Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
einigermaßen schlüssig
erscheint und die die nachgewiesenen Vorteile regelmäßiger kürzerer
Fastenzeiten erklären könnte. Immerhin wird diese Theorie in ähnlicher Form
auch von Marc Hellerstein geteilt, von dem Sie ja bereits weiter vorne in
diesem Buch gelesen haben. Er weist darauf hin, dass das Kurzzeitfasten eine
durchaus natürliche Ernährungsform darstellen könnte. Schließlich würden Tiere
in der freien Wildbahn regelmäßig, wenn auch meist unfreiwillig, derartige
Fastenzyklen durchlaufen. Konkret macht er dies am Beispiel großer Raubtiere,
wie beispielsweise den Löwen. Diese hungern oft mehrere Tage, bevor Sie dieses
Energiedefizit nach erfolgreicher Jagd mit einer großen Mahlzeit wieder
kompensieren, was im Prinzip einer Art des intermittierenden Fastens
entspricht.
4.5 – Gesundheitliche
Effekte
Im Kapitel über die Vorzüge des Schlankseins habe ich Ihnen
bereits einige Untersuchungen vorgestellt, die sich mit den Effekten einer
generellen Kalorienreduktion befassen. In diesem Abschnitt werde ich Ihnen nun
den aktuellen Stand der Forschung zu den expliziten Auswirkungen des
Kurzzeitfastens auf verschiedene Organismen präsentieren. Auch wenn ein großer
Teil der existierenden Studien an Ratten und Mäusen durchgeführt wurde, werde
ich in diesem Kapitel auch einige gute Beispiele für die Auswirkungen des
Fastens beim Menschen vorstellen. So liefert zum Beispiel das Essensverhalten
großer muslimischer Bevölkerungsgruppen während des Ramadans recht umfassende
Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Art der Ernährungseinschränkung. Zwar
ist die diesbezüglich existierende Studienlage nicht völlig eindeutig, jedoch
konnten in einer Mehrzahl der Untersuchungen positive gesundheitliche
Auswirkungen des Fastens auf die Gläubigen beobachtet werden. [27] Da am
Ramadan aber zumeist auch auf eine Flüssigkeitsaufnahme in der Fastenphase
verzichtet wird, was die Ergebnisse durchaus verfälschen könnte, werde ich
Ihnen im weiteren Verlauf dieses Kapitels auch von einigen sehr spannenden
Untersuchungen am Menschen berichten, die sich ganz explizit mit den in diesem
Buch vorgestellten Formen des Kurzzeitfastens beschäftigt haben.
Ein gutes Beispiel, anhand dessen wir direkt mit einem
Rundumschlag ins Thema einsteigen können, ist die Langzeit-Untersuchung von
James Johnson und seinen Kollegen vom Department of Surgery des Louisiana State
University Medical Centers. Über mehrere Jahre hat diese Gruppe von
Wissenschaftlern beobachtet, wie sich der Wechsel zwischen Tagen mit
uneingeschränkter Nahrungsaufnahme und solchen mit einer Beschränkung auf etwa
20-50 % des Tagesbedarfs auf die Gesundheit ihrer Versuchsteilnehmer
auswirkte. Dabei konnten bereits nach zwei Wochen erste signifikante
Verbesserungen in Bezug auf Insulinresistenz, Asthma, Allergien, bakterielle
sowie virale Infektionskrankheiten, Pilz- und Autoimmunerkrankungen,
Osteoporose, Fehlfunktionen des Gehirns (z.B. Tourettesyndrom und Epilepsie), Herzprobleme
und sogar auf Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren festgestellt
werden. Und als seien ihre eigenen Ergebnisse nicht schon beeindruckend genug,
zitieren Johnson und seine Kollegen in Ihrer Arbeit auch noch einen spanischen
Artikel aus dem Jahr 1957. Darin wird beschrieben, wie Bewohner eines
Altenheims auf einen sehr ähnlichen Ernährungsrhythmus reagierten. Im Vergleich
zur Kontrollgruppe war die Sterblichkeitsrate der in Zyklen fastenden
Testpersonen um mehr als die Hälfte geringer, als in der normal essenden
Kontrollgruppe. Doch nicht nur das: Verbrachten die Altenheimbewohner aus der
Kontrollgruppe im Untersuchungszeitraum insgesamt 219 Tage im Krankenhaus, so
waren es bei der intermittierend fastenden Gruppe gerade einmal 123 Tage. [28]
Sie sehen also, dass auch wenn nicht alle auf den folgenden
Seiten zitierten Studien an Menschen durchgeführt wurden, wir sehr deutliche
Hinweise dafür haben, dass deren Ergebnisse mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
auch auf uns übertragbar sind.
Nun aber der Reihe nach…
4.5.1 – Asthma
Zum Auftakt dieses Themenblocks möchte ich Ihnen von einer
Studie am Menschen berichten, die insbesondere Asthmatiker freuen dürfte. Die
Initiatoren dieser in den USA durchgeführten Untersuchung wollten herausfinden,
ob sich der Zustand von stark übergewichtigen Asthmatikern
(BMI > 30) allein durch Kurzzeitfasten verbessern ließe. Dabei
untersuchten Sie die Auswirkungen dieser Ernährungsweise sowohl auf
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