Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
Menschen
übertragen zu können. Allerdings hat man beobachtet, dass auch Frauen, die
früher einmal an Magersucht litten eine besonders hohe Resistenz gegenüber
Brustkrebs besitzen. [9] Hiermit haben wir zumindest ein
Indiz, das eine grundsätzliche Übertragbarkeit der oben beschriebenen
Forschungsergebnisse auf den Menschen nahelegt. Bedenkt man dabei, dass mehr Frauen
an Brustkrebs sterben, als an jeder anderen Krebserkrankung, so lässt sich der
hohe medizinische Wert dieser Erkenntnisse zumindest erahnen.
Auf der Suche nach der Wirksamkeit einer reduzierten
Nahrungsaufnahme und somit einer schlanken Figur beim Menschen bringt uns auch
die Betrachtung zweier Langzeit-Studien an Rhesusaffen, die zu unseren nächsten
Verwandten zählen, weiter. Dabei kommt die erste der beiden Studien zu dem
Ergebnis, dass eine moderate Verringerung der Futtermenge die Lebenserwartung der
Primaten signifikant erhöht. Die Sterblichkeit in der Versuchsgruppe war nach
20 Jahren nicht einmal halb so hoch wie in der Kontrollgruppe. Außerdem gab es
deutlich weniger Fälle von Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
sogar Hirnatrophie. [10] Kein schlechtes Ergebnis, wenn man
bedenkt, dass die besagten Affen einfach nur weniger gegessen haben. Den
positiven Effekt auf die tatsächliche Lebenserwartung konnte die zweite, sehr
ähnlich angelegte Studie zwar nicht bestätigen, sehr wohl aber die deutlich
verbesserte Gesundheit der Versuchstiere im Vergleich zur Kontrollgruppe. [11]
Stephen D. Hursting singt in seiner Untersuchung über die
Auswirkungen zur Kalorienrestriktion auf Alterungsprozesse und Krebs gar ein
regelrechtes Loblied auf den Nahrungsverzicht und bezeichnet diesen bei allen
Tieren, einschließlich Säugetieren, als „das potenteste und am breitesten
wirkende Mittel zur Krebsvorbeugung in der experimentellen Forschung.“ [12]
Und wie sieht es beim Menschen aus? Nun, wie die beiden
Beispiele mit den Rhesusaffen schon gezeigt haben, nimmt die Vergleichbarkeit
von Studienergebnissen tendenziell ab, je komplexer die untersuchte Lebensform ist.
Lassen sich Mäuse und Ratten noch relativ leicht unter nahezu identischen
Bedingungen halten, so wird dies bei einer größeren Zahl von Affen schon
bedeutend schwieriger. Diese kleinen Unterschiede in der Haltung der Tiere oder
der Zusammensetzung der Nahrung wurden auch von den Autoren der beiden oben
genannten Studien für die unterschiedlichen Ergebnisse in Bezug auf die
Lebenserwartung verantwortlich gemacht. Der Versuch, Menschen über einen langen
Zeitraum unter idealen, vergleichbaren Testbedingungen zu untersuchen, ist fast
schon ein Ding der Unmöglichkeit. Das heißt zwar nicht, dass es keine
Forschungsergebnisse am Menschen gibt, jedoch ist die Beurteilung ihrer
Aussagekraft wesentlich komplizierter. Dankenswerterweise hat sich ein
amerikanisches Forscherteam um Amie J. Dirks die Mühe gemacht, eine Vielzahl
von existierenden Daten, Beobachtungen und Studien kritisch auszuwerten und
sich somit genau dieser Aufgabe zu stellen. [13] Dabei
fanden sie beispielsweise heraus, dass die Bewohner Okinawas, die weniger
Kalorien zu sich nehmen, als ihre Landsleute im restlichen Japan, deutlich
seltener an Krebs und Herzerkrankungen sterben als die übrige Bevölkerung und
den höchsten Anteil an über Hundertjährigen weltweit aufweisen. Nun lässt sich
natürlich über diesen kausalen Zusammenhang streiten. Schließlich können auch
Gene, Umweltbedingungen, die Zusammensetzung der Nahrung und tausend andere
Gründe für dieses Ergebnis verantwortlich sein. Allerdings verweisen die Forscher
auch auf einige etwas eindeutigere Experimente, bei denen Menschen längere Zeit
unter kontrollierten Bedingungen auf einen Teil Ihrer Nahrung verzichteten.
Eines davon war das Experiment Biosphere 2 in Arizona, an dem unter anderem der
Ernährungswissenschaftler Roy Walford teilnahm. Dieses war ursprünglich gar
nicht darauf ausgelegt, die Auswirkungen von Kalorienrestriktion auf die
Teilnehmer zu untersuchen. Stattdessen wollte man nachweisen, dass in einem
komplett in sich geschlossenen, künstlichen Ökosystem langfristiges Überleben
möglich wäre. Dieses Ziel scheiterte allerdings aufgrund unterschiedlicher
Probleme und Planungsfehler. So mussten die Teilnehmer des Experiments
beispielsweise sehr bald feststellen, dass anders als ursprünglich gedacht, die
in der Biosphäre zur Verfügung stehende Menge an Nahrung um etwa 30 % zu
niedrig war. Roy Walford, der sich lange Jahre
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