Gesund bleiben nach Kreb
Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, gehört nicht nur ein Baustein, sondern mehrere vorbeugende Maßnahmen greifen hier ineinander.
Um vom Immunsystem erkannt zu werden, müssen Krebszellen entweder deutlich beschädigt sein oder sie müssen an ihrer Zelloberfläche Merkmale tragen, die sie von gesunden Zellen unterscheiden. Ein grundsätzliches Problem in der Erkennung von Tumorzellen durch die körpereigene Abwehr besteht darin, dass Tumoren im Gegensatz zu den meisten Mikroorganismen keine Erkennungsmerkmale besitzen, die eine Entzündungsreaktion auslösen. Damit fehlt dem Immunsystem das Signal zum Start der Immunreaktion.
So stärken Sie Ihren »inneren Arzt«
Was Sie selbst dazu beitragen können, Ihr geschwächtes Immunsystem wieder abwehrstark zu bekommen, wissen Sie bereits aus den ersten Kapiteln dieses Ratgebers. Noch einmal das Wichtigste im Überblick:
Ernähren Sie sich ausgewogen (siehe → Seite 36 ff.). Essen Sie viel Obst und Gemüse, denn darin sind pflanzliche Antioxidanzien wie Vitamin A, C und E enthalten. Die Mineralstoffe Zink und Selen steigern die Abwehrbereitschaft. Trinken Sie anstatt Kaffee grünen Tee. Er enhält phenolische Verbindungen, welche die Abwehr stärken und zudem vor Krebs schützen sollen.
Regelmäßiges Ausdauertraining stärkt das Immunsystem (siehe → Seite 60 ff.). Allerdings sollte der Sport in Maßen betrieben werden. Dreimal pro Woche 45 Minuten Bewegung reichen aus, um die eigene Abwehr wieder anzukurbeln.
Damit unser Körper gesund bleibt, braucht er Zeiten der Ruhe. Die stressfreien Phasen bringen seine Abwehr wieder in Form. Wer sich genug Schlaf gönnt, stärkt seine Abwehr. Dauerstress ist Gift. Autogenes Training undandere Entspannungstechniken (siehe → Seite 93 ff. helfen wunderbar gegen innere Unruhe und negatives Denken.
Schlucken Sie Konflikte nicht herunter, sondern werden Sie aktiv. Dauernde Überforderung macht krank. Wer allein nicht zurecht kommt, sollte sich nicht scheuen, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Sicher haben Sie schon von Kneipp und seinen Wasserkuren gehört: Er war es, der Tau- oder Schneetreten zur Abhärtung empfahl. Aber wie immer: Wissen allein reicht nicht, man muss es auch umsetzen.
Regelmäßige Saunagänge aktivieren das Immunsystem und fördern die psychische Stabilisierung. Auch nach abgeschlossener Krebsbehandlung ist gegen Sauna-Anwendungen nichts einzuwenden, vorausgesetzt, Sie beginnen schonend und übertreiben nichts. Auf diese Weise vermeiden Sie plötzliche und drastische Änderungen der Temperaturregelung und des Gefäßsystems, die unter Umständen zu einer Überforderung führen könnten.
Info
Bevor Sie mit Sauna-Anwendungen als vorbeugende, gesundheitsfördernde Maßnahme nach Abschluss von Krebsbehandlungen beginnen, sollten Sie Ihren Arzt fragen bzw. sich untersuchen lassen.
Wasseranwendungen trainieren die Blutgefäße und härten ab. Stoffwechsel und körpereigene Abwehr kommen in Schwung.
Die biologische Krebsabwehr
Therapie mit mikrobiologischen Produkten
In der komplementären Krebstherapie und in der Nachsorge spielt es eine große Rolle, die körpereigene Abwehr zu stabilisieren. Die mikrobiologische Therapie mit medizinischen und pharmazeutischen Probiotika (Bakterien, deren Bestandteile oder Stoffwechselprodukte) regt darüber hinaus aber auch Stoffwechselfunktionen an. Alle diese Verfahren umfasst der Begriff biologische Krebsabwehr.
Probiotika: Heilen mit Bakterien
Mit der mikrobiologischen Therapie nutzt man die positiven Effekte physiologischer Bakterien für die Abwehr, indem man ausgewählte lebende und/oder abgetötete Bakterien, deren Zellwandbestandteile und/oder deren Stoffwechselprodukte kontrolliert zuführt.
Info
Medizinische Probiotika bestehen meist aus lebenden oder abgetöteten physiologischen Bakterien, deren Bestandteilen oder Stoffwechselprodukten (siehe Tabelle → Seite 101 ). Unter physiologischen Bakterien versteht man solche Bakterien, die normalerweise die Häute und Schleimhäute des gesunden Menschen bewohnen und die das Abwehrsystem trainieren.
Beim Herstellungsprozess gelten sehr strenge Kriterien, so dass die Qualität der Produkte gesichert ist. Eine jahrzehntelange Dokumentation der unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen und erste klinische Studien haben deren Unbedenklichkeit belegt. Die Verabreichung von medizinischen Probiotika im Anschluss an Chemo- oder Strahlentherapien kann dazu beitragen, das Allgemeinbefinden zu
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