Gesunde Augen - ein Leben Lang
versorgen, zu einem erhöhten AMD-Risiko beiträgt – ähnlich wie bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Die Nahrungsfette, die zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen, spielen wahrscheinlich auch bei der Entstehung der AMD eine Rolle.
Die häufigsten Erblindungsursachen
Zahlreiche Studien belegten eine Risikominderung für AMD bei vermehrter Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) durch Fischverzehr. Der schützende Effekt der Fischfettsäuren wird mit ihrer antientzündlichen Wirkung und der verbesserten Versorgung der Augen mit Nähr- und Schutzstoffen in Verbindung gebracht. Neben entzündlichen Vorgängen spielen bei der Entstehung von AMD auch Schädigungen durch freie Radikale eine große Rolle. Der degenerative Prozess der Makula wird besonders durch die unter Einfluss von UV-Licht gebildeten freien Radikale begünstigt. Die Strukturen und Funktionen der Retina – und hier besonders der Makula –, aber auch der Linse, sind gegenüber freien Radikalen sehr verletzlich. Da die Makula sich vor schädlichen Lichteinflüssen nur durch Einlagerung der Carotinoide Lutein und Zeaxanthin schützen kann, kommt der Nahrungsversorgung mit diesen sekundären Pflanzenstoffen größte Bedeutung zu.
Grünes Gemüse für das gelbe Makulapigment
Lutein und Zeaxanthin sind als einzige Carotinoide in der Lage, das in diesem Zusammenhang schädliche Blaulicht aus dem Lichtspektrum herauszufiltern. Dies ist für den Schutz der Augen von enormer Bedeutung, da das blaue Licht die Augenzellen durch die Entstehung von freien Radikalen schädigen kann. Ein »schwaches« Makulapigment kann dazu führen, dass zu viel von diesem Blaulicht durchgelassen wird. Um das AMD-Risiko zu verringern, ist es ratsam, für hohe Lutein- und Zeaxanthinspiegel und auf diese Weise für die Erhaltung des Makulapigments zu sorgen.
Bereits 1994 entdeckte Dr. Johanna Seddon zusammen mit ihrem Forscherteam von der Harvard-Universität einen Zusammenhang zwischen carotinoidreicher Ernährung, insbesondere mit dunkelgrünem Blattgemüse wie Spinat und Brokkoli, und einer signifikanten Verringerung der altersbedingten Makuladegeneration. Dr. Seddon rät demgemäß zum vermehrten Verzehr von dunkelgrünem Gemüse, das reich an Lutein und Zeaxanthin ist.
In der Zwischenzeit existiert eine Vielzahl von Studien, die den positiven Effekt dieser Carotinoide untermauern und dazu beigetragen haben, den zugrunde liegenden Schutzmechanismus aufzuklären.
Nahrungsantioxidanzien, insbesondere Lutein und Zeaxanthin sowie die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, sind derzeit die einzigen Möglichkeiten zur gleichzeitigen Reduzierung des Krankheitsrisikos und zur Behandlung der AMD. Das betrifft sowohl Maßnahmen hinsichtlich der Ernährung als auch eine nahrungsergänzende Aufnahme dieser Stoffe. Ein Gericht, das diese Schutzfaktoren in schmackhafter Weise zusammenbringt, ist bspw. gedünsteter Lachs auf Blattspinat.
Näheres über den Stand der Forschungen zum Zusammenhang von Nahrungsfaktoren und AMD finden Sie in Kapitel 4.
Was Betroffene tun können
Während sowohl zur Risikoreduzierung als auch bei bereits bestehender Erkrankung eine gemüsereiche Kost einen positiven Effekt hat, liegt die größte Chance für den Erhalt der Sehkraft in der Früherkennung. Ab dem 40. Lebensjahr sollten Sie sich einmal jährlich vom Augenarzt untersuchen lassen, damit eine evtl. vorliegende Makuladegeneration möglichst frühzeitig erkannt wird. Die Krankheit wird vom Betroffenen selbst oft erst relativ spät bemerkt, weil mit dem zweiten, gesunden Auge die Fehlfunktion des erkrankten Auges zunächst ausgeglichen werden kann.
Der Selbsttest
Einen ersten Hinweis kann ein Selbsttest mit dem so genannten Amslernetz erbringen. Mithilfe dieses Tests lässt sich die Sehkraft der Netzhaut beider Augen überprüfen.
– Sehen Sie sich die Abbildung aus normaler Lese-Entfernung an. Wenn Sie eine Lesebrille verwenden, setzen Sie sie auf.
– Decken Sie ein Auge locker ab, und fixieren Sie mit dem anderen Auge den Punkt in der Mitte des Netzes.
– Wenn Sie die Linien an manchen Stellen wellenförmig oder verzerrt sehen (Abbildung A) oder wenn sie teilweise fehlen (Abbildung B), kann das ein Hinweis auf eine Schädigung der Netzhautmitte sein. In diesem Fall sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.
Abb. 16 A
Abb. 16 B
– Wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge.
Da sich aus der trockenen Form der Makuladegeneration eine feuchte entwickeln kann, sollten
Weitere Kostenlose Bücher