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Gesund bleiben nach Kreb

Gesund bleiben nach Kreb

Titel: Gesund bleiben nach Kreb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Beuth , Verena Drebing
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tatsächlich vor Rezidiven oder Metastasen schützen kann oder ob sie die Überlebenszeit verlängern kann.
Bewertung
    Aus wissenschaftlicher Sicht sind studienmäßige Unbedenklichkeits- und Wirksamkeitsnachweise zur Thymuspeptidtherapie bislang nicht erfolgt aber unerlässlich. Ohne derartige Nachweise sollten Behandlungen mit Thymuspeptidgemischen nicht durchgeführt werden. Für Thymusfrischextrakte liegen bislang keine wissenschaftlich gesicherten experimentellen oder klinischen Wirksamkeitsnachweise vor. Eine Vielzahl von qualitativ unzureichenden Studien und Veröffentlichungen geben eine wissenschaftliche Bedeutung dieser Substanzen vor, die tatsächlich aber in keiner Weise belegt ist. Zu einer Anwendung zum derzeitigen Stand kann daher nicht geraten werden, zumal es nach Einnahme zu ernsten Nebenwirkungen kommen kann.
Zytoplasmatische Therapie
    Frage: Mein Heilpraktiker hat mir zur Vorbeugung von Rezidiven eine so genannte zytoplasmatische Therapie nahegelegt. Nachdem ich gelesen habe, was in den Präparaten alles enthalten ist, lehne ich diese Therapie ab. Verpasse ich etwas?
    Arzneimittel zur zytoplasmatischen Therapie werden aus verschiedenen Organen (u. a. Gehirn, Plazenta, Thymus, Hoden, Nabelschnur, Nebennieren, Schilddrüse, Knochenmark, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Milz, Darmschleimhaut) von Föten und Jungtieren (Rindern und Schweinen) hergestellt. Von Befürwortern und Herstellern werden sie empfohlen zur Krebsvorbeugung, zur Aktivierung des spezifischen und unspezifischen Abwehrsystems, zur Minderung von Nebenwirkungen der Krebs-Standardtherapien, zur Behandlung inoperabler Krebse sowie zur Krebs- bzw. Metastasen-Dauertherapie. Der Theorie entsprechend werden durch die zytoplasmatische Therapie dem Organismus »physiologische Reparationshilfen« zugeführt. Diese sollen bewirken, dass defekte (Organ)Strukturen erneuert werden. Die Behandlung mit einem breiten Spektrum von Organbestandteilen soll effektiver sein als Einzelsubstanzen, insbesondere bei Krebserkrankungen, bei denen nicht sicher diagnostizierbar ist, welche Organe letztendlich betroffen sind.
Bewertung
    Aus wissenschaftlicher Sicht liegen bislang keine ausreichend fundierten Daten bzw. Untersuchungen zu Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der zytoplasmatischen Therapie vor. Daher muss von deren Anwendung als Krebstherapie bzw. zur Vorbeugung von Rezidiven und Metastasen abgeraten werden! Zu beachten sind außerdem die hohen Kosten der zytoplasmatischen Therapie, die sich bei den empfohlenen Dosierungen der Dauertherapie auf fünfstellige Eurobeträge pro Jahr belaufen können.

Bloß nicht!
    Dem medizinischen Erfolg der Therapie von Krebserkrankungen sind auch heute noch Grenzen gesetzt. Die manchmal scheinbare Perspektivlosigkeit der Erkrankung lockt zweifelhafte Anbieter an, die, wie auf keinem anderen Gebiet der Medizin, Betroffene mit haltlosen Versprechen hinsichtlich der Behandlung und auch der Vorbeugung gegen Krebs finanziell auszunehmen versuchen. Es häufen sich die Berichte von Patienten, dass »ärztliche Ratgeber« zu sehr bedenklichen Mitteln greifen, um Patienten zu Maßnahmen zu bewegen, welche die Anforderungen an Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nicht erfüllen. Die nachfolgenden Tipps sollen Patienten vor kostspieligen, nicht auf Aussagefähigkeit, Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüfte Diagnostik- und Therapieverfahren schützen und unseriöse, für Patienten eventuell lebensgefährliche Praktiken entlarven.
    INFO
    Standardtherapien
    Bislang haben sich als Standardtherapien für die kurative (= heilende) Behandlung von Krebserkrankungen ausschließlich Operation, Chemo-, Strahlen- und Hormontherapie bewährt. Allein diese Therapieformen haben sich in wissenschaftlichen Untersuchungen (= Studien) als tumorzerstörend und Tumorart und Tumorstadium abhängig als heilend herausgestellt. Demnach sind sie im Rahmen einer wissenschaftlich begründeten Krebstherapie immer erste Wahl.
Auf erprobte Diagnostik oder Therapie verzichten?
    Mitunter wird Krebspatienten von erprobten Diagnostikmaßnahmen, von kurativen (= heilenden) Standardtherapien sowie von angemessener Nachsorge bzw. sinnvollen Vorsorgeprogrammen abgeraten. Dies kann lebensgefährlich sein! Misstrauen Sie allen Personen, die behaupten, Sie könnten Krebs ausschließlich mit biologischen Mitteln und ohne (»die z. T. verstümmelnden«) Nebenwirkungen von Standardtherapien heilen oder der Entstehung von Rezidiven

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