Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
Grey auf den Lederstuhl hinter seinem Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste selbst, dass er sich halsstarrig wie ein Maulesel aufführte. Ebenso wie er wusste, dass Henrik recht hatte. Doch das verstärkte seinen Unmut sogar noch, anstatt ihn zu vermindern.
    Mit einem Seufzen nahm Henrik, der schon seit vielen Jahren Greys Geschäftspartner und noch länger sein bester Freund war, ihm gegenüber Platz. “Hör mal, Junge, ich brauche dir wohl kaum zu erklären, dass du in den nächsten Monaten auf sachkundige Unterstützung angewiesen sein wirst. Uns läuft die Zeit davon. Ohne deine Annie ist der Bergström-Deal nicht nur gefährdet, sondern praktisch zum Scheitern verurteilt.”
    “Sie ist nicht
meine
Annie”, widersprach Grey düster.
    “Wie auch immer, du solltest dich wirklich langsam an den Gedanken gewöhnen, die nächsten drei Monate mit ihr zusammenzuarbeiten. Denk daran, dass Annie jahrelang für Fox Motors gearbeitet hat. Sie verfügt über immense Erfahrungen in unserer Branche und kennt sich zudem bestens in rechtlichen und vertraglichen Fragen aus. Eine bessere Kraft können wir so schnell nicht finden. Du hast also gar keine andere Wahl, sofern du den Deal mit Bergström nicht kurzfristig platzen lassen willst.” Henrik musterte seinen Freund eindringlich. “Und das hast du doch hoffentlich nicht im Sinn, oder?”
    “Ja … Ich meine, nein.” Frustriert fuhr Grey sich durch das dunkle Haar. “Verdammt, ich dachte, gerade du würdest mich verstehen!”
    “Natürlich tue ich das, und ich würde dir auch wirklich gern aus der Klemme helfen. Allerdings weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich das anstellen soll.”
    Grey zuckte betont gleichgültig die Schultern. Er wollte Henrik auf keinen Fall zeigen, wie verwirrt er tatsächlich war. Zum Teufel, ihm fiel es ja selbst schwer zu begreifen, was im Augenblick in ihm vorging. Diese Annie hatte ihm vom ersten Augenblick den Kopf verdreht. Ihre Schönheit, ihre ganze Ausstrahlung machten es ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Wollte er sie deshalb nicht länger um sich haben? Weil er etwas für sie empfand, das er nicht zulassen wollte? “Mir wird schon eine Lösung für dieses Problem einfallen”, erklärte er leichthin.
    Doch sein alter Freund fiel nicht auf diese Maskerade herein. “Mach dir nichts vor, Grey. Du wirst dich an den Gedanken gewöhnen müssen, mit Annie Fielding zusammenzuarbeiten. Du hast überhaupt keine andere Wahl.”
    “Das werden wir ja noch sehen”, brauste er auf. Aber in Wahrheit war er ziemlich ratlos. Henrik hatte recht, er konnte nicht auf Annie verzichten. Noch viel schlimmer war allerdings, dass ein Teil von ihm sich danach sehnte, sie in seiner Nähe zu haben. Und genau das war es, was ihm am meisten Angst einjagte.
    “Schau doch mal”, riss Henrik ihn aus seinen Gedanken. “Ich weiß, dass du die Geschichte mit Joanna noch immer nicht überwunden hast.” Als Grey protestieren wollte, schüttelte er den Kopf. “Nein, es hat gar keinen Sinn, das abzustreiten, Junge.”
    Störrisch dreinblickend verschränkte Grey die Arme hinterm Kopf. “Schön, aber selbst wenn du recht hast: Was hat das mit der gegenwärtigen Situation zu tun?”
    “Alles”, erwiderte Henrik schlicht. “Ich bin nicht blind, Grey. Auch wenn mir nicht alle Details bekannt sind, ist mir klar, dass Joanna dir übel mitgespielt haben muss. Aber du darfst jetzt nicht den Fehler machen, alle Frauen über einen Kamm zu scheren. Wenn Annie Fielding also tatsächlich eine solche Spitzenkraft ist, wie dein Onkel behauptet, dann solltest du ihr wenigstens eine Chance geben!”
    “Ich kann nicht”, murmelte Grey.
    “Es ist irrelevant, ob du es kannst – du
musst
ganz einfach!”
    Grey sprang hastig auf. Seine Hände umklammerten die Tischkante so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. “Aber ich KANN mit Annie Fielding nicht zusammenarbeiten!”
    Für einen Moment musterte Henrik ihn schweigend, dann fragte er: “Liegt es daran, dass du dich zu ihr hingezogen fühlst?”
    Abrupt wandte Grey sich ab. Er gab vor, aus dem riesige Panoramafenster zu schauen, durch das man einen herrlichen Ausblick auf den Garten hatte, doch er wusste, dass es zwecklos war. Henrik und er waren zu lange Vertraute und Freunde, als dass es ihm gelingen konnte, ihm etwas vorzumachen.
    Er bemühte sich, seine Stimme ruhig und gelassen klingen zu lassen, als er sagte: “Nein, selbstverständlich nicht. Diese Frau ist

Weitere Kostenlose Bücher