Gesunde Augen - ein Leben Lang

an trockener AMD Erkrankte den Test möglichst wöchentlich durchführen. Der Zeitfaktor ist äußerst wichtig: Die Blutgefäße können rasch in Richtung des Sehzentrums wachsen, so dass die Erhebungen der Netzhaut zu dem im Test feststellbaren unebenen Bild führen. Informieren Sie Ihren Augenarzt umgehend von einer eventuellen Verschlechterung. Jede Behandlung kann ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung aufhalten, während bereits eingetretene Schädigungen der Makula nicht rückgängig gemacht werden können. Deshalb sind ein rechtzeitiges Eingreifen und eine regelmäßige Beobachtung durch den Augenarzt so wichtig.
    Grüner Star (Glaukom) –
gestörte Zirkulation des
Kammerwassers im Auge
    Das Glaukom ist nach der altersbedingten Makuladegeneration die zweithäufigste Ursache für Erblindungen. 15 bis 20 Prozent aller Blinden dürften ihr Augenlicht aufgrund eines Glaukoms verloren haben. Die häufig chronische Form des Grünen Stars verläuft schleichend. Wenn Symptome wie Ausfälle des Gesichtsfelds auffällig werden, liegen bereits schwere Schäden am Sehnerv vor. Vorsorgeuntersuchungen durch den Augenarzt sind deshalb ab dem 40. Lebensjahr anzuraten.
    Meist ist ein erhöhter Augeninnendruck Ursache und zugleich Vorstufe des Glaukoms. Er kann ansteigen, wenn das Kammerwasser nicht abfließen kann, z.B. bei verengtem Kammerwinkel. Durch den erhöhten Druck im Auge werden die Netzhaut und der Sehnerv geschädigt. Über die Behandlung muss der Augenarzt entscheiden, da verschiedene Formen und Ursachen bzw. Risiken vorliegen können. Regelmäßige Kontrolle des Augendrucks und des Gesichtsfelds sind daher unbedingt erforderlich.
    Zusammenhänge mit der Ernährung bestehen deutlich weniger als bei anderen Erkrankungen des Auges. Allerdings sollen Nahrungsmittelunverträglichkeiten ebenso wie Koffeinkonsum möglicherweise den Augeninnendruck erhöhen können. Bei einer Unverträglichkeit müssen die betreffenden Lebensmittel ermittelt und ausgeschlossen werden. Kontaktieren Sie ggf. einen Spezialisten.
    Ein deutlichere Beziehung besteht wohl zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren. Eskimos, die traditionell große Mengen dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren konsumieren, leiden wesentlich seltener an bestimmten Glaukomformen. Neuere wissenschaftliche Forschungsarbeiten an Tieren haben ergeben, dass durch gezielte Gabe von Omega-3-Fettsäuren sowohl der Augeninnendruck gesenkt als auch die Abflussbedingungen für das Kammerwasser verbessert werden können.
    Nachtblindheit durch
Vitamin-A-Mangel
    Normalerweise passt sich das Auge den Lichtverhältnissen an. Im Falle von Nachtblindheit ist jedoch die Sehfähigkeit in der Dämmerung und im Dunkeln beeinträchtigt.

    Abb. 17: Etwas Fett, z.B. Frischkäse zur Möhrenrohkost erhöht die Verfügbarkeit der Vitamin-A-Vorstufe für den menschlichen Körper.
    Nachtblindheit kann durch einen vererbten teilweisen oder völligen Ausfall des lichtempfindlichen Stäbchenapparats der Netzhaut verursacht sein. Sie kann aber auch die Folge eines Vitamin-A-Mangels bei entsprechender unzureichender Nahrungsaufnahme oder gestörter Vitamin-A-Verwertung bei Magen-Darm- oder Leber-Erkrankungen sein. Ist Letzteres der Fall, kann eine erfolgreiche Behandlung der Krankheit, die zu den Störungen im Vitamin-A-Stoffwechsel führt, die Nachtblindheit wieder rückgängig machen. Ist ein Vitamin-A-Mangel durch unzureichende Aufnahme mit der Nahrung die Ursache, muss die Versorgung optimiert werden.
    Bereits um 1500 v. Chr. war in Ägypten die positive Wirkung von Rinderleber bei Nachtblindheit bekannt. Leber zählt zu den Vitamin-A-reichsten tierischen Lebensmitteln, gefolgt von Eigelb, fettreichen Fischen und fettreichen Milchprodukten wie Käse, Butter, Sahne und Vollmilch. Margarine wird mit Vitamin A angereichert. In einer Vorstufe (Pro-Vitamin A) ist insbesondere das Beta-Carotin aus grünen, gelben und roten Gemüsen und Früchten die wichtigste pflanzliche Quelle für eine gute Vitamin-A-Versorgung.
    Im menschlichen Stoffwechsel wird das Provitamin A Beta-Carotin in fertiges Vitamin A umgewandelt. Etwas Fett, z.B. ein Stückchen Butter zum Möhrengemüse oder einige Tropfen Oliven- oder Rapsöl zur Möhrenrohkost, erhöht die Verfügbarkeit der Vitamin-A-Vorstufe für den menschlichen Körper.
    Vitamin A ist zudem Baustein des Sehpigments der Stäbchen in der Netzhaut (Retina).
    Über Risiken einer höher dosierten nahrungsergänzenden Aufnahme von Vitamin A und Beta-Carotin