Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

das?”
    “Ich liebe dich, Annie”, sagte er und nahm ihr Gesicht in die Hände. “Mein Gott, ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben. Willst …” Er holte tief Luft, dann sagte er: “Annie Fielding, willst du meine Frau werden?”
    Annie keuchte vor Überraschung auf. “Bist du sicher? Ich meine, ist es dein Ernst? Du liebst mich tatsächlich?”
    Grey nickte. “Und wenn du auch nur ein Fünkchen Liebe für mich empfindest, Annie, dann …”
    “Ein Fünkchen?” Tränen strömten über Annies Wangen – doch dieses Mal waren es Tränen des Glücks und der Erleichterung. “Montague Greyson O’Brannagh III., ich habe noch nie zuvor so viel für einen Menschen empfunden wie für dich. Ja, ich will deine Frau werden!”
    Dann schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn stürmisch und voller Leidenschaft.

EPILOG
    “S ie werden mir doch wohl hoffentlich im entscheidenden Augenblick nicht in Ohnmacht fallen, meine Liebe.” Lächelnd tätschelte Henrik Annies Arm. “Grey bringt mich um, wenn ich seine Braut nicht wohlbehalten bis vor den Altar führe.”
    Annie atmete tief durch. Niemals zuvor in ihrem Leben war sie so nervös gewesen, doch man heiratete ja schließlich auch nicht alle Tage. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als der Organist schließlich die ersten Takte des Hochzeitsmarsches anstimmte. Henrik, der voller Stolz die Rolle des Brautführers übernommen hatte, nickte Annie noch einmal beruhigend zu, dann führte er sie durch die Reihen der Gäste auf den mit weißen Rosen überrankten Pavillon zu, der am Ufer des Sees für sie aufgebaut worden war.
    Zwei kleine Mädchen in weißen Spitzenkleidern und mit Blumenkränzen im Haar schritten feierlich vor ihnen her und streuten Rosenblüten. Alle Blicke waren auf Annie gerichtet, die glückliche Braut, die in ihrem Hochzeitskleid aus cremefarbener Seide einfach bezaubernd aussah. Sie selbst hatte nur Augen für Grey, der ihr mit unverhohlener Bewunderung und voller Stolz entgegenblickte.
    Annie ging das Herz über vor Glück. Sie liebte Grey, liebte ihn so sehr. Und als sich ihre Blicke begegneten, las sie deutlich in seinen Augen, dass er ebenso für sie empfand.
    Stephanie und Jenna, die als Trauzeugen fungierten, konnten ihre Rührung nicht länger verbergen. Als der Pfarrer mit der Trauung begann, wischte Annies Schwester sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln, und ihre beste Freundin schluchzte unterdrückt auf.
    Es war eine wunderschöne Zeremonie. Und als die Sonne am Horizont versank und die Wälder und den See in ihr rotgoldenes Licht tauchte und Grey seiner Frau den Ehering auf den Finger schob, war Annie die glücklichste Frau auf der ganzen Welt.
    Während der nachfolgenden Feier ließ Grey seine frisch gebackene Ehefrau keine Sekunde aus den Augen. Das ganze Dorf war zu dem Fest geladen worden, und niemand hatte es sich nehmen lassen, diesem Ereignis beizuwohnen. Eine Kapelle spielte auf, und das Brautpaar eröffnete den ersten Tanz.
    “Kannst du dich noch erinnern, als wir zum ersten Mal miteinander getanzt haben?”, raunte Annie ihrem Ehemann zu.
    “Natürlich. Aber wenn du glaubst, dass ich dich dieses Mal so einfach davonkommen lasse, hast du dich getäuscht, Mrs. O’Brannagh.” Grey lachte leise. “Sag mal, meinst du, es wäre sehr unhöflich unseren Gästen gegenüber, wenn wir so früh schon von unserer eigenen Hochzeitsfeier verschwinden?”
    Annie schüttelte den Kopf. “Ich glaube, sie kommen auch ganz gut ohne uns zurecht.”
    “Dann lass uns gehen. Ich möchte endlich mit meiner Frau allein sein.”
    Er umfasste ihre Hand und führte sie von der Tanzfläche. Es schien tatsächlich niemandem aufzufallen, als sie sich heimlich von der Hochzeitsgesellschaft entfernten. Die Hütte, in der sie sich damals zum ersten Mal begegnet waren und in der das Schicksal seinen Lauf genommen hatte, lag nur einen Katzensprung entfernt.
    Als Grey seine Braut über die Schwelle trug und sie zärtlich küsste, konnte er kaum glauben, dass all dies nicht nur ein wunderschöner Traum war. Noch vor ein paar Monaten hatte er es nicht für möglich gehalten, dass er jemals etwas Ähnliches für einen anderen Menschen würde empfinden können – doch mit Annie war das Glück in sein Leben zurückgekehrt.
    – ENDE –