Gesund bleiben nach Kreb
Einklang bringen
Diese Behandlungsform erfordert nicht zwangsläufig Berührungen, die zuweilen von den Betroffenen rigoros abgelehnt werden. Ein solches Verhaltensmuster ist meist auf die vielfältigen Verletzungen (Grenzüberschreitungen) zurückzuführen, die im Rahmen der Krebsbehandlung erfolgten, u. a. durch Operationen, Injektionen, Infusionen.
Körperpsychotherapeutische Verfahren eignen sich insbesondere für Krebspatienten, die nach abgeschlossener Behandlung weiterhin unter Anpassungsstörungen leiden, z. B. depressive Verstimmungszustände sowie körperlichgeistige (psycho-physische) Erschöpfung. Die therapeutischen Möglichkeiten der Körperpsychotherapie umfassen
Reaktivierung von Erinnerungen,
Deutung und Bearbeitung dieser Erinnerungen,
Erforschen von Verhaltensmuster und Bewegungsmöglichkeiten,
bewusstes Meiden oder Verändern von Verhaltens- bzw. Bewegungsmustern.
Info
Belastende Erfahrungen, die nicht und nicht rechtzeitig richtig verarbeitet werden konnten, hinterlassen ihre Spuren im Körper. Es treten z.B. chronische Verspannungen auf, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen. In den meisten Psychotherapierichtungen stehen Gefühle, Gedanken oder Verhalten im Vordergrund. Bei den Körperpsychotherapien werden diese Aspekte noch um die Beachtung des Körpers erweitert.
Durch mit Angst oder (emotionalem) Schmerz verbundene Erfahrungen haben wir gelernt, unsere Gefühle in unserem Körper zu negieren. Wir entfremden uns damit immer mehr von unserem Körper und seinen Empfindungen. Körperorientierte Psychotherapie hilft, den Körper wieder besser wahrzunehmen, seine Signale kennen zu lernen und darauf zu vertrauen. Neben der körperorientierten Arbeit kommen viele andere Methoden zur Anwendung, u. a. das Gespräch zwischen Therapeuten und Betroffenen.
Künstlerische Therapien: Wie Kunst die Seele belebt
Zu den künstlerischen Therapien gehören u. a. Musizieren, Malen, bildnerisch tätig sein, Lesen, Schreiben, Tanzen (Ausdruckstanz, Eurythmie). Sie können zuweilen dazu beitragen, unbewusste Ängste auszudrücken und versierten Therapeuten neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Am meisten profitieren von künstlerischen Therapien Menschen, denen es schwer fällt, sich anderen im Gespräch mitzuteilen. Eine Ausdeutung künstlerischer Darstellungen durch Therapeuten kann eventuell mittels eines Gespräches von diffusen Ängsten und Nöten befreien.
Info
Eurythmie (griech. Gleichmaß von Bewegung oder schöne Bewegung) ist eine in der Anthroposophie gepflegte Bewegungskunst, die zwischen 1908 und 1925 von Rudolf Steiner entwickelt wurde. Heileurythmie wird mittlerweile von Krankenkassen als Bewegungstherapie anerkannt. Die Kosten werden erstattet.
Der Betroffene wird zu neuen Perspektiven menschlicher Betätigung, zu kreativem Tun und einer befriedigenderen Handlungsfähigkeit geführt. Ähnlich wie moderater Ausdauersport können auch kreative und künstlerische Aktivitäten wichtige Regelkreise für die Gesunderhaltung des Körpers aktivieren bzw. stabilisieren. Gut dokumentiert sind u. a. die Freisetzung von Botenstoffen, welche die Gehirnfunktion und das Immunsystem aktivieren. Somit können derartige Therapien vorbeugend zur Verbesserung der körpereigenen Abwehrlage, der Stimmungslage und des Schmerzempfindens beitragen.
Tipp
Bei gesundheitlichen Problemen tragen künstlerische Therapien zur emotionalen Aufgeschlossenheit der Patienten bei; innerer Widerstand kann sich lösen, Spannungen und Aggressionen können verarbeitet werden.
Gesprächstherapie: Über Gefühle reden
Unter Vorgabe eines Themas (z. T. auch individuell, d. h. jeder spricht über das, was ihn/sie bewegt) werden die Gesprächsbeiträge gesammelt und zu einem klärenden Ergebnis geführt. Derartige Gesprächstherapien sollen Patienten bzw. von der Krebskrankheit befreite Personen ermutigen und anregen, Ängste auszusprechen und zu lernen, damit umzugehen bzw. sie abzulegen. Zuweilen bewirkt bereits das Sprechen über Ängste, positive oder negative Erfahrungen sowie krankheits- oder therapiebedingte Gemeinsamkeiten eine Entlastung für Seele und Körper. Die Gesprächstherapie wurde vom US-Amerikaner Carl R. Rogers (1902–1987) entwickelt. Die Theorie der Gesprächstherapie geht davon aus, dass seelische Störungen in erster Linie dadurch entstehen, dass bestimmte Gefühle nicht gefühlt werden dürfen und bestimmte Erfahrungen, die wiederum mit bestimmten Gefühlen verbunden sind, nicht oder nicht vollständig oder
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