Gesund bleiben nach Kreb
fundierte klinische Daten fehlen bislang komplett), bei denen Temperaturen über 40°C u. a. Immunfunktionen anregten, Krebszellen abtöteten, die Blutversorgung in Tumoren veränderten, was u. a. zu Gefäßverschlüssen und zum Absterben führte. Diese experimentellen Erkenntnisse haben dazu geführt, dass die Hyperthermie zuweilen als »vierte Säule der Krebsbehandlung« neben Operation, Chemo- und Strahlentherapie bezeichnet wird. Insbesondere Privatkliniken und Praxen (Ärzte und Heilpraktiker) bieten die unterschiedlichen Hyperthermieverfahren werbewirksam an, ohne dass bislang jedoch ein gesicherter Unbedenklichkeits- und Wirksamkeitsnachweis erfolgt wäre. Die GKH wird von ihren Befürworten in der Krebsnachsorge zur Rezidiv- und Metastasenprophylaxe angeboten. Die Körpertemperatur wird auf mehr als 41 °C erhöht und über einen Zeitraum von 45–60 Minuten gehalten. Während dieser Behandlung wird der Proband (Patient!?) medikamentös ruhig gestellt, das Herz-Kreislauf-System und andere Körperfunktionen müssen regelmäßig überprüft werden. Als vorbeugende Maßnahme wird meist die »milde GKH« mit Temperaturen bis zu 40 °C angewendet, die bis zu mehreren Stunden gehalten wird.
Tipp
Daher sollten alle Patienten kritisch abwägen, ob Hyperthermiebehandlungen (insbesondere wiederholt durchgeführte, kostenintensive Ganzkörperhyperthermien als rezidiv-, metastasen- oder allgemeinprophylaktische Maßnahme) überhaupt einen therapeutischen Vorteil bringen können und sich unbedingt eine »zweite Meinung« in einem der zahlreichen universitären Hyperthermiezentren einholen.
Bewertung
Die Hyperthermie wird zurzeit intensiv erforscht, insbesondere in Kombination mit Chemo-, Strahlen- oder/und Immuntherapie. Möglicherweise kann sie in Zukunft (nach angemessener Überprüfung) die Krebs-Standardtherapien erweitern. Derzeit liegen keine gesicherten Unbedenklichkeits- und Wirksamkeitsnachweise vor, insbesondere im Hinblick auf die alleinige Anwendung der unterschiedlichen Hyperthermieverfahren, z. B. als GKH zur Rezidivund/oder Metastasenprophylaxe in der Nachsorge.
Achtung: Manche Privatkliniken und Praxen kombinieren die nicht wirksamkeitsgeprüften Hyperthermieverfahren (u. a. die milde GKH) mit anderen nicht wirksamkeitsgeprüften Außenseitermethoden und Heilmitteln, die in Deutschland oft nicht zugelassen sind. Diese Therapien bzw. Vorbeugemaßnahmen gegen Rezidive oder Metastasen und ihre Kombinationen sind bislang allesamt nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüft. Außerdem sind sie mit erheblichen Kosten verbunden und können für Patienten gefährlich sein, da bislang nicht geklärt ist, ob sie über unspezifische, nicht-kontrollierbare Immunreaktionen (z. B. über Botenstoffe, so genannte Wachstumsfaktoren) auch Krebszellen zum Wachstum anregen.
WISSEN
Nur eine Hypothese
Über die Wirksamkeit der GKH gibt es unterschiedliche Auffassungen. Wissenschaftlich haltbare Untersuchungen liegen nicht vor! Die zuweilen genannte Abwehr steigernde Wirkung der (milden) GKH, die eine Rezidiv- oder Metastasenprophylaxe ermöglichen soll, muss in Studien überprüft werden. Solange dies nicht erfolgt ist, gilt diese Vorstellung als unbewiesene Hypothese. Daher ist die milde GKH als Krebs vorbeugende Maßnahme sowie als Rezidiv- und Metastasenprophylaxe in der Krebsnachsorge strikt abzulehnen, da die Wirksamkeit und insbesondere die Unbedenklichkeit bislang nicht belegt sind.
Imusan
Frage: Im Internet habe ich ein rein pflanzliches Heilmittel (Imusan) ausfindig gemacht, das die körpereigene Abwehr kräftigen soll. Da ich biologischen Produkten gegenüber sehr aufgeschlossen bin, möchte ich anfragen, ob es wissenschaftliche Daten (Studien) zum Imusan gibt? Es ist nämlich ziemlich teuer und wird nicht von meiner Krankenkasse bezahlt.
Laut Hersteller/Vertreiber ist Imusan ein biologisches Produkt aus den Extrakten verschiedener Heilpflanzen und soll die normale Immunfunktion unterstützen. Es enthält die gleichen Bestandteile wie das frühere SPES, allerdings ohne den Zusatz von Alprazolam (= starkes Schlaf- und Betäubungsmittel). Es wirkt laut Hersteller/Vertreiber wiedas frühere SPES (Januar 2006; Internetpräsentation medpro Holland B. V.).
Bewertung
Aus wissenschaftlicher Sicht sind weder die Einzelkomponenten noch deren Kombination hinsichtlich klinischer Unbedenklichkeit und Wirksamkeit hinlänglich geprüft. Da der Wert der Imusan-Therapie bei Krebspatienten oder zur
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