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Gesund bleiben nach Kreb

Gesund bleiben nach Kreb

Titel: Gesund bleiben nach Kreb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Beuth , Verena Drebing
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bzw. Metastasen vorbeugen.
Auf »zweite Meinung« verzichten?
    Holen Sie bei Bedarf immer eine »zweite Meinung« ein! Da jede Krebserkrankung eine sehr individuelle Beratung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge erfordert, sollten Sie offen sein für Informationen anderer seriöser Therapiezentren. Dies umso mehr, als Spezialisierungen auf Krebsarten, Diagnostik- oder Therapieverfahren und Anschlussheilbehandlungen/Rehabilitationen unterschiedliche (Behandlungs)Konzepte zur Folge haben. Hier sind Sie gefordert, für sich die individuell passende und bestmögliche Behandlungs- oder Nachsorgeform ausfindig zu machen. Holen Sie daher immer eine zweite Meinung ein, auch,wenn Ihnen die Diagnose und die angebotenen Therapieformen sehr plausibel erscheinen und überzeugend vorgetragen wurden.
    Tipp
    Denken Sie immer daran, dass
es für die gleiche Krebserkrankung unterschiedliche Therapiekonzepte geben kann und Sie für sich das individuell Beste suchen sollten,
Ärzte Personen Ihres Vertrauens sein sollten,
Ärzte auch irren können,
Ärzte bei Vertrauensverlust gewechselt werden können,
das Einholen einer »zweiten Meinung« von souveränen Ärzten befürwortet wird.
Achtung: Lassen Sie sich nicht einschüchtern mit Aussagen wie
    … »das Einholen einer »zweiten Meinung« ist ein Vertrauensbruch, danach kann ich Sie nicht mehr behandeln«
    … »wenn Sie andere Diagnostik- und Therapieansätze möchten, werde ich Sie nicht weiterbehandeln« …
    Häufig ist es hilfreich, zu Therapiegesprächen eine Person des Vertrauens, wie etwa die beste Freundin, die Schwester oder den Partner mitzunehmen. Gemeinsam fühlt man sich oft besser gewappnet in den Gesprächen mit behandelnden Ärzten. Sind Sie auch nach Einholen – oder gerade nach Einholen – der zweiten Meinung unsicher, welche Methode oder welches Verfahren Sie für sich anwenden sollen, dann ist es oft vorteilhaft, den Arzt des Vertrauens, wie etwa den Haus- oder Frauenarzt, in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.
Prognosen zu Krankheitsverlauf und Überlebenschancen glauben?
    Folgende Aussagen und Prognosen sind immer unseriös:
Aussagen zum Krankheitsverlauf
… »wenn Sie die Therapie verweigern, werden innerhalb von Monaten tödliche Metastasen entstehen« … »ein Rezidiv (= Rückfall) ist nur eine Frage von Wochen, wenn Sie die Therapie nicht durchführen« …
Prognosen zu Überlebenschancen
… »ohne die von mir empfohlene Therapie sind Sie innerhalb von Wochen tot«
… »Sie haben laut Statistik noch 3–4 Monate Überlebenszeit« …
    Unzulässig sind insbesondere Rückschlüsse von statistischen Erhebungen auf individuelle Krankheitsverläufe, da sich u. a. Tumorbiologie und Tumortherapie (Ansprechraten, einschließlich Spontanremmissionen) Personen abhängig gewaltig unterscheiden können. Jeder Patient und jede Krebserkrankung bzw. jede Krebstherapie ist individuell und nicht vergleichbar.
    Tipp
    Prognosen zum Krankheitsverlauf und zum Überleben sollten Sie daher immer kritisch gegenüber stehen – solche Aussagen sind unseriös und eher dazu gedacht, Ihnen eine bestimmte Therapie aufdrängen zu wollen.
Auf »verdeckte Werbung« hereinfallen?
    Regelmäßig werden nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit getestete Arzneimittel/Heilmittel in Presse, Funk und Fernsehen der breiten Öffentlichkeit als »neue Berichte aus der Wissenschaft« präsentiert. Dabei bedienen sich Hersteller und Vertreiber zweifelhafter Diagnostik- und Therapieverfahren, u. a. des fehlenden Fachwissens von Journalisten sowie des Bestrebens der Presse, sensationelle Erfolgsmeldungen möglichst schnell publik zu machen, um ihre Verfahren oder Heilmittel werbewirksam anzubieten. Meist sind es Einzelfall-Berichte oder fehlerhaft geplante bzw. durchgeführte Studien, die in der wissenschaftlichen Literatur keine Beachtung finden, denen die sensationellen (aber wissenschaftlich nicht abgesicherten) Therapieerfolge entnommen wurden. Werden derartige Informationen dann als »aktuelle Kongressberichte« veröffentlicht, kann der medizinische Laie den Wahrheitsgehalt in der Regel nicht prüfen. Oft sind diese Berichte auch nur aufgemacht wie ein redaktioneller Bericht der Zeitung – eigentlich sind es aber Anzeigen des Herstellers, für welche die Zeitung inhaltlich nicht verantwortlich ist (erkenntlich an dem sehr kleinen Wort »Anzeige«, das meist links oder rechts oben untergebracht ist).
    Tipp
    Hinterfragen Sie Presseberichte, Radiobeiträge oder Fernsehsendungen

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