Gesunde Augen - ein Leben Lang

Voraussetzung für die lebenslange Gesund- und Funktionserhaltung der Augen. Über Studien zur Wirksamkeit von DHA im Zusammenhang mit der Augengesundheit und Sehleistung kommen wir in der Folge noch ausführlicher zu sprechen.
    Warum sind EPA und DHA biologisch besonders aktiv?
    Die Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure aus Lein-, Raps- und Walnussöl ist eine lebensnotwendige Fettsäure und dient im Körper als Vorstufe für die Biosynthese der längerkettigen höher ungesättigten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, wie sie im Fett bestimmter Kaltwasserfische wie Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch und Sardine sowie in bestimmten Mikroalgen (z.B. Ulcenia) vorkommen.
    EPA und DHA sind als Baustein der Gehirn- und Sehzellen und als Vorstufe hormonähnlicher Stoffwechselregler schon einen Schritt weiter. Das ist insofern von Bedeutung, da das für die Umwandlung von alpha-Linolensäure in EPA bzw. DHA zuständige Stoffwechselenzym einen gewissen Engpass darstellt. Es muss nämlich auch die konkurrierende Omega-6-Fettsäure-Familie in stoffwechselaktive Folgeprodukte umwandeln. Verschiedene Faktoren, wie Alterung, hoher Genussmittelkonsum, Qualität der Fettsäurezusammensetzung und eine individuelle Veranlagung, hemmen zudem die Aktivität dieses Enzyms. Vor allem aber bewirkt ein deutlicher Überhang an Omega-6-Linolsäure in unserer Ernährung, dass die Umwandlung von alpha-Linolensäure in EPA bzw. DHA in unserem Stoffwechsel wahrscheinlich lediglich zwei bis fünf Prozent ausmacht. Die Umwandlung der für die Augenleistung so wichtigen DHA bleibt dabei weitgehend auf der Strecke.
    Jetzt wird klar, warum Ernährungsexperten empfehlen, die Versorgung mit EPA und DHA z.B. durch ein- bis zweimal wöchentlichen Fischverzehr, mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Lebensmittel und/oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sicherzustellen. Auf diese Weise wird unser Körper unabhängig von jeder Einschränkung bei der enzymabhängigen Stoffwechselumwandlung!
    Omega-6-Gamma-Linolensäure
    Im Hinblick auf die Gesunderhaltung der Augen kommt neben den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA einer Omega-6-Fettsäure offenbar ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu. Es handelt sich um die Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure. Diese wirkt entzündungshemmend und hat sich bei trockenen Augen als hilfreich erwiesen.

    Abb. 10: Lein-, Raps- und Walnussöl enthalten die lebensnotwendige Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure.
    Bei vielen Patienten mit trockenen Augen sind die so genannten Meibomdrüsen in ihrer Funktion beeinträchtigt. Bei diesen Drüsen handelt es sich um kleine Talgdrüsen am Lidrand, die für die Produktion der fetthaltigen Schicht des Tränenfilms wichtig sind. Vor kurzem wurde nachgewiesen, dass Patienten, deren Meibomdrüsen nicht richtig arbeiten, von der Einnahme von Linolsäure und Gamma-Linolensäure profitieren, da diese die Funktion der Drüsen verbessern. Linolsäure ist in Keimölen enthalten, Gamma-Linolensäure in Borretschöl. Wichtig ist jedoch, dass in der Nahrung ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren vorliegt.
    Ernährung heute –
oft nur wenig augenfreundlich
    Es klang an anderer Stelle in diesem Buch schon an, dass der augenblickliche Gemüse- und Obstverzehr bei weitem nicht das Ziel der »Fünf-Portionen-am-Tag«-Kampagne erreicht. Wir müssten eigentlich mindestens ein Drittel, wenn nicht sogar die Hälfte mehr von diesen schutzstoffreichen Fitmachern genießen.
    Eine aktuelle Studie des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln (DKV-Report: »Wie gesund lebt Deutschland?«, Kurzvorstellung vom 10.08.2010) beleuchtet die Situation genauer.

    Zu wenig Gemüse und Obst
    Die Regel »5 am Tag« wird im Durchschnitt nur von 12,1 Pro zent der Befragten befolgt. Beim Verzehr von Obst und Gemüse gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen.

75 Prozent der Frauen essen täglich Obst und Gemüse, bei den Männern sind es nur 57 Prozent. Auf die empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag kommen 14 Prozent der Frauen und knapp 10 Prozent der Männer.

    Auffällig ist, dass bei den unter 30-Jährigen jeder Fünfte weniger als dreimal pro Woche Obst und Gemüse isst. Die »5 am Tag«-Regel befolgen nur sieben Prozent der jungen Erwachsenen.
    Was den Kohlenhydratverzehr betrifft, so nehmen wir zu viel hochglykämische isolierte Stärke und Zucker mit ihren nachteiligen Folgen für die Gefäßgesundheit – und damit das