Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
Kalifornien diese Tatsache
folgendermaßen auf den Punkt: „Während sportliche Betätigung und gesunde
Nahrung einen vorzeitigen, krankheitsbedingten Tod verhindern können, haben sie
sich nicht als allgemein lebensverlängert herausgestellt.“ [3] Der
Lebensverlängernde Effekt eines geringen Körpergewichts hingegen, scheint
selbst bei Untergewicht (BMI <19) noch Bestand zu haben, wie eine fast 20
Jahre dauernde Studie an über 100.000 amerikanischen Frauen herausfand. [4] Zwar kommt eine sehr aktuelle Untersuchung [5] , die
auch in den deutschen Medien Beachtung fand, zu einem genau gegenteiligen
Ergebnis, ließ dabei aber wichtige Aspekte unberücksichtigt. So wurde
beispielsweise ein Gewichtsverlust, der aus schweren Krankheiten resultierte,
nicht aus der Betrachtung eliminiert, sondern letztlich als Todesfälle
schlanker Menschen eingerechnet und dadurch in einen falschen kausalen
Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund wird die Aussagekraft dieser Ergebnisse
von vielen Experten überaus kritisch gesehen. Gleichzeitig stellt die
überwältigende Mehrzahl der auf diesem Gebiet tätigen Forscher explizit heraus,
dass eine Kalorienreduktion beziehungsweise ein niedriger BMI der einzige
wissenschaftlich nachgewiesene Weg ist, wie man den Alterungsprozess
verlangsamen, eine hohe Vitalität erhalten und somit die Lebensspanne
verlängern kann.
Bitte verstehen Sie dies auf keinen Fall als Aufforderung,
Ihre sportlichen Ambitionen zu verwerfen oder sich ab sofort nur noch von Fast
Food zu ernähren. Wie schon gesagt, haben Sport und Nahrungsauswahl durchaus
einen wesentlichen Einfluss auf Ihre Gesundheit und können Sie effektiv vor
verschiedenen Erkrankungen schützen. Ich wollte Ihnen lediglich bewusst machen,
dass Ihr Körpergewicht in Bezug auf Ihre Lebenserwartung eine wesentlich
größere Rolle spielt, als Sie vielleicht bislang angenommen hatten.
Um Ihnen einen etwas fundierteren Überblick über die
vielfältigen positiven Effekte eines schlanken Körpers zu geben, steigen wir an
dieser Stelle kurz in ein paar Forschungsarbeiten zum Thema Kalorienrestriktion
ein, die die inhaltliche Grundlage aller Diäten darstellt. Von
Kalorienrestriktion ist dann die Rede, wenn die aufgenommene Nahrungsmenge
unter dem eigentlichen Bedarf liegt. Soviel sei schon mal verraten: Die
positiven Auswirkungen einer solchen, leicht defizitären Ernährung auf den
Organismus sind ziemlich beeindruckend. Dabei wurden diese Effekte von
Fruchtfliegen über Ratten bis hin zum Menschen bereits an fast jeder Lebensform
untersucht und auch durchaus stichhaltig nachgewiesen.
Während die Verbesserung der Blutfette, die Verringerung des
Herzinfarkt-Risikos und die Optimierung der Insulinreaktion (was letztendlich
vor Diabetes schützt) im Zusammenhang mit dem Abnehmen noch recht naheliegend
erscheinen, gehen die positiven Effekte noch deutlich weiter. So kann
beispielsweise sogar die Aktivität bestimmter, schützender Gene in der
Muskulatur, dem Gehirn und der Leber durch längere Kalorienreduktion positiv
beeinflusst werden. [6] Außerdem kann die Entstehung von
Nierenerkrankungen ebenso verzögert oder gar verhindert werden, wie die Bildung
von Tumoren. [7] Zum Thema Tumorbildung gibt es eine
besonders interessante Studie der drei bereits zitierten Wissenschaftler Hsieh,
Chai und Hellerstein. Diese verglichen drei Gruppen von Mäusen, die entweder
völlig frei essen durften (Kontrollgruppe) oder zwei Varianten der
Kalorienrestriktion unterlagen. Nach einem Monat wurde bei allen Tieren die
Vermehrungsrate von Haut-, Brust- und T-Zellen (Lymphozyten) untersucht. Je
höher dieser Wert ist, desto anfälliger sind die entsprechenden Zellen für
schädliche Mutationen und somit für Krebs. Das kommt daher, dass permanent
Schäden in der DNA einer Zelle auftreten, die jedoch ebenso fortlaufend
repariert werden. Teilt sich eine Zelle mit defekter DNA jedoch noch vor deren
Reparatur, wird der Fehler quasi fortgeschrieben und es kann zur Tumorbildung
kommen. Vereinfacht kann man also sagen, je langsamer die Teilungsrate der
Zellen, desto geringer das Krebsrisiko. Das Ergebnis ihrer Untersuchung hat sogar
die Forscher selbst überrascht: In der Gruppe, die einer Kalorienreduktion um
ein Drittel des Tagesbedarfs unterlag, waren die Teilungsraten von Hautzellen
um ca. 40 % Prozent, die von Brustzellen sogar um knapp 90 %
gesunken. [8] Nun sind wir natürlich keine Mäuse
und es bedarf weiterer Forschung, um diese Ergebnisse auch auf den
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