Gesunde Augen - ein Leben Lang
verschiedenen dieser Nähr- und Schutzstoffe angewiesen – vom Vitamin A bis zum Spurenelement Zink , über die für die Sehleistung unverzichtbare Omega-3-Fettsäure DHA (= Docosahexaensäure) bis hin zum gelben Pflanzenstoff Lutein . Nährstoffe sind an der Erhaltung der Funktionstüchtigkeit und Sehkraft des Auges bis ins hohe Alter entscheidend beteiligt.
Der bekannteste Nährstoff, der mit der Sehfunktion und der Gesundheit der Augen in Verbindung gebracht wird, ist das Vitamin A.
Vitamin A – das klassische »Augenvitamin«
Die Tatsache, dass Vitamin A eine Schlüsselfunktion im Sehvorgang einnimmt, hat dazu geführt, dass ihm die Bezeichnung »Augenvitamin« verliehen wurde.
Der Fachbegriff »Retinol« für Vitamin A ist von »Retina«, der Augennetzhaut abgeleitet.
Vitamin A ist am Aufbau des Sehpigments der Stäbchen in der Netzhaut beteiligt, die für das Dämmerungssehen zuständig sind. Schon ein geringfügiger Mangel an Vitamin A kann dazu führen, dass der Mensch Kontraste und Umrisse im Dunkeln kaum noch wahrnehmen kann. Das Auge benötigt deutlich länger, bis es sich an das Dämmerlicht gewöhnt, wenn man z.B. von einem hellen in einen dunklen Raum wechselt.
Darüber hinaus reguliert Vitamin A das Wachstum, den Aufbau und damit die Funktion fast aller Haut- und Schleimhautoberflächen – sowohl im Auge und im Magen-Darm-Trakt als auch in den Atemwegen. Es schützt alle diese Körperbereiche vor Infektionen.
Folgen eines Vitamin-A-Mangels
Im Falle einer Vitamin-A-Unterversorgung leiden Auge und Haut als Erstes. Beim Auge kann es zu Beeinträchtigungen der Bindehaut, der Hornhaut und der Linse kommen. In unterschiedlichen Stadien der Unterversorgung treten Augentrockenheit, Benetzungsstörungen und ein Verlust an Transparenz auf. Damit verbunden sind Struktur- und Farbveränderungen der Binde- und Hornhaut: Sie wird rau, glanzlos und trocken. Es entstehen kleine unregelmäßige Beläge, die so genannten Bitotschen Flecke. Das gesamte Krankheitsbild wird mit dem Fachbegriff Xerophtalmie (griech. »xeros« = trocken und »ophthalmos« = Auge) bezeichnet.
Ein ausgeprägter und fortgesetzter Vitamin-A-Mangel, wie er vor allem in Entwicklungsländern beobachtet wird, kann insbesondere bei Kindern zum Zerfall des vorderen Augenabschnitts und sogar zur Erblindung führen.
Derartige schwere Mangelzustände kommen in westlichen Industrieländern zwar so gut wie nicht vor, eine leichte Vitamin-A-Unterversorgung kann aber nicht ausgeschlossen werden. So wiesen bspw. im Jahr 2004 Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) darauf hin, dass wahrscheinlich mindestens ein Viertel der deutschen Bevölkerung die Empfehlungen für eine bedarfsdeckende Vitamin-A-Zufuhr nicht erreicht.
Vitamin A sollte allerdings auch nicht in zu hohen Mengen aufgenommen werden. Es kommt also auf die richtige Menge an. Zu mangelhafter Versorgung kann es bei Kind ern, die häufig an Infekten leiden, sowie bei Masern-Patienten kommen. Auch bei älteren Menschen und bei Personen, die an Störungen der Nahrungsverwertung bzw. der Fettverdauung leiden, sowie bei jungen Frauen, die öfter strenge Diäten machen, kann die Vitamin-A-Aufnahme unzureichend sein.
Eine besonders starke Beanspruchung der Augen, wie das regelmäßige Arbeiten am Computerbildschirm, übermäßiger TV-Konsum und häufige Nachtfahrten mit dem Auto oder Lkw können den Vitamin-A-Bedarf erhöhen. Wer häufig sonnenbadet, weist ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Vitamin A auf – Sonnenlicht baut das Vitamin A im Auge ab.
Wie kann ich ausreichend Vitamin A aufnehmen?
Erwachsene sollten täglich 0,8 mg (Frauen) bzw. 1,0 mg (Männer) Vitamin A über die Nahrung aufnehmen. Das Vitamin kommt nur in tierischen Lebensmittelprodukten vor. Innereien wie z.B. Leber sind besonders Vitamin-A-reich. Doch auch Butter, fettreiche Käsesorten, Vollmilch und fettreiche Fische wie Thunfisch, Hering und Makrele sowie Eier sind empfehlenswerte Lieferanten. 100 g Camembert oder Brie enthalten etwa die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis.
Das fettlösliche Vitamin A kommt auch in Form seiner Vorstufen (Provitamine) – insbesondere Beta-Carotin – in der Nahrung vor. Carotin verdankt seinen Namen der Karotte (Möhre), für deren gelbe Farbe es verantwortlich ist. Karotten gelten deshalb auch als für die Augengesundheit förderliche Nahrungsmittel.
Viele gelbe, rote und grüne Gemüse sind gute Provitamin-A-Quellen. Dazu zählen:
• Brokkoli,
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