Gesunde Augen - ein Leben Lang
AREDS-Studie – ein Meilenstein im Kontext
Ernährung und Augengesundheit
Bereits 1986 brachte das National Eye Institute der USA die Age-Related Eye Disease Study (AREDS), übersetzt »altersbedingte Augenerkrankungen-Studie« zur antioxidativen Schutzwirkung hochdosierter Gaben von Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin sowie Zink auf den Weg. 1992 wurden die ersten Patienten in der Studie berücksichtigt. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse (2001) haben Antioxidanzien als Nahrungsergänzung Einzug in die ärztliche Praxis gehalten. Seitdem diese klinische Studie vorliegt, empfehlen immer mehr Augenärzte ihren AMD-Patienten die Einnahme von Nährstoffpräparaten, die sich in ihrer Zusammenset zung und Dosierung oftmals an dem in der Studie eingesetzten Präparat orientieren. Die Studie ergab, dass durch die Gabe von hochdosierten Antioxidanzien und Zink die Wahrscheinlichkeit eines Fortschreitens der AMD und die Entwicklung zu einer feuchten Form innerhalb von fünf Jahren um 25 Prozent und die Wahrscheinlichkeit eines Sehverlusts um 19 Prozent verringert werden konnte.
Die Mikronährstoffdosierung in der AREDS-Studie betrug:
500 mg Vitamin C
400 I.E. Vitamin E (I.E. = Internationale Einheit)
15 mg Beta-Carotin
80 mg Zink und
2 mg Kupfer (wurde gegeben, um einen durch isolierte Zinkgaben bedingten Kupfermangel zu verhindern)
Zusammensetzung und Dosierung entsprechen jedoch nicht mehr den heutigen Kenntnissen der Ernährungsmedizin. Hochdosiertes Beta-Carotin, wie es in der AREDS-Studie eingesetzt wurde, sollte Rauchern nicht verabreicht werden, weil es das Risiko für Lungenkrebs signifikant erhöhen kann. Weitere Kritikpunkte sind die sehr hohen Vitamin E- und Zinkgehalte und die Möglichkeit einer Überdosierung. Im Grunde genommen handelt es sich bei der ursprünglichen Formel um ein Arznei- und nicht um ein Nahrungsergänzungsmittel. Dagegen standen die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin sowie die Omega-3-Fettsäuren EPA/DHA während der ersten Durchführung der Studie noch nicht zur Verfügung. In der Nachfolge-Studie AREDS II wurden diese Stoffe berücksichtigt und die Zinkgaben auf 25 mg gesenkt.
Die AREDS-II-Studie wurde 2008 begonnen. Es soll untersucht werden, ob eine zusätzliche Gabe von hochdosierten Omega-3-Fettsäuren (650 mg EPA, 350 mg DHA) und 10 mg Lutein sowie 2 mg Zeaxanthin die Wahrscheinlichkeit der Entstehung oder des Fortschreitens einer AMD beeinflusst. In den nächsten fünf Jahren werden mehr als 100 augenärztliche Zentren in den USA in die Untersuchung einbezogen. Durch die Ergebnisse der AREDS-II-Studie, die spätestens 2015 abgeschlossen sein soll, werden abschließende und richtungsweisende Nachweise auf dem Gebiet der Nährstoffforschung und Augengesundheit erwartet.
LUTEGA – ein weiterer Baustein in der Beweiskette
von Lutein und Zeaxanthin sowie Omega-3-Fettsäuren und Verbesserung der Sehleistung
Ist eine Verbesserung des Sehens bei bestehender Makuladegeneration möglich? Eine Antwort auf diese Frage soll die LUTEGA-Studie geben. Darin untersuchen Wissenschaftler der Universitäts-Augenklinik Jena und vom Institut für Ernährungsforschung, wie sich die Gabe von Nährstoffpräparaten mit Lutein und Zeaxanthin, den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sowie Antioxidanzien bei 200 Patienten mit trockener AMD auswirkte. Dr. Jens Dawczynski hat auf der 17. Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung im Herbst 2009 die vorläufigen Ergebnisse vorgestellt.
Im Rahmen der bisherigen Auswertung von 62 Patienten nach einem Zeitraum von zwölf Monaten konnten die Forscher in der Gruppe, die die Nahrungsergänzungsmittel erhielt, einen deutlichen Anstieg der Makulapigmentdichte beobachten. Bei den Studienteilnehmern, die keine entsprechenden Präparate einnahmen, wurde dagegen ein deutlicher Abfall festgestellt. Besonders viel versprechend ist die Beobachtung, dass bei den Personen, die die Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, eine leichte Sehkraftverbesserung eintrat, während bei den anderen die Sehkraft abnahm. Außerdem konnte in der behandelten Gruppe in Einzelfällen eine Verringerung der Drusendichte festgestellt werden.
Diese Studie ist noch nicht abgeschlossen, so dass man die Endauswertung abwarten muss, um die Ergebnisse abschließend bewerten zu können. Trotzdem decken sich die bisherigen Beobachtungen mit anderen bereits abgeschlossenen Studien.
Die vorläufigen Ergebnisse weisen demnach darauf hin, dass Nahrungsergänzung einen deutlich positiven Effekt auf
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