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Gesunde Augen - ein Leben Lang

Gesunde Augen - ein Leben Lang

Titel: Gesunde Augen - ein Leben Lang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Neuberger , Michael Hamm
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Beeinträchtigung des Linsenstoffwechsels – hier können Ernährungsmaßnahmen wirksam ansetzen – sowie das ultraviolette Licht der Sonne. Frauen haben ein größeres Risiko als Männer, durch übermäßige Sonnenbestrahlung Grauen Star zu entwickeln. Ein Schutz der Augen durch geeignete Brillen bei Sonnen-, aber auch bei Röntgenbestrahlung kann zur Risikominderung beitragen.
    Was die Ernährung anbelangt, so kommt der Versorgung mit Antioxidanzien eine zentrale Bedeutung zu. Die Augenlinse ist durch Licht- und UV-Lichtexposition freien Radikalen ausgesetzt. Hier können Antioxidanzien wie Vitamin C, Vitamin E, Carotinoide – insbesondere Lutein und Zeaxanthin – sowie Selen ihre Schutzfunktion entfalten. Auch der Aufnahme von Folsäure und Vitamin B 2 werden vorbeugende Effekte zugeschrieben.
    Zum Einfluss von Lutein und Zeaxanthin auf den Grauen Star liegen eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen vor, wenngleich die Beweislage deutlich schwächer als bei der altersbedingten Makuladegeneration ist. Verschiedene Studien liefern Anhaltspunkte dafür, dass ein vermehrter Verzehr von lutein- und zeaxanthinreichem Gemüse das Risiko für Grauen Star deutlich reduziert.
    US-amerikanische Forscher stellten bei einer höheren Zufuhr von Lutein und Zeaxanthin mit 6,0 mg pro Tag (im Vergleich zu einer niedrigeren Zufuhr mit 1,3 mg/Tag) ein um 19 Prozent geringeres Risiko für Grauen Star fest. Dazu werteten sie die Daten aus einer Ernährungserhebung bei 36.644 Ärzten im Alter von 45 bis 75 Jahren aus. Bei häufiger Spinat- und Brokkolizufuhr (zwei- oder mehrmals pro Woche) im Vergleich zu einem geringen Konsum (weniger als einmal im Monat) wurde ein 20 bis 50 Prozent geringeres Risiko für Grauen Star beobachtet. Ein ähnliches Bild zeigte sich in einer anderen Ernährungsstudie, die mit Krankenschwestern durchgeführten wurde. Hier wurden allerdings zum Teil Luteinmengen von mehr als 12 mg pro Tag aufgenommen.

    Abb. 14: Spinat kann nachweislich das Risiko für Grauen Star senken.
    Wenngleich eindeutige Ergebnisse aus Langzeitstudien weiteren Aufschluss erbringen müssen, besteht kein Zweifel an der vorbeugenden Wirkung von grünem Gemüse und Salat.
    Makuladegeneration – häufigste Ursache
für Erblindung im höheren Lebensalter
    Die altersbedingte oder senile Makuladegeneration (AMD) ist in den westlichen Industrieländern die häufigste Ursache für schwere Sehbeeinträchtigungen (bis hin zur Erblindung) im höheren Lebensalter. Die Bezeichnung »altersabhängig« oder »senil« kommt daher, dass die ersten Symptome ab dem 45. bis 50. Lebensjahr auftreten und die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung mit steigendem Lebensalter zunimmt. Jeder dritte Über-75-Jährige ist davon betroffen.
    Die juvenile (jugendliche) Makuladegeneration tritt dagegen bereits im 10. bis 20. Lebensjahr auf. Bei der Bezeichnung handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen des Auges mit ähnlichen Merkmalen. Jede Form der Makuladegeneration kann zu einer fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens im Netzhautzentrum führen.

    Abb. 15: Makuladegeneration: Sicht des gesunden Auges (links) und Sicht des erkrankten Auges (rechts).
    Augenärzte unterscheiden darüber hinaus eine feuchte und eine trockene Form der Makuladegeneration. Bei beiden Formen wird die Stelle des schärfsten Sehens, der gelbe Fleck, geschädigt. Bei der trockenen Makuladegeneration werden Stoffwechselprodukte der Netzhaut nicht vollständig abgebaut und sammeln sich zu so genannten Drusen an, während bei der feuchten Form Lücken in der Schicht zwischen Netz- und Aderhaut entstehen, durch die Blutgefäßschlingen wuchern. Aus der trockenen kann sich die feuchte Form entwickeln. Während bei der feuchten Form durch gezielte Medikamentengabe in den Glaskörperraum eine effektive Therapiemöglichkeit zur Verfügung steht, ist bei der trockenen Form der AMD noch kein entsprechender medikamentöser Ansatz verfügbar. Dementsprechend konzentrieren sich die Untersuchungen zu Ursache, Vorbeugung und Behandlung der trockenen AMD vor allem auf die Lebensweise und dabei insbesondere die Ernährung. Auch der genetischen Veranlagung kommt eine wesentliche Bedeutung zu. Einen anerkannten Risikofaktor neben dem hohen Lebensalter stellt das Rauchen dar. Ernährungsbedingte Risiken sind eine erhöhte Blutcholesterinkonzentration, ein hoher Fettkonsum und Übergewicht. Es wird vermutet, dass eine Arteriosklerose der Blutgefäße, die die Retina

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