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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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zusammengenommen und war aus dem Heuwagen gekrochen.
    Niemand sprach ihn an. Er schlenderte so gelassen wie nur möglich zu den Ställen und verlangte nach seinem Pferd.
    Dort erfuhr er dann auch von der Gnadenfrist, die ihm gewährt worden war.
    Der Marquess of Dain, so wurde er unterrichtet, hatte alle Bediensteten des Gasthofes - und auch ein paar Gäste - aufgescheucht und in helle Aufregung versetzt, weil sein Junge krank war.
    Da erkannte Roland Vawtry, dass das Schicksal ihm die Gelegenheit bot, sich in den Augen seiner Geliebten reinzuwaschen.
    Er musste nicht lange nachdenken, um zu begreifen, wie er das am besten erreichen konnte.
    Schließlich hatte er nichts zu verlieren.
    Er saß nicht nur auf einem Schuldenberg von fünftausend Pfund, sondern ihm drohte, daran zweifelte er nicht, auch Verstümmelung durch die Hand des Marquess of Dain. Dain hatte jetzt andere Dinge im Kopf, aber das würde nicht ewig anhalten. Dann würde er seinen ehemaligen Kameraden suchen gehen.
    Vawtry hatte nur eine einzige Chance, und die musste er beim Schopfe packen.
    Er musste Charitys Plan ausführen ... und zwar ganz allein.

19. Kapitel
    Mrs Ingleby hatte Jessica erzählt, dass, als Athcourt im sechzehnten Jahrhundert erweitert und umgebaut worden war, die Anlage Hardwick Hall in Derbyshire ähnlich gewesen war. Im Erdgeschoss hatten sich vor allem die Nutzräume für die Dienerschaft befunden. Die Zimmer der Herrschaft hatten vornehmlich den ersten Stock eingenommen. Im zweiten Stockwerk, dem hellsten und luftigsten wegen der hohen Decken und der großen Fenster, waren die Staatsräume untergebracht.
    Zu Zeiten von Dains Großvater wurde die Verwendung des ersten und zweiten Stockes getauscht, mit Ausnahme der langen Galerie, in der weiterhin die Familienporträts zu bewundern waren.
    Das Kinderzimmer jedoch sowie das Schulzimmer mit den Räumen des Kindermädchens und der Gouvernante blieben, wo sie seit dem späten fünfzehnten Jahrhundert gewesen waren: in der nordöstlichen Ecke des Erdgeschosses - der kältesten und dunkelsten Ecke des Haupthauses.
    Das, teilte Jessica Mrs Ingleby kurz nach Dains und Phelps’ Aufbruch mit, war so nicht hinnehmbar.
    „Das Kind wird betrübt und aufgeregt sein, weil es von der einzigen Familie, die es kannte, getrennt und zudem in dieses höhlenartige Gebäude voller Fremder gebracht wurde“, erklärte sie. „Ich werde den Jungen nicht auch noch in eine dunkle Ecke zwei Stockwerke entfernt verbannen, wo er gewiss Albträume bekommt.“
    Nach einigem Beratschlagen hatten die beiden Frauen sich darauf geeinigt, dass der Südturm oberhalb von Jessicas Zimmer wesentlich besser wäre. Was auch immer aus den Zimmern im Südturm entfernt werden musste, konnte leicht über die Verbindungsgänge auf dem Dach zu einem der anderen fünf Türme geschafft werden. Die Diener konnten in gleicher Weise mit den Einrichtungsgegenständen verfahren, die aus anderen Lagerräumen hergebracht werden mussten. Damit wären zwar noch ein paar lange Ausflüge von dem gegenwärtigen Kinderzimmer in das neue zu erledigen, aber nur ein paar wenige. Die meisten Möbel des
    Zimmers waren vor fünfundzwanzig Jahren eingelagert worden.
    Dank der Armee von Dienstboten auf Athcourt machte das Projekt rasche Fortschritte.
    Zu dem Zeitpunkt, als die Sonne unterging, war das Kinderzimmer mit einem Bett, einem Teppich, frischer Bettwäsche und hübschen gelben Fenstervorhängen ausgestattet. Letztere waren nicht ganz so frisch, aber benutzbar, nachdem sie an der frischen Luft der Dämmerung ausgeschüttelt worden waren. Jessica hatte auch noch einen Kinderschaukelstuhl aufgetrieben, reichlich mitgenommen, aber nicht gebrochen, und ein Holzpferd zum Nachziehen, dem nur der halbe Schweif fehlte, und die meisten von den hölzernen Spielzeugsoldaten, die Phelps erwähnt hatte.
    Mary Murdock, die als Kindermädchen ausgesucht worden war, ging gerade eine Kiste mit den Kindersachen durch, die früher einmal Seiner Lordschaft gehört hatten, um etwas zu finden, das ein bewegungsfreudiger Junge in den paar Tagen anziehen konnte, bis seine neue Garderobe fertiggestellt war. Bridget trennte den Spitzenkragen von einem Kindernachthemd, da ihr ihre Herrin mitgeteilt hatte, ein Junge der heutigen Generation würde sich um nichts in der Welt in so einem reich verzierten Kleidungsstück blicken lassen.
    Sie arbeiteten im Lagerraum des Nordturmes, der zum Hauptquartier der Umräumkampagne geworden war, denn dies war der Ort, an den der

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