Gesund durch Meditation
die Entstehung von Kopfschmerz weg.
Mit der Vertiefung der Meditationspraxis stellt man im Laufe der Zeit auch fest, dass die Kopfschmerzen nicht von ungefähr kommen. In der Regel gibt es für sie definierbare Bedingungen und Auslöser. Das Problem dabei ist allerdings, dass die physiologischen Ursachen noch weitgehend unbekannt sind und die psychologischen Ursachen oft einfach übergangen werden. Natürlich kann Stress ein Grund für Kopfschmerzen sein, und gerade Menschen, die unter Spannungskopfschmerz leiden, sind sich dieses Zusammenhangs bewusst. Viele Menschen berichten aber auch, dass sie mit Kopfschmerzen aufwachen oder von ihnen befallen werden, wenn sie nicht merklich unter Stress stehen, wie am Wochenende oder zu anderen Zeiten, in denen sie eigentlich ganz entspannt sind.
Einige Wochen der Übung in der Achtsamkeit eröffnen den Patienten oft neue Einsichten in ihre Kopfschmerzen und ebenso in die Gründe und Anlässe für deren Entstehung. Manchmal stellen die Patienten fest, dass sie viel verspannter sind, als sie dachten, sogar am Wochenende. Manchmal bemerken sie, dass ein bedrückender Gedanke dem Kopfschmerz vorausgegangen ist. Man muss sich eines solchen Gedankens nicht einmal bewusst sein, er wirkt trotzdem. So kann ein Anflug von Sorge beim Aufwachen genügen, um im Körper noch vor dem Aufstehen Spannung aufzubauen und den Kopfschmerz auszulösen, von dem man dann glaubt, man wäre mit ihm aufgewacht. Auch hier hilft es, achtsam zu sein. Spüren Sie bereits im Moment des bewussten Erwachens in Ihren Körper und Ihren Atem hinein. Um sich in diesem Impuls zu unterstützen, können Sie auch zu sich sagen »Ich wache jetzt auf« oder »Ich bin jetzt wach«.
Spüren Sie,
während Sie noch im Bett liegen,
wie es sich anfühlt,
Ihres ganzen Körpers für die Dauer einiger Atemzüge gewahr zu werden, bevor Sie aufstehen. Sie können sich auch in Erinnerung rufen, dass Sie jetzt einen völlig neuen Tag begrüßen, einen Tag voller ungeahnter Möglichkeiten, für den Sie sich bereit machen, indem Sie offen und empfänglich für alles bleiben, was immer sein Verlauf bringen mag, um ihm mit Achtsamkeit zu begegnen.
Bei manchen Menschen scheint der Kopfschmerz symbolisch für all das zu stehen, was sich in ihrem Leben in Unordnung befindet und aus dem Lot geraten ist, sei es ihr Körper, ihr Familienleben, die Arbeit oder das übrige Lebensumfeld. Sozusagen ihr ganzes Dasein bereitet ihnen Kopfschmerzen. Sie stehen für gewöhnlich jeden Tag so sehr unter Stress, dass es schwierig ist, einen Ansatzpunkt zu finden, über den sich ihre Kopfschmerzen erklären lassen. Wenn damit Ihre eigene Situation beschrieben ist, sollten Sie wissen, dass Sie vorerst keines Ihrer Probleme
lösen
müssen, um zu diesem Ansatzpunkt zu finden. Sie müssen nur eines tun: wirklich damit anfangen, im Laufe des Tages mehr Aufmerksamkeit dem augenblicklichen Geschehen zu schenken, Kopfschmerz hin, Kopfschmerz her, mit anderen Worten: sich darin üben, ganz im Körper und wahrhaft wach und präsent zu sein. Allmählich wird sich der Zustand auf natürliche Weise wieder in Richtung einer gesunden Balance und Selbstregulierung verschieben, die Allostase stellt sich wieder ein, und die Kopfschmerzen verschwinden möglicherweise wie von selbst. Es kann immer noch Jahre dauern, bis Sie sich aus einer verfahrenen Situation herausgearbeitet haben. Aber allein der Vorsatz in Verbindung mit der Bereitschaft, das, was ist, zu akzeptieren und Geduld zu üben, kann zu einem erheblichen Rückgang der Kopfschmerzen führen, lange bevor Ihre übrigen Probleme eine Lösung gefunden haben.
23. Emotionaler Schmerz
Leidensfähigkeit ist kein Monopol des Körpers. Emotionaler Schmerz, seelisches und geistiges Leiden, ist ein Phänomen, das noch viel häufiger vorkommt als körperlicher Schmerz und mindestens ebenso lähmend sein kann. Psychisches Leiden tritt in vielen Formen auf. So kann es die Gestalt der Selbstanklage annehmen; wir machen uns Vorwürfe wegen etwas, das wir getan oder nicht getan haben, oder wir fühlen uns unwert, dumm und unfähig. Haben wir einen anderen Menschen gekränkt, setzen Gefühle von Schuld ein, eine andere Form psychischen Leides, die sowohl Züge der Reue als auch der Selbstbezichtigung trägt. Weitere Formen sind Sorgen, Angst, Furcht und Panik, Verlustschmerz und Trauer, Verlegenheit und Demütigung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Manch einer von uns trägt seelisches Leiden in der einen oder
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