach Kreb

Gesund bleiben nach Kreb

Titel: Gesund bleiben nach Kreb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Beuth , Verena Drebing
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bei Bedarf jederzeit aufgenommen bzw. nach Unterbrechung weitergeführt werden. Die Methoden der Psychoonkologie sind individuell auf jede Person abzustimmen und umfassen u. a. Gespräche, Entspannungsübungen, Visualisieren. Entgegen der manchmal geäußerten Vermutung erfolgt eine psychoonkologische Betreuung nicht in psychiatrischen Kliniken oder Stationen, sondern ambulant durch speziell geschulte Psychologen oder Ärzte.
    Frage: Mein Onkologe hat mir gesagt, dass Psychoonkologie bzw. psychosoziale Betreuung nur unnötige Kosten verursache, ohne jeglichen Effekt. Was ist von dieser Aussage zu halten?
    Hier irrt Ihr Onkologe! Inzwischen liegen wissenschaftlich fundierte klinische Studien vor, die den Wert einer psychoonkologischen Betreuung bei bestimmten Krebsarten (z. B. Brustkrebs) belegen. Den unschätzbaren Wert einer psychoonkologischen oder psychosozialen Betreuung zur Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten wird insbesondere im »Disease Management Programm Brustkrebs« (= qualitätsverbessernde Maßnahme) Rechnung getragen. Von unnötigen Kosten zu sprechen ist unangemessen! Da es ein Ziel der psychoonkologischen Betreuung ist, Eigenverantwortung für die Gesundheit bzw. Krankheitsbewältigung bei Patienten zu entwickeln, sind langfristig gesundheitsfördernde Effekte einer derartigen Betreuung zu erwarten. Offenbar können sich immer noch zu wenig ärztliche Kollegen mit psychoonkologisch geschulten, Eigenverantwortung übernehmenden Patienten angemessen auseinandersetzen, was aber unbedingt zu fordern wäre.
    Frage: Ich habe gelesen, dass eine psychoonkologische bzw. psychosoziale Betreuung im Rahmen des »Disease Managemant Programms Brustkrebs« zur Standardtherapie gehört. Wie komme ich an Adressen von ausgebildeten (zertifizierten) Psychoonkologen?
    Adressen von zertifizierten Psychoonkologen können u. a. bei den Krankenkassen sowie bei den verschiedenen Fachgesellschaften bzw. Ärztekammern und kassenärztlichen Vereinigungen abgefragt werden.
    Frage: Seit dem Abschluss meiner Brustkrebstherapie (Operation, Chemo- und Strahlentherapie) leide ich unter Ängsten, Schlaflosigkeit und depressiven Verstimmungen. Könnte mir eine psychoonkologische Betreuung helfen?
    Der geschilderte Symptomenkomplex tritt relativ häufig in unterschiedlicher Ausprägung nach Beendigung von Krebsstandardtherapien auf. Insbesondere die Fragen: »War die Therapie ausreichend und wurden alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft?«, »Habe ich keine Therapie verpasst?«, »Wie schaffe ich es, auch in Zukunft keine Therapie zu verpassen?« rufen Unsicherheit und Ängste hervor. Eine psychoonkologische Therapie wäre unbedingt anzuraten, da nicht verarbeitete Krisen Stress hervorrufen, der lebenswichtige körpereigene Regelkreise (z. B. Immunsystem, Hormonsystem) negativ beeinflussen kann.



Starkes Immunsystem: Im Dauereinsatz gegen körperfremde Stoffe
    Unser Immunsystem ist die körpereigene Abwehr – stets im Einsatz gegen körperfremde Stoffe, Krankheitserreger aber auch gegen eigene Körperzellen, die nicht mehr »richtig funktionieren«. Es ist also ständig auch gegen Körperzellen aktiv, die sich eventuell zu Krebszellen auswachsen könnten. Seine Stärkung ist ein wesentlicher Baustein jeglicher Vorbeugung gegen Tumorerkrankungen. Was Sie selbst dazu beitragen können, Ihren »inneren Arzt« wieder in Schwung zu bringen, und welche zusätzlichen Möglichkeiten es gibt, die Abwehr zu stärken, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Krebs: Wenn Zellen sich unkontrolliert vermehren …
    Das menschliche Immunsystem hat sich über Jahrmillionen auf die Abwehr von Krankheitserregern eingestellt. Tumorzellen sind jedoch niemals so fremd wie Bakterien, Viren oder Pilze: Sie tragen im Vergleich zu diesen Eindringlingen immer noch sehr viele Merkmale des Gewebes, aus dem sie ursprünglich stammen. Die Erkennung und Vernichtung von Krebszellen sind dem Immunsystem trotzdem möglich und geschehen, ohne dass man etwas davon spürt. Die Vorgänge dabei sind jedoch sehr komplex, da eine zu starke Reaktion auf körpereigene Zellen dazu führen könnte, dass unser Immunsystem nicht nur Tumorzellen, sondern auch gesundes Gewebe angreiftund zerstört, eine Situation, wie sie bei den so genannten Autoimmunerkrankungen bekannt ist.
    Info
    Das Immunsystem, das sonst vor Infektionen oder fremden Zellen schützt, ist während und nach einer Chemotherapie geschwächt. Es muss erst wieder stabilisiert werden. Zu den vielen

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