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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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er wütend und bezeichnet euch als Nutten und Huren …«
    »Ich weiß, das klingt alles lächerlich.«
    »Nicht lächerlich, nur nicht vollständig «, sagte er. »Weißt du, Tracina hat mal erwähnt, dass Angela und Kit ein paar sehr verrückt-unanständige Dinge in einer Villa im Garden District treiben. Das waren ihre Worte: verrückt-unanständig . Ich habe nie nachgefragt, denn wir waren aus gewesen, und sie hatte getrunken. Und ich hätte auch nie gedacht, dass mich das jemals etwas angehen würde. Aber heute Abend sehe ich, dass Kit und Angela und du, dass ihr allesamt zu der gleichen kleinen Gruppe gehört. Zu dieser S.E.C.R.E.T. -Sache. Hat Tracina davon gesprochen?«
    Tränen, die sich wie Scham anfühlten, liefen nun meine Wangen hinab. Warum? Ich hatte nichts Falsches getan. Aber es war ganz deutlich in Wills Augen zu lesen. Abscheu.
    »Will, sieh mich nicht so an.«
    »Sag es mir, Cassie. Noch eine verdammte Lüge, noch ein Geheimnis, und ich breche auf der Stelle zusammen. Ja oder nein. Gehörst du zu einer Art … Sexgruppe?«
    Die Demütigung begann von den Füßen aus meinen ganzen Körper zu erfassen. Ich hatte ihn nicht angelogen. Ich hatte ihm nur Teile der Wahrheit verschwiegen, die ihn nichts angingen, und die ich ihm nicht erklären konnte.
    In diesem Augenblick traf ich eine Entscheidung. Wenn Will S.E.C.R.E.T. nicht akzeptieren konnte – das, was die Organisation für mich getan hatte, wie sie mich wieder zu mir selbst gebracht hatte –, dann war es besser, das jetzt zu erfahren. Ich öffnete meine Hände und schloss sie wieder, sammelte all meinen Mut, um ihm die Wahrheit zu sagen. Ich ergriff seine Hand und sah ihm in die dunkelblauen Augen, die so aufgewühlt und verwirrt dreinblickten. »Versprichst du mir zuzuhören?«
    »Ich bin ganz Ohr, Baby. Ganz Ohr.«
    »Nun … ich habe dir die Wahrheit gesagt. S.E.C.R.E.T. ist in der Tat eine Gruppierung, die Frauen hilft. Dieser Teil der Geschichte stimmt. Aber die Organisation hilft ihnen … auf sexuellem Gebiet … indem sie einzelnen Frauen das Ausleben von ein paar Sexfantasien ermöglicht. Dadurch entwickeln die Frauen Mut, Vertrauen und … Selbstvertrauen. Eigenschaften, die ich nie hatte«, erklärte ich.
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos, aber ich konnte sehen, dass sein Gehirn diese Information nicht schnell genug verarbeiten konnte.
    »Innerhalb eines Jahres erlebte ich mehrere … Szenarien. Ich hatte Angst. Ich war überglücklich. Ich habe mich verloren und wiedergefunden. Und am Ende des Jahres war ich ein anderer Mensch. Die gleiche Cassie, nur stärker, mehr ich selbst. Als wir letztes Jahr miteinander schliefen, hast du es selbst gesagt, dass ich dir anders vorkäme und doch immer noch die Gleiche sei. Das ist es. Das ist das, was S.E.C.R.E.T. mir geschenkt hat.«
    Ich hielt inne, wartete darauf, dass er mir zustimmte, dass er etwas sagte, irgendwas. Aber sein Gesicht blieb so unerbittlich wie eine dieser Moai-Steinstatuen auf den Osterinseln.
    »Nach dem Ausleben meiner Fantasien bot man mir an, in der Gruppe zu bleiben und meinerseits anderen Frauen zu helfen. Ich hätte jederzeit gehen können, wenn ich ein anderes Ziel gehabt hätte, etwas Wirkliches. Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, beschloss ich, S.E.C.R.E.T. zu verlassen. Doch dann erfuhr ich von dem Baby und dir und Tracina. Das ist mir sehr nahegegangen. S.E.C.R.E.T. gab mir Trost, Ablenkung, das Gefühl, einen Sinn im Leben zu haben. Als die Wahrheit über den Vater des Kindes herauskam, beschloss ich, dass es nun wirklich Zeit war, S.E.C.R.E.T. tatsächlich zu verlassen. Denn jetzt konnte ich ja mit dir zusammen sein.«
    Ich hoffte, dass er durch meine Worte mich besser verstand. Aber das Licht in seinen Augen schien erloschen.
    »Also …«, sagte er und blinzelte krampfhaft. »Ich verstehe dich richtig, wenn ich sage: Du hast dich einer Sexgruppierung angeschlossen. Und du hattest Sexfantasien mit … wie viele waren es im vergangenen Jahr?«
    Ich holte tief Luft. »Mit dir sind es neun.«
    »Mit mir. Und wie viele waren es in diesem Jahr? Willst du die Zahl vielleicht verdoppeln? Läuft das bei euch so?«
    »Nein, es steckt so viel mehr dahinter als nur das. Es geht nicht um Zahlen. Aus deinem Mund klingt es …«
    »Wie viele Männer waren es? Und du kriegst einen kleinen Anhänger für jeden Typen? So funktioniert die Sache? Man sammelt immer das Zehnerpack?«
    Ich verbarg mein Armband, mein wunderschönes Armband hinter dem Rücken. Ich hielt es an

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