Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
deutlich besser
abschneidet. Auch die Wissenschaft bestätigt diese an mir selbst und an anderen
gemachten Beobachtungen. So sollten die Teilnehmer der Studie eines Ärzteteams
aus Utah für 24 Stunden vollständig auf Kalorien verzichten. Im Anschluss wurde
die Konzentration des Wachstumshormons HGH im Blut gemessen und mit dem Niveau
verglichen, das die Teilnehmer vor Ihrem Fastenbeginn aufwiesen. Dieses Hormon
ist in unserem Körper unter anderem für Muskelerhalt sowie -wachstum und eine
höhere Fettverbrennung verantwortlich. Das Ergebnis: Bei den Frauen war der
HGH-Spiegel im Blut nach dem Fasten um das Dreizehnfache erhöht, bei den
Männern sogar um den Faktor 20. [21]
Viele Menschen, die ich auf dem Weg zum intermittierenden
Fasten begleitet habe, hatten eingewendet, dass diese Methode doch mit
Sicherheit negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben würde. Schließlich
kennen sie diesen leidigen Effekt vieler Diäten, der es fast unmöglich macht,
das erreichte Gewicht auch dauerhaft zu halten, nur zu gut. Erstaunlicherweise
tritt das gefürchtete Absinken des Stoffwechsels beim Kurzzeitfasten aber gar
nicht auf. [22] Sogar das Gegenteil ist der Fall! So
kam eine Studie an 11 normalgewichtigen Personen zu dem Ergebnis, dass sich der
Stoffwechsel selbst nach drei Tagen durchgängigen Fastens um fast 15 %
erhöhte. Die Forscher führen diesen Effekt auf einen vom Nahrungsverzicht
ausgelösten Anstieg des Hormons Noradrenalin zurück, welches das
Herz-Kreislauf-System anregt. [23] Allerdings verliert sich dieser
Effekt bei einer länger als drei Tage andauernden Fastenzeit, und der Körper
schaltet tatsächlich auf Sparflamme. Allerdings halte ich Fastenzeiten von mehr
als 36 Stunden ohnehin für wenig zielführend. Nach meiner Erfahrung ist eine
hohe Konstanz mit moderaten Fastenzyklen deutlich zielführender, als
gelegentlich unter großer Anstrengung für mehrere Tage auf Nahrung zu
verzichten.
Die Erkenntnis, dass kurzes Fasten den Stoffwechsel sogar
anregt, steht im genauen Widerspruch zu einer Aussage, die Sie wahrscheinlich
von einer Vielzahl von Menschen hören werden, denen Sie von Ihrer neuen
Ernährungsweise berichten. Diese werden Ihnen mit großem Eifer erklären, warum
dieses Kurzzeitfasten eben nicht wirken und auch gar nicht gesund für Sie sein
könne. Schließlich, so wird man Ihnen sehr wahrscheinlich über kurz oder lang
erklären, wäre es doch erwiesen, dass man möglichst viele Mahlzeiten über den
Tag verteilt zu sich nehmen sollte. Erst recht, wenn man abnehmen möchte. Aber
ist das tatsächlich so? Nun ja, natürlich kann man auch mit der Strategie
vieler kleiner Mahlzeiten abnehmen. Eine Vorteilhaftigkeit dieses Konzepts ist
allerdings ebenso wenig bewiesen, wie die Behauptung, dass viele kleine im
Vergleich zu wenigen großen Mahlzeiten einen positiven Effekt auf den
Stoffwechsel hätten. Genau genommen sind diese Aussagen sogar vielfach
widerlegt worden und zwar sowohl an Ratten [24] , als
auch am Menschen. [25] Warum diese Behauptung trotzdem in
fast jedem Diätratgeber zu finden ist, kann ich Ihnen beim besten Willen nicht
sagen. Erst recht, da die allermeisten Menschen, die ich kenne, es auf Dauer
höchst unbefriedigend finden, immer nur kleine, nicht sättigende Portionen zu
essen. Es zeigt aber einmal mehr, dass eine Behauptung noch längst nicht
richtig sein muss, nur weil sie hunderte Male wiederholt wurde.
Zu guter Letzt mag der ein oder andere auch noch zu Recht
darauf hinweisen, dass es ja heutzutage durchaus auch andere Diäten gibt, die
ebenfalls damit werben, man könne so viel Essen, wie man wolle und würde dabei
trotzdem abnehmen. Ein sehr prominentes und ebenso populäres Beispiel sind die
sogenannten Low-Carb Diäten. Die in diesem Zusammenhang aufgestellten Theorien
fand ich persönlich auch durchaus nachvollziehbar und habe diese Konzepte daher
bereits am eigenen Leib ausprobiert. In der Tat konnte ich durch eine deutliche
Reduktion der verzehrten Kohlenhydrate, zumindest in Bezug auf den
Gewichtsverlust, relativ gute Ergebnisse erzielen. Allerdings war diese
Ernährungsform für mich auf Dauer keine Option. Nicht nur, weil meine
Speisenauswahl in dieser Zeit nach den Maßstäben aller gängigen Empfehlungen
als wesentlich ungesünder einzustufen war. Für mich blieb auch der Genuss
eindeutig auf der Strecke. Außerdem bin ich der Meinung, dass sich eine
Ernährungsform, die man dauerhaft in sein Leben integrieren möchte, nicht nur
am Gewichtsverlust
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